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KfW 40: Effizienzhaus mit höchsten Anforderungen

  • von Alexander Rosenkranz
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Das Effizienzhaus 40 (früher KfW-Effizienzhaus 40 oder KfW-40-Haus) beschreibt einen besonders energiesparenden Bau- und Sanierungsstandard. Die Gebäude verlieren kaum Wärme und decken den geringen Bedarf höchst effizient. Sie sollen bis 2025 den gesetzlichen Neubaustandard in Deutschland darstellen und werden bis dahin attraktiv gefördert. Planung und Ausführung eines KfW-40-Hauses sind allerdings mit hohen Anforderungen verbunden.  

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Effizienzhaus 40: Die Anforderungen  

Das  KfW-Effizienzhaus  ist ein technischer Standard für Gebäude, der von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eingeführt wurde. Die staatliche Förderbank legt damit Kriterien an die Energieeffizienz von neuen und sanierten Gebäuden fest. Wer diese erreicht, erhält attraktive Fördermittel. Diese gibt es in Form von Darlehen, die teilweise mit Tilgungszuschüssen ausgestattet sind. Erhältlich sind die Mittel über die Programm:  

Erklärt die neue Bundesregierung die Effizienzhaus-40-Stufe bis 2025 zum Neubaustandard, dürften die Fördermittel zumindest im Neubau über kurz oder lang wegfallen.

Wichtig:  Mit der Umstrukturierung der Fördermittel im Juli 2021 bei der KfW wurden die förderfähigen Gebäude von KfW-Effizienzhaus in Effizienzhaus umbenannt.

Kennziffer steht für die Energieeffizienz eines Gebäudes

Der Baustandard „KfW-Effizienzhaus“ bzw. seit Juli 2021 "Effizienzhaus" ist immer um eine Kennziffer ergänzt, in diesem Fall die „40“. Der Wert gibt an, wie effizient ein Gebäude im Vergleich zu einem Neubau nach Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist. Einfach ausgedrückt heißt das: Der Primärenergiebedarf eines Effizienz-40-Hauses liegt bei 40 Prozent eines Neubaus – es ist also um 60 Prozent besser. Gleichzeitig muss der Transmissionswärmeverlust den GEG-Neubau-Grenzwert um mindestens 55 Prozent übertreffen. Wer sich für ein Effizienzhaus-40 im Neubau entscheidet, muss zudem hohe Anforderungen an den CO2-Ausstoß erfüllen. Die folgende Tabelle zeigt die Anforderungen im Überblick.

KENNWERTGRENZWERT
Primärenergiebedarf
(Energiebedarfskennwert, der auch Verluste bei der Förderung, der Aufbereitung und dem Transport der benötigten Energieträger berücksichtigt; vom Wärmebedarf und den eingesetzten Energieträgern abhängig)
40 Prozent vom Grenzwert für einen Neubau nach GEG vom  20. Juli 2022
Transmissionswärmeverlust
(Wärmeverlust über die Hüllflächen eines Gebäudes; von den U-Werten und der Konstruktion abhängig)
55 Prozent vom Grenzwert für einen Neubau nach GEG vom  20. Juli 2022
Weitere Anforderungen
Weitere Anforderungen für Neubauvorhaben

Klimafreundliches Wohngebäude und  Klimafreundliches Wohngebäude und mit QNG
  • Anforderungen an ein Effizienzhaus 40
  • Heizung ohne Öl, Gas oder Biomasse  
  • CO2-Ausstoß nach Qualitäts­siegel Nachhaltiges Gebäude Plus  
  • CO2-Ausstoß nach  QNG-Premium und Nachhaltigkeitszertifikat (nur für Klimafreundliches Wohngebäude und mit QNG)

Um die hohe KfW-40-Förderung zu erhalten, ist außerdem ein Energieberater Pflicht. Der Experte verfügt über komplexes Fachwissen und kann Fehler bei der Bauausführung verhindern. Die Kosten für eine komplette Baubegleitung übernimmt die Bundesförderung für effiziente Gebäude zu maximal 50 Prozent.

© Julia Zavalishina / Shutterstock.com

KfW 40 Plus Energiehaus: In BEG-Neubau nicht mehr enthalten

Noch energiesparender als das Effizienzhaus 40 war der Effizienzhaus 40 Plus Standard. Dieser enthielt höhere Anforderungen an die Haustechnik, ist im BEG-Neubau aber nicht mehr enthalten. Wer die KfW-40-Plus-Förderung zuvor beantragt hat, bekommt die Mittel aber nach wie vor. Entscheidend ist dabei in aller Regel das Antragsdatum.

Im Detail beinhaltete ein  KfW 40 Plus Energiehaus:

  • Erfüllung der  Anforderungen an eine EE-Klasse nach BEG  (Deckung des Wärme- und Kälteenergiebedarfs zu mindestens 55 Prozent mit regenerativen Energien)
  • einer  stromerzeugenden Anlage auf Basis erneuerbarer Energien  (Photovoltaik-, KWK- oder  Windkraftanlagen  mit einem Ertrag von mindestens 500 Kilowattstunden pro Jahr je Wohneinheit zuzüglich zehn Kilowattstunden pro Jahr je Quadratmeter Gebäudenutzfläche)
  • eines  stationären Batteriespeichersystems  (Stromspeicher mit mindestens 500 Wattstunden je Wohneinheit und zuzüglich zehn Wattstunden je Quadratmeter Gebäudenutzfläche)
  • einer  mechanischen  Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Außerdem muss ein Interface in jeder Wohneinheit über den Stromverbrauch und den Stromertrag des Hauses informieren, wenn Sie den Effizienzhaus 40 Plus Standard im Neubau erreichen wollen.

