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Die Rücklaufanhebung (auch Rücklauftemperaturanhebung oder RLA) leitet Wasser aus dem warmen Vorlauf einer Heizungsanlage in den Rücklauf. Auf diese Weise senkt sie die Temperaturdifferenz beider Medien und sorgt so für einen sicheren und effizienten Heizbetrieb. Warum die Rücklaufanhebung nötig ist und wie sie sich technisch realisieren lässt, erklärt dieser Beitrag.
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Bei der Rücklaufanhebung geht es darum, die Temperatur des abgekühlten Heizwassers über einem eingestellten Wert zu halten. Denn vor allem in der Anbrand- oder Startphase einer Heizung geht die gesamte Heizwärme zunächst in das System oder den Pufferspeicher. Das Heizungswasser (Rücklauf) strömt dann mit sehr niedrigen Temperaturen zum Wärmeerzeuger zurück. Hier angekommen, führt die hohe Differenz zwischen Rücklauf- und Vorlauftemperatur der Heizung zu Spannungen und Rissen im Material. Außerdem könnte es passieren, dass Wasser aus den Abgasen kondensiert. Die Flüssigkeit setzt sich dann am Wärmeübertrager ab und verursacht Korrosionserscheinungen. In diesem Zusammenhang kann sich auch sogenannter Glanzruß ablagern. Das teerähnliche Material entsteht bei einer Holzheizung und stört die Wärmeübertragung. In der Folge nimmt die Leistung des Kessels ab und der Brennstoffverbrauch steigt. In einem Schornstein kann der Glanzruß sogar entflammen und große Schäden verursachen. Gleiches trifft auch auf Pelletkessel ohne Rücklaufanhebung zu.
Die Rücklaufanhebung ist also nötig, um:
Bei einem Holzkessel (Holzheizung oder Pelletkessel) soll die Rückalufanhebung die Temperatur des Rücklaufes (Rücklauftemperatur) über dem Taupunkt der Rauchgase halten. Denn das beugt der Kondensation von Wasser und der Bildung von teerähnlichen Rußablagerungen vor. In alten Gusskesseln reduziert die Anhebung der Rücklauftemperatur Spannungen im Material. Diese könnten sonst zu Rissen und einem Totalausfall der Technik führen.
Auch die Solarthermie zur Heizungsunterstützung setzt auf diese spezielle Technik. Vor allem in Niedertemperatursystemen leiten die Systeme dabei kaltes Rücklaufwasser aus dem Heizkreislauf durch den Solarspeicher. Dieses erwärmt sich dabei und entlastet die konventionelle Heizung. Durch die Rücklaufanhebung in Solaranlagen lässt sich somit auch bei geringen Einstrahlungen noch Energie gewinnen und die Heizkosten.
Eine Brennwertheizung setzt auf die Kondensation der Feuchtigkeit aus den Abgasen. Denn dabei wird latente Wärme frei, die sonst ungenutzt über den Schornstein entweicht. Das Anheben der Rücklauftemperatur würde diesen Effekt verhindern und zu einem höheren Brennstoffbedarf führen. Damit Korrosionserscheinungen dennoch ausbleiben, sind moderne Brennwertkessel mit Wärmeübertragern (Wärmetauscher) aus Edelstahl ausgestattet.
Die Rücklauftemperatur lässt sich auf unterschiedliche Arten anheben. Üblich ist der Einsatz spezieller Beimischpumpen oder Mischventile. Häufig informieren die Hersteller der Heizung über die eingesetzte Lösung. So finden Verbraucher für die Rücklaufanhebung im Heizkessel für Holz ein Schema in den Herstellerunterlagen. Gleiches betrifft auch andere Heizungsarten.
Bei der ersten Variante installiert ein Heizungsfachmann eine Heizungspumpe zwischen Vor- und Rücklauf. Diese lässt sich thermostatisch steuern und geht immer dann an, wenn die Rücklauftemperatur einen vorher eingestellten Wert unterschritten hat. Ist das der Fall, leitet die sogenannte Beimischpumpe Wasser aus dem Vorlauf in den Rücklauf, um dessen Temperatur schnell anzuheben. Ist das Heizungswasser am Eintritt in den Kessel warm genug, schaltet sich die Pumpe ab und das Vorlaufwasser strömt wieder komplett in das angebundene Heizsystem. Damit das Heizungswasser nicht falsch herum durch die sogenannte Bypassleitung (Rohrabschnitt zwischen Vor- und Rücklaufleitung) fließt, kommt eine Rückschlagklappe zum Einsatz.
Eine Alternative ist die Anhebung der Rücklauftemperatur durch ein Mischventil. Dieses kann sowohl im Vor- als auch im Rücklauf sitzen und leitet erwärmtes Wasser bei Bedarf direkt zurück zum Kessel. Die Ventile arbeiten entweder motorisch über eine spezielle Regelung oder thermostatisch. Letztere sind mit einem Fühlerelement ausgestattet, das die Temperatur des einströmenden Mediums registriert. Ist der Rücklauf zu kalt, mischen sie automatisch Wasser aus dem Vorlauf bei. Die Temperatur ist dabei voreingestellt oder variabel wählbar. Ist die Heizungsregelung mit der Rücklaufregelung verknüpft, lässt sich über das Drei-Wege-Ventil auch ein Mindestvolumenstrom für den Kesselkreis sicherstellen.
Die Kosten der Bauteile für eine Anhebung der Rücklauftemperatur fallen heute ganz unterschiedlich aus. Während es thermische Drei-Wege-Ventile bereits für unter 100 Euro gibt, schlagen vormontierte Stationen mit 300 bis 400 Euro zu Buche. Sie ermöglichen unter anderem bei einem Feststoffkessel oder Holzkessel die Rücklaufanhebung.
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