Eine Trockenestrich-Fußbodenheizung nachrüsten
Die Trockenestrich-Fußbodenheizung ist eine spezielle Form der Flächenheizung, die sich vor allem zum Nachrüsten eignet. Denn sie lässt sich über dem vorhandenen Estrich installieren und kommt meist auch mit geringen Aufbauhöhen aus. Im folgenden Beitrag geben wir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Installation einer solchen Trockenestrich-Fußbodenheizung.
Wasserführende oder elektrische Fußbodenheizung mit Trockenestrich?
Geht es um eine Trockenstrich-Fußbodenheizung, sind grundsätzlich zwei Systeme am Markt erhältlich. So gibt es neben der wasserführenden Flächenheizung auch die elektrische Fußbodenheizung mit Trockenestrich. Wasserführende Systeme bestehen aus Rohrleitungen im Bodenaufbau. Strömt vom Kessel erwärmtes Heizungswasser durch diese hindurch, gibt es Wärme an den Fußboden ab und erwärmt den Raum.
Elektrische Flächenheizungen bestehen hingegen aus schlanken Heizmatten, die sich fast ohne zusätzliche Aufbauhöhe installieren lassen. Sie sind an das Stromnetz im Haus angeschlossen und wandeln elektrische Energie in Wärme um. Während die elektrische Fußbodenheizung mit Trockenestrich einfacher und schneller zu installieren ist, verursacht sie im Heizbetrieb meist höhere Kosten. Sie eignen sich daher vor allem als Zusatzheizung oder