Alternativen zum Effizienzhaus 40 bei der Sanierung

Das Effizienzhaus-40 stellt höchste Ansprüche an neue und zu sanierende Gebäude. Ist die Ausführung mit zu hohen Kosten verbunden, gibt es bei der Sanierung auch geringere Anforderungsstufe. Beispiele dafür sind die Effizienzhaus-Stufen Denkmal, 85, 70 und 55. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick und informiert über die wichtigsten Anforderungen.

EFFIZIENZHAUSSTANDARD  
(SANIERUNG/ NEUBAU)
PRIMÄRENERGIEBEDARF IM
VERGLEICH ZUM NEUBAU  
TRANSMISSIONSWÄRMEVERLUST
IM  VERGLEICH ZUM NEUBAU
Denkmal  
(Sanierung)
160 %  ---
KfW 115  
(Achtung: nicht mehr verfügbar)  
115 %  130 %
KfW 100  
(Achtung: nicht mehr verfügbar)
100 %  115 %
KfW 85  
(Sanierung)
85 %  100 %
KfW 70  
(Sanierung)
70 %  85 %
KfW 55
(Sanierung)
55 %  70 %
KfW 40
(Sanierung; Neubau mit zusätzlichen Anforderungen)
40 %55 %

Effizienzhaus-40-Förderung: Darlehen mit hohen Tilgungszuschüssen    

Die effizienten Gebäude verbrauchen nur wenig Energie. Sie schonen fossile Ressourcen und tragen zur Senkung der CO2-Emissionen bei. Aus diesem Grund fördert der Staat den Bau und die Sanierung zum Effizienzhaus 40. Erhältlich sind   Darlehen, die teilweise mit Tilgungszuschüssen ausgestattet sind. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick.  



EFFIZIENZHAUS 40

EFFIZIENZHAUS 40 – EE/NH
EFFIZIENZHAUS 40 – WPBEFFIZIENZHAUS 40 –
SerSan
Sanierung20 Prozent Förderung bei 120.000 Euro förderbaren Kosten pro Wohneinheit25 Prozent Förderung bei 150.000 Euro förderbaren Kosten pro Wohneinheit+ 10 Prozent+ 15 Prozent
Neubau
günstige Darlehen für klimafreundlichen Neubau und klimafreundlichen Neubau QNG--------

Wer den WPB-Bonus für die Sannierung besonders ineffizienter Gebäude mit dem SerSan-Bonus für serielle Sanierungen mit vorgefertigten Bauelementen kobiniert, bekommt ein Förderplus von 20 Prozent.    

Die Beantragung der KfW Effizienzhaus-40-Förderung bei der Hausbank

Die Beantragung erfolgt vor Baubeginn bei einem Finanzierungspartner (zum Beispiel der eigenen Hausbank). Zuvor muss ein Energieberater die Maßnahme geprüft und eine Bestätigung zum Antrag erstellt haben. Sind alle KfW-40-Anforderungen erfüllt, kann der Bau beginnen. Nach Abschluss aller Arbeiten erstellt der Energieberater dann eine Bestätigung nach der Durchführung. Die Bank prüft alle Unterlagen und schreibt den Tilgungszuschuss gut.

Wichtig zu wissen:  Der Tilgungszuschuss reduziert den zurückzuzahlenden Kreditbetrag. Das Geld lässt sich nicht auf das eigene Konto auszahlen.

Vorteile und Nachteile vom KfW-Effizienzhaus 40 und vom früheren KfW 40 Plus-Energiehaus

Wer sich für ein Effizienzhaus 40 entscheidet, muss sich in Zukunft kaum um Energiepreissteigerungen sorgen. Denn die Gebäude sind so sparsam, dass sie kaum Energie verbrauchen. Sie schonen aber nicht nur das eigene Portemonnaie, sondern auch Klima und Umwelt. Nachteilig sind bei einem KfW-40- (früher auch KfW-40-Plus-Energiehaus) die Kosten. Denn diese übersteigen die Ausgaben für einen konventionellen GEG-Neubau. Ein großer Kritikpunkt betrifft außerdem die hohen Anforderungen an die Bauausführung. Fehler in der luftdichten und wärmeumschließenden Hüllfläche sind später nur schwer auszugleichen. Bleiben sie unbemerkt, können sogar Feuchteschäden wie Schimmel entstehen. Ohne Lüftungsanlage müssen Besitzer eines Effizienzhauses darüber hinaus regelmäßig  Stoßlüften. Die folgende Tabelle zeigt die Vor- und Nachteile der Gebäude im Vergleich.

VORTEILE  NACHTEILE
energiesparend  hohe Investitionskosten
Energiepreissteigerungen wirken sich kaum aus  anspruchsvolle Bauausführung
Schonung fossiler Rohstoffe  ohne Lüftungsanlage regelmäßiges Stoßlüften erforderlich
geringe CO₂-Ausstöße  
attraktive KfW-Förderung  

Fazit von Alexander Rosenkranz

Das Effizienzhaus-40-Haus übertrifft die heutigen Neubauanforderungen an die Energieeffizienz und ist besonders energiesparend. Es macht seine Besitzer unabhängiger von Energiepreisveränderungen und schont Umwelt und Klima. Ab 2025 soll das Effizienzhaus-40 selbst zum Neubaustandard erklärt werden.

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