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Perimeterdämmung: Arten, Kosten und Förderung

  • von Alexander Rosenkranz
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Bei der Perimeterdämmung (auch Sockeldämmung) handelt es sich um die Dämmung erdberührender Bauteile. Die Dämmstoffe sitzen außen an den Wänden im Keller oder direkt unter der Bodenplatte. Sie schützen die unter ihnen liegende Abdichtung vor mechanischen Beanspruchungen und minimieren die Wärmeverluste. Letzteres sorgt für sinkende Heizkosten und einen spürbar höheren Wohnkomfort. Wie die Perimeterdämmung aufgebaut ist, welche Kosten dafür anfallen und wann Sie sogar Fördermittel bekommen, erklären wir in den folgenden Abschnitten.  

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Perimeterdämmung: Was ist das eigentlich? 

Ganz allgemein geht es bei der Perimeterdämmung um die Kellerdämmung von Bauteilen, die direkt an das Erdreich grenzen. Die sogenannte Sockeldämmung lässt sich dabei von außen an den Wänden oder direkt unter der Bodenplatte verlegen. Während die Dämmung von außen auch bei der Sanierung immer häufiger zum Tragen kommt, lässt sich die Perimeterdämmung unter der Bodenplatte in der Regel nur im Neubau verlegen.

Dämmung im Erdreich bringt viele Vorteile

Wer die Bodenplatte oder die Kellerwände mit Wärmedämmstoffen versieht, profitiert von vielen Vorteilen. So sorgen die Materialien erst einmal für einen besseren Wärmeschutz. Sie halten die Heizungswärme im Haus und lassen die Energiekosten sinken. Da sich die Perimeterdämmung außen am Keller befindet, bleiben auch die Wände wärmer. Das mindert das Risiko für Schimmel in der Wohnung und sorgt für eine höhere thermische Behaglichkeit. Darüber hinaus hat die Sockeldämmung auch einen weiteren Vorteil: Sie schützt das Bauwerk und dessen Abdichtung vor Steinen und anderen mechanischen Belastungen. Denn die Dämmplatten sitzen außen an der Kellerwand über der Kellerabdichtung.

Dämmstoffe und Verarbeitung der Sockeldämmung

Die Perimeterdämmung am Sockel muss genau wie die Dämmebene unter der Bodenplatte sehr hohen Belastungen standhalten. Neben mechanischen Beanspruchungen geht es dabei vor allem auch um Feuchtigkeit von Regen oder Schnee. Das Wasser steht unter Umständen lange vor den Materialien und darf diese nicht zerstören. Ähnlich verhält es sich mit ständigen Frost-Tau-Wechseln, die den Stoffen ebenfalls nichts anhaben dürfen.

Die richtigen Materialien für die Perimeterdämmung 

Geht es um die Sockeldämmung oder die Dämmung unter der Bodenplatte, dürfen nur spezielle Dämmstoffe zum Einsatz kommen. Ersichtlich sind diese an der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (abZ) des Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt). Diese besitzen neben Platten aus extrudiertem Polysterol (XPS) auch Platten oder Granulate aus Schaumglas.

  • XPS-Platten kommen am häufigsten zum Einsatz, wenn Bauherren oder Hausbesitzer eine Perimeterdämmung anbringen möchten. Dabei handelt es sich um Kunststoffplatten, die besonders druckfest und feuchteresistent sind. Wasser nimmt das Material nur dann auf, wenn es lange direkt in diesem steht. Das schützt vor Schimmel, Auflösung und Frostschäden. Außerdem hält die Schicht das Bauwerk trocken.
  • Schaumglas (auch Foamglas oder Glasschaum) lässt sich aus recyceltem Glas Gesteinen und Sand herstellen. Der Dämmstoff ist äußerst druckbelastbar. Er brennt nicht und gilt als feuchtigkeitsunempfindlich. Zudem zeichnet sich Schaumglas durch eine höhere Umweltfreundlichkeit aus. Die Herstellung von Platten zur Perimeter- oder Sockeldämmung ist jedoch sehr energieintensiv.

Ökologische Dämmstoffe sind für den Einsatz im Erdreich weniger geeignet. Grund dafür ist die geringere Feuchteresistenz. Außerdem halten viele Materialien dem hohen Druck unter der Bodenplatte oder im Außenbereich der Kellerwände nicht stand. 

