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Treppenhaus heizen: Pflicht oder unnötig?

  • von Alexander Rosenkranz
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Die beste Energie ist bekanntlich die, die man nicht benötigt. Diesem Motto folgend drehen Bewohner von Mehrfamilienhäusern immer wieder die Heizkörper im Treppenhaus ab. Sie wollen Energie einsparen und sehen nicht ein, warum das Treppenhaus zu heizen ist. Das Thema ist jedoch umstritten: Auf der einen Seite sorgt die Heizung zwar für höhere Heizkosten. Auf der anderen schützt sie aber auch vor Feuchteproblemen und Schimmel. In welchen Fällen Sie das Treppenhaus heizen sollten und welche Temperaturen dabei zu empfehlen sind, erklären wir in diesem Beitrag.

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Treppenhaus heizen: Vor- und Nachteile  

Hoher Energieverbrauch auf der einen, eisige Temperaturen auf der anderen Seite: Geht es um das Heizen im Treppenhaus, gibt es einige Pros und Kontras.

Pro: Energieeinsparung, Klimaschutz und sinkende Heizkosten  

Unten glüht der Heizkörper im Treppenhaus, oben ist das Fenster wegen zu hoher Temperaturen geöffnet. Dieses Bild, welches sich vielfach in Mehrfamilienhäusern findet, steht sehr gut für den unnötig hohen Energieverbrauch. Wenn Mieter das Treppenhaus heizen, drehen sie den  Thermostat für die Heizung meist viel zu weit auf. Die Nebenräume erreichen Temperaturen von 20 Grad Celsius oder mehr und verbrauchen dadurch unnötig viel Energie. Infolgedessen leistet die Heizung mehr. Sie verursacht höhere Treibhausgasemissionen und schadet dem Klima. Außerdem sorgt der hohe Verbrauch für überhöhte Heizkosten, die letztlich alle Mieter oder Wohnungseigentümer gemeinsam tragen.

Kontra: Kondenswasser, Schimmel und kalte Wohnungswände  

Ganz ohne Heizkörper im offenen Treppenhaus ist der Wärmeverlust gering. Die Nutzräume haben eine niedrige Temperatur und die Kondensation von Wasser aus der Luft lässt sich nicht vermeiden. Als Folge dessen entsteht Schimmel, welcher schnell zu einer Gefahr für die Gesundheit wird. Ein weiteres Problem zeigt sich in den Wohnungen selbst: Denn diese verlieren über die Wände zur Treppe mehr Energie, was zu Einbußen im Komfort und zu steigenden Heizkosten führen kann.

Mäßiges Heizen im Treppenhaus beugt Feuchteproblemen vor  

Fragt man Experten, ob diese das Treppenhaus heizen würden, sagen sie meist ja. Die Temperaturen sind dabei allerdings auf ein technisch mögliches Mindestmaß zu begrenzen, um  Frostschäden an der Heizung, Feuchteproblemen und Schimmel vorzubeugen.

Wie kalt darf ein Treppenhaus sein?  

Das technisch mögliche Mindestmaß hängt von der baulichen Situation ab. So lassen sich die Temperaturen stärker absenken, wenn Wände und Türen zwischen Treppenhaus und Wohnungen einen ausreichend hohen Wärmeschutz bieten. Ist Letzterer sehr gering, sodass kalte Treppenhäuser auch im Wohnbereich zu höheren Wärmeverlusten führen, sollte die Temperatur hingegen höher gewählt werden. Sinnvoll sind aller Regel Werte von sieben bis zehn Grad Celsius. Diese müssen Experten berücksichtigen, wenn sie die Heizkörper im Treppenhaus berechnen.

© Naphat Jorjee / Shutterstock.com

Unser Tipp: Thermostate in Behördenausführung

Um dem Rat ohne großen Aufwand nachzukommen, können Sie Thermostate als sogenannte Behördenmodelle kaufen. Diese lassen sich einmal auf eine niedrige Stufe einstellen (Beispielsweise sieben Grad Celsius), anschließend jedoch nicht ohne Weiteres verändern. Entscheiden Sie sich für ein digitales Thermostat und kombinieren dieses mit Fensterkontaktschaltern, schaltet sich der Heizkörper beim Lüften automatisch ab. Unnötig hohe Energiekosten bleiben aus und Streitigkeiten mit den Nachbarn gehen Sie auf diese Weise von vornherein aus dem Weg.

Wie kann ich mein Treppenhaus heizen?  

Die einfachste Lösung ist ein ausreichend groß dimensionierter Heizkörper im Erdgeschoss, dessen Wärme von unten nach oben aufsteigt. Während Sie bei größeren Gebäuden alle zwei bis drei Etagen solch eine Heizquelle installieren können, kommt bei knappen Platzverhältnissen auch eine  Infrarotheizung  im Treppenhaus infrage. Letztere verbraucht zwar teuren Strom, benötigt aber nur sehr wenig davon. Der Grund dafür: Infrarotheizungen strahlen Wärme ab, um Personen oder Wände im Treppenhaus direkt zu beheizen.

Regelmäßiges Lüften nicht vergessen

Wissen Sie nun, wie Sie das Treppenhaus heizen, um weder Energie zu verschwenden noch ein Schimmelrisiko einzugehen? Dann sollten Sie unbedingt auch an die Lüftung denken. Denn das falsche Lüften im Treppenhaus kann zu niedrigen Temperaturen und Schimmel führen. So lässt sich die im Haus entstehende Feuchtigkeit ohne regelmäßiges Öffnen der Fenster kaum entfernen. Stehen die Fenster lange auf Kipp, geht hingegen viel Wärme verloren und die Treppenhaus-Temperatur sinkt. Problematisch sind dabei vor allem die Laibungen am Fenster, welche durch die Zugluft am ehesten auskühlen und vom Schimmel befallen werden.

Für kurze Zeit Stoßlüften und Treppenhaus heizen

Experten raten, alle Fenster im Treppenhaus mehrmals täglich komplett zu öffnen. Bei dem sogenannten  Stoßlüften  entsteht ein starker Luftzug, der verbrauchte Raumluft sicher durch frische ersetzt. Länger als zehn bis 15 Minuten sollten Türen und Fenster nach außen allerdings nicht geöffnet werden.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Indem Sie im Treppenhaus heizen, beugen Sie Feuchteproblemen sicher vor. Sie sparen Heizkosten und schonen darüber hinaus sogar das Klima. Ratsam ist es jedoch, eine Temperatur von sieben bis zehn Grad Celsius zu wählen, damit Treppenhäuser nicht komplett auskühlen.

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