Fernwärmeübergabestation – Definition und Funktion
Allgemeines zur Fernwärmeübergabestation
Die Versorgung mit Fernwärme (umgangssprachlich auch Fernheizung) findet sich überwiegend in Ballungsgebieten. Besonders verbreitet ist es unter anderem in Berlin, Hamburg und München. Darüber hinaus liegt der Anteil der Versorgung mit Fernwärme im Osten Deutschlands mit rund einem Drittel der Haushalte wesentlich höher als im Westen, wo lediglich etwa ein Zehntel auf diese Weise mit Heizwärme und Warmwasser versorgt werden.
Der Begriff der Nahwärme wird in diesem Zusammenhang nur verwendet, wenn die Distanz zwischen Wärmeerzeuger und den Haushalten weniger als einen halben Kilometer beträgt. Das ist meist innerhalb einer Wohnsiedlung der Fall.
Dabei ist die Aufgabe der Fernwärmeübergabestation in jedem Falle, wie der Name bereits verrät, die fern erzeugte Wärme an eine Zentralheizung des Gebäudes zu übergeben. Dies erfolgt grundsätzlich mit einem integrierten Wärmeübertrager. Zu betonen ist dabei, dass diese Komponente stationär eingebaut ist.

Funktionsweise der Übergabestation
Um die Funktion der Übergabestation in Gänze zu verstehen, sei vorausgeschickt, dass die Fernwärmeübergabestation zwei Kreisläufe verbindet:
- primär: das Fernwärmenetz
- sekundär: der Verbraucherkreislauf
Über die Fernwärmeüberstation sind diese Kreisläufe hydraulisch voneinander getrennt.
Zudem gibt es wie bei anderen Heizungsanlagen auch einen Vor- sowie einen Rücklauf. Das heißt, fließt das Heizwasser vom externen Wärmeerzeuger zu den Haushalten, spricht man vom Vorlauf. Im abgekühlten Zustand fließt es dann wieder zurück – der Rücklauf.
Doch die Fernwärmeübergabestation fungiert hier nicht nur als Verbindungsstück zwischen den Kreisläufen, sondern übernimmt auch einige andere Funktionen, die jedoch auf diesem Aspekt beruhen. So können an dieser Stelle Durchflussmenge sowie Abnahmetemperatur geregelt werden. Wie hoch diese jeweils ausfallen, ist über die Vertragsvereinbarungen zwischen Energieversorger und Abnehmer der Fernwärme geregelt. Aber auch Vor- und Rücklauftemperatur können mittels der Station geregelt werden. Der Vorlauf kann zum Beispiel auf diese Weise mittels eines Sicherheitstemperaturreglers begrenzt oder über einen Temperaturfühler über das Niveau der von der Außentemperatur abhängigen Vorlauftemperatur angehoben werden.
Funktionen der Übergabestation im Überblick
Die Fernwärmeübergabestation übernimmt demnach folgende Aufgaben:
- Versorgung mit gebrauchsfertigem Warmwasser
- Messung der Wärmemenge
- Regelung des Differenzdrucks auf Seiten des Verbrauchernetzes
- Begrenzung der Durchflussmenge
- Hydraulische Trennung der Kreisläufe
- Wärmeübergabe (für die Heizwärme)
- Temperaturanpassungen von Vor- und Rücklauf
Welche Bestandteile bestimmen die Funktion der Fernwärmeübergabestation?
Um die Funktionen entsprechend ausführen zu können, müssen unterschiedliche Komponenten ineinandergreifen. Diese sind:
- Wärmetauscher
- Schmutzfänger
- Differenzdruckregler
- Wärmemengenzähler
- Absperreinrichtung
- Manometer
- Thermometer
- Regler
Wovon hängt die Auslegung der Fernwärmeübergabestation ab?
Wie groß eine Übergabestation ist oder welche Leistung sie erbringen muss, ist von unterschiedlichen Anforderungen abhängig. Diese sind unter anderem:
- Individuelle Heizgewohnheiten
- Spezifischer Heizwärmebedarf des jeweiligen Gebäudes
- Anschlusstechnik des Fernwärmelieferanten
- Zahl der Heizkreise
- Auslegung der Heizkreise
- Art und Weise der Trinkwassererwärmung
Daneben wird die Auslegung der Fernwärmeübergabestation in Wohngebäuden vor allem durch den Wärmebedarf für die Warmwasserbereitung bestimmt. Das hat den Hintergrund, dass die Temperatur auf über 60 Grad Celsius gehalten werden muss. Denn nur so kann die Verunreinigung mit Legionellen weitestgehend vermieden werden. Je nach Dimensionierung des Fernwärmeanschlusses lassen sich folgende Arten unterscheiden:
- Durchflusssystem: Das Wasser wird direkt an der Wärmeübergabestation erwärmt (am besten bei gleichmäßigem Wasserverbrauch).
- Speichersystem: Das Wasser wird erst innerhalb eines Speichers erwärmt (bei schwankendem Wasserverbrauch).
- Speicher-Lade-System: Bei Spitzenlasten wird das Wasser über einen Speicher abgedeckt und bei Schwachlastzeiten via Durchflussprinzip erwärmt (bei durchschnittlichem Warmwasserbedarf).

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