Dämmung der Kellerwände: Perimeterdämmung kleben 

Wer die Wände im Keller dämmen möchte, kann die plattenartige Perimeterdämmung kleben. Voraussetzung dafür ist eine saubere Wand, auf der sich keine Erdreste mehr befinden. Auf dieser bringen Heimwerker oder Experten dann die Bitumengrundierung sowie die Dickebeschichtung an. Letztere bildet die Unterlage der Dämmung und den Feuchteschutz des Bauwerks. Ist das erledigt, nutzen Heimwerker oder Fachexperten die Dickebeschichtung, um die Perimeterdämmung auf die Kellerwand zu kleben. Die Platten sind dabei stoßend und möglichst fugenfrei im Verband zu verlegen.

Währen der Klebstoff im Normalfall nur punktuell aufzutragen ist, sind Platten bei drückendem Wasser aus dem Erdreich vollständig mit Dickebeschichtung zu bestreichen. Anschließend müssen Heimwerker oder Fachhandwerker die Sockeldämmung abdichten, damit kein Wasser in die Konstruktion eindringen kann. Im Erdreich lässt sich dann auch eine Noppenbahn verlegen, um die Wand vor spitzen Steinen und mechanischen Beschädigungen zu schützen.

Oberhalb der Erdgleiche lässt sich die Sockeldämmung verputzen. Damit das richtig funktioniert, drücken Experten ein spezielles Armierungsgewebe in einen Armierungsmörtel. Anschließend können Sie die Perimeterdämmung verputzen.

Dämmung unter der Bodenplatte: Platten oder Granulate

Um die Perimeterdämmung unter der Bodenplatte verlegen zu können, müssen Bauherren zunächst für einen ebenen Untergrund sorgen. Möglich ist das mit einer Sauberkeitsschicht aus Magerbeton oder verdichtetem Kies. Nun lassen sich die Dämmplatten ohne Kreuzfugen verlegen. Über eine Trennschicht aus Polyethylen (PE-Folie) kommt dann die Bodenplatte.

Die Verlegung von granularem Schaumglasschotter erfolgt auf einem sogenannten Geotextil. Die Stoffbahnen werden in der Baugrube verlegt, um zu verhindern, dass die Dämmstoffteilchen entweichen. Haben Experten das Granulat gleichmäßig verteilt, ist die Schicht zu verdichten. Anschließend lässt sich die Bodenplatte herstellen.

© Klaus_Wagenhaeuser / Shutterstock.com

Empfehlung: Fachhandwerker mit der Arbeit beauftragen

Die fachgerechte Verlegung der Sockeldämmung erfordert genau wie die Verlegung der Dämmung unter der Bodenplatte einiges an Erfahrung. Um Feuchteprobleme, Bauschäden und teure Folgekosten auszuschließen, sollten Sanierer und Bauherren dabei immer auf die Hilfe von Fachexperten setzen.

Perimeterdämmung: Kosten und Förderung

Wie viel eine Perimeterdämmung kosten kann, hängt sehr stark von den örtlichen Gegebenheiten ab. Material und Verlegung bekommen Bauherren und Sanierer für 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter. Hinzu kommen noch Ausgaben für die fachgerechte Bauwerksabdichtung und die Erdarbeiten. Diese liegen in der Regel bei 250 bis 500 Euro pro laufende Meter. Geht es um die Dämmung im Bestand, empfehlen wir außerdem, bereits im Vorfeld ein Gutachten anfertigen zu lassen, das mit etwa 200 bis 500 Euro zu Buche schlägt. Der Vorteil: Baugutachter analysieren die Kellerwände und stellen fest, welche Trockenlegungs- und Abdichtungsarbeiten im Einzelfall erforderlich sind.

Förderung für die Sockeldämmung  

Um die Kosten der Perimeterdämmung zu reduzieren, können Hausbesitzer staatliche Fördermittel über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) beantragen. Diese gibt es als einmaligen Zuschuss für die Dämmung in Bestandsgebäuden über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Ausführliche Informationen erhalten Sie in unserem Beitrag über die  Förderung der Wärmedämmung.

Alternative: Steuerbonus für die Sanierung nutzen

Alternativ zur BAFA- und KfW-Förderung können Eigentümer selbst genutzter Wohnhäuser auch den Steuerbonus für die Sanierung nutzen. Mit diesem haben sie die Möglichkeit, 20 Prozent der Sanierungskosten (maximal 40.000 Euro) verteilt auf drei Jahre von der Einkommensteuer abzusetzen. Beantragen lässt sich die steuerliche Förderung nach Abschluss aller Arbeiten auch ohne Energieberater über die Einkommensteuererklärung.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Die Perimeterdämmung mindert die Wärmeverluste über Kellerwände und die Bodenplatte. Darüber hinaus schützt sie die Gebäudeabdichtung vor Belastungen aus dem Erdreich. Die Perimeter- oder Sockeldämmung wirkt schimmelvorbeugend und wird mit hohen Zuschüssen oder steuerlichen Vergünstigungen gefördert.

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