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Kohlebriketts – Merkmale und Einsatzgebiete

  • von Jeannette Kunde
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Kohlebriketts waren lange Zeit ein häufig eingesetzter Brennstoff. Wer kennt nicht den kleinen Kohleofen oder den  Kachelofen  in Omas Wohnstube, für den aus dem Keller diese schwarzen Quader hochgeholt werden mussten? Doch vor allem in den vergangenen Jahren avancierte dieser Brennstoff eher zu einem Auslaufmodell, vor allem aufgrund der hohen Umweltbelastung, die beim Verbrennen entsteht. Doch wie werden eigentlich Kohlebriketts hergestellt, wo kommen sie heute noch zum Einsatz und worauf sollten Besitzer von Kohleöfen achten?  

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Herstellung von Kohlebriketts – Brikettierung von Kohle

Grundlegendes Merkmal der Brikettierung ist das Pressen eines zerkleinerten Ausgangsmaterials in eine bestimmte Form. Neben Holz und Holzresten kann das auch Kohle und vor allem Kohlenstaub sein. Sind die Presslinge sehr klein, sprechen Experten hierbei jedoch eher von Pellets und der sogenannten Pelletierung.

Braun- und Steinkohlebriketts herstellen

Kohle gehört grundsätzlich zu den fossilen Brennstoffen und ist vor Jahrmillionen aus abgestorbenen Pflanzenresten entstanden. Bei diesem Prozess spielten Luftabschluss und ein hoher Druck eine wichtige Rolle. Dabei werden Braun- und Steinkohle unterschieden. Die Erstgenannte ist häufig unter weniger Druck und in weniger tiefen Schichten entstanden. Häufig wird die Steinkohle deshalb als höherwertig eingestuft. Seit Jahrhunderten benutzen die Menschen auf der gesamten Welt Kohle zum Befeuern von Öfen.

Das, was die meisten als  Brikett  verstehen, sind in der Regel die  Braunkohlebriketts. Diese werden zunächst relativ grobstückig aus dem Tagebau in einen Bunker gebracht. Anschließend erfolgt das Brechen und Mahlen sowie das Klassieren der Kohle. Dies geschieht im sogenannten Nassdienst. Im letzten Schritt wird diese wieder getrocknet und bindemittelfrei zu Briketts gepresst.

Geht es um  Briketts aus Steinkohle, kommen in der Regel Bindemittel zum Einsatz. Denn Ausgangsmaterial ist feiner Kohlenstaub, der getrocknet in einem Knetwerk bei circa 100 Grad Celsius bearbeitet und dann nach einer Pressung zum Kohlebrikett wird. Pech und Bitumen sind die klassischen Bindemittel. Sie haben den Nachteil, dass der Brennstoff dadurch weder rauch- noch rußfrei verbrennt. Diese Kohlebriketts kommen meist in Nuss- oder Eiform daher.  

© womue / Fotolia

Wo kommen Kohlebriketts zum Einsatz?

Grundlegend ist festzuhalten, dass die Zahl der Haushalte stark zurückgeht, die Kohle verwenden. Wenn derartige Öfen zum Einsatz kommen, dann meist als Ergänzung zur bestehenden Anlage. Kamin- und Kachelöfen bieten nach Aussage vieler Anlagenbesitzer den großen Vorteil, dass sie die Wärme dort erzeugen, wo sie auch benötigt wird.

Als sogenannter Hausbrand (Brennstoffe zur Verwendung in Kleinfeuerungen in Privathaushalten) kommen Kohlebriketts häufig in Dauerbrandöfen zum Einsatz. Denn der Heizwert ist hoch. Vor allem durch die Brikettierung wird die Brenndauer verlängert. Das gilt im Übrigen auch für Holzbriketts

Reglementierung in der Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImschV)

Um einen Ofen mit Kohlebriketts betreiben zu können, sollten gewisse gesetzliche Vorgaben eingehalten werden. Wichtige Orientierung bietet die erste Verordnung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes. Dabei sind nach  § 4 BImSchV  folgende Punkte zu berücksichtigen:

  • Die Feuerungsanlage muss in einem ordnungsgemäßen technischen Zustand sein.
  • Nur die Brennstoffe nach § 3 sind zulässig.
  • Nur die Brennstoffe sind einzusetzen, die gemäß Hersteller vorgesehen sind.
  • Bei Errichtung und Inbetriebnahme sollten die Vorgaben der Hersteller berücksichtigt werden.

Als technische Voraussetzung gilt: die Luftzufuhr muss von unten durch ein Brennrost kommen. Das heißt, die Braunkohle muss mit Luft umspült werden.

Gemäß  § 3 BImSchV  sind folgende Kohlesorten als Festbrennstoffe zulässig:

  • Steinkohle
  • Nicht pechgebundene Steinkohlebriketts
  • Steinkohlekoks
  • Braunkohle
  • Braunkohlebriketts
  • Braunkohlekoks

Qualität und Preise – Worauf sollten Sie achten?

Geht es um den Kauf von Kohlebriketts, ist die Auswahl in manchen Regionen überschaubar. Wohingegen die Situation in Regionen mit Kohlevorkommen und aktivem Kohleabbau etwas anders aussieht. Wenn Sie auf eine Online-Bestellung zurückgreifen möchten, achten Sie darauf, dass die Produkte den Bestimmungen der BImSchV entsprechen. Das betrifft vor allem bestimmte Bindemittel. Im § 3 Absatz 2 heißt es unter anderem dazu, dass der Massegehalt an Schwefel dabei ein Prozent der Rohsubstanz nicht überschreiten darf. Vor allem die Grenze von Schwefeldioxid in den Abgasen ist zu berücksichtigen. Sollten Sie sich unsicher sein, erfragen Sie Details am besten bei Ihrem Schornsteinfeger. 

Die Umweltbelastung durch Kohlebriketts

Ein schwerwiegendes Argument gegen Kohlebriketts ist die hohe Umweltbelastung. Denn es handelt sich nicht nur um einen fossilen Brennstoff, dessen Endlichkeit feststeht. Die Kohle ist auch ein Energieträger, bei dessen Verbrennung große Mengen von Kohlenstoffdioxid frei werden. Daneben entstehen auch andere Luftschadstoffe. Vor allem Schwefeldioxid und Stickoxide sind hier zu nennen. Schließlich produziert die Kohleverbrennung viel Feinstaub. Sicherlich ist der einzelne Ofen mit Kohlebriketts nicht das Problem, aber in einigen Regionen kommt er in vielen Haushalten vor. Dort kann die Feinstaubbelastung dann ausgesprochen hoch sein. Zudem sollten Sie berücksichtigen, dass  beim Verbrennen von Kohlebriketts deutlich wahrnehmbare Abgasgerüche auftreten können. Aus diesem und weiteren Gründen ist die Nutzung von Kohleheizungen in den vergangenen Jahren immer unpopulärer geworden. 

Fazit von Jeannette Kunde

Kohlebriketts sind ein Auslaufmodell. Und dennoch gibt es noch Öfen, die damit betrieben werden. Vor allem bei diesen Anlagen sollten Besitzer auf die gesetzlichen Bestimmungen achten, die das Verbrennen von Kohle und insbesondere Kohlebriketts betreffen.

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