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Wärmenetz: Energie gemeinsam erzeugen und verteilen

  • von Alexander Rosenkranz
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Ein Wärmenetz überträgt thermische Energie einer zentralen Wärmeerzeugungsanlage an verschiedene Verbraucher im Umkreis. Möglich ist das mit Wasser oder Dampf. Die Medien strömen dazu durch meist erdverlegte Leitungen zu jedem Haus, um die mitgeführte Energie an einem Wärmeübertrager an die Verbraucher abzugeben. Letztere nutzen die Wärme dann wie gewohnt zur Raumheizung oder zur Warmwasserbereitung. Der große Vorteil: Hausbesitzer benötigen keine eigene Heizung und durch die Einbindung von Abwärme oder regenerativen Energien lässt sich regional viel CO2 einsparen. In Zukunft gewinnen sogenannte Anergie- oder Kaltwärmenetze an Bedeutung. Diese versorgen Wärmepumpen verlustarm mit Energie, um deren Effizienz zu steigern.  

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Die Netze haben viele Einsatzbereiche und zahlreiche Vorteile

Als Nah- oder Fernwärme kommen die Netze zur gemeinsamen Energieversorgung in verschiedensten Bereichen zum Einsatz. Die kleinste Einheit stellen dabei Mehrfamilien- oder Reihenhäuser dar. Aber auch in Quartieren, Siedlungen und ganzen Stadtteilen lässt sich Energie über ein Wärmenetz an viele Haushalte und Betriebe verteilen. Interessant ist die Lösung vor allem dann, wenn Gemeinden Baufelder neu erschließen, da sich die Fernwärmeleitungen dann vergleichsweise einfach und kostengünstig verlegen lassen.

Energieeffiziente und umweltfreundliche Art der Energieversorgung

Einer der größten Vorteile der Wärmenetze liegt in der Energieeffizienz. Denn die gemeinsam genutzten Anlagen lassen sich optimal planen und ausführen. Sie arbeiten mit einem hohen Anteil regenerativer Energien und schonen so das Klima und die Umwelt. Hausbesitzer profitieren hingegen von geringeren Bau- und Anschlusskosten. Sie benötigen keinen eigenen Kessel und sparen sowohl Wartungs- als auch Schornsteinfegerkosten.

Verpflichtende Anbindung und keine Möglichkeit zum Anbieterwechsel

Nachteilig ist, dass Verbraucher in puncto Wärmenetz oft wenig Wahlmöglichkeit haben. Denn vielerorts gibt es Anschluss- und Benutzungszwänge, die unter anderem in Paragraf 109 des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) geregelt sind. Das Gleiche gilt in Bezug auf den Anbieter: Da sich Nahwärme oder Fernwärme verschiedener Netze nicht beliebig mischen oder verteilen lässt, gibt es in aller Regel immer nur einen Wärmeanbieter. Die Möglichkeit, durch Vergleiche günstigere Konditionen zu bekommen, besteht damit nicht.

© Maksim Safaniuk / Shutterstock.com

Wärmenetze ermöglichen eine nachhaltige Wärmeversorgung

Geht es um die Energieerzeugung, bieten Wärmenetze vielfältige Möglichkeiten. So lässt sich beispielsweise die Abwärme aus industriellen Betrieben oder Biogasanlagen einbinden, um Haushalte damit zu versorgen. Infrage kommen aber auch große Solarthermieanlagen, die kostenfreie Wärme der Sonne in nutzbare Heizwärme umwandeln. Ergänzend sorgen Hackschnitzelkessel oder modulierende Gasheizungen dafür, dass den angeschlossenen Haushalten zu jeder Zeit ausreichend Wärme zur Verfügung steht. Besonders günstig: Wächst das Wärmenetz, lässt sich auch die Energiezentrale erweitern und an den gestiegenen Bedarf anpassen.

Anergie- oder Kaltwärmenetze für Wärmepumpen  

Während konventionelle Wärmenetze Heizungswasser mit hohen Temperaturen von der Zentrale zu allen Anschlüssen leiten, verlieren sie trotz Wärmedämmung einen nennenswerten Anteil an Energie. Anders bei sogenannten Anergienetzen: Diese fördern kühleres Wasser, das sich ohne Weiteres nicht zum Heizen nutzen lässt. Die Kaltwärmenetze, wie Anergienetze auch bezeichnet werden, versorgen Wärmepumpen mit Energie.  

Funktion der Wärmepumpe im Kaltwärmenetz  

Sole- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen greifen die Wärme aus dem Anergienetz ab. Sie bringen die thermische Energie mit einem elektrischen Prozess effizient auf ein höheres Temperaturniveau und helfen, Energie und CO2 einzusparen. Letzteres funktioniert vor allem dann sehr gut, wenn ein Großteil des  Wärmepumpenstroms  aus der Photovoltaikanlage vom eigenen Dach kommt.

Die Vorteile der Anergienetze für Wärmepumpen

Indem Kaltwärmenetze Wasser mit niedrigem Temperaturniveau verteilen, verlieren sie weniger Wärme. Thermische Energie aus regenerativen oder industriellen Quellen (Abwärme) lässt sich sehr gut einbinden und Wärmepumpen arbeiten auch in der kalten Jahreszeit besonders effizient. Ein weiterer Vorteil ist der Wegfall von Brunnen- oder Sondenbohrungen. Die Erschließungskosten sinken und Hausbesitzer können Wärmepumpen im Anergienetz auch ohne besondere Genehmigung verwenden.  

Die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze: Ein Überblick 

Unter dem Titel „Wärmenetz 4.0“ fördert der Staat die Planung und Errichtung regionaler Nah- und Fernwärmenetze. Die Bundesförderung besteht dabei aus vier Modulen mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten:

  • Modul 1: 60 Prozent der Kosten von Machbarkeitsstudien (max. 600.000 Euro)
  • Modul 2: 50 Prozent der Kosten der Errichtung neuer Nah- und Fernwärmenetzen (max. 15 Mio. Euro)
  • Modul 3: 80 Prozent der Kosten für Maßnahmen zur Kundeninformation (max. 200.000 Euro)
  • Modul 4: Kooperationen von Hochschulen für Leistungen aus Modul 2 (max. 1 Mio. Euro)

Antragsberechtigt sind Unternehmen, Kommunen, Zweckverbände sowie Vereine und Genossenschaften. Die Anträge der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze stellen Interessenten dabei vor Vorhabensbeginn online über die Webseite des BAFA (Modul 1 und 2) oder postalisch, ebenfalls über das BAFA.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Ein Wärmenetz ermöglicht es, Energie aus industriellen Prozessen, Biogasanlagen, regenerativen Energieanlagen und konventionellen Heizkesseln gemeinsam zu erzeugen und zu verteilen. Infrage kommen die Lösungen für Gebäudekomplexe, Quartiere oder Siedlungen, in denen sie viel CO₂ einsparen. Da Letzteres den Zielen der deutschen Energiewende folgt, unterstützt der Staat den Neubau über die Bundesförderung effiziente Nah- und Fernwärmenetze.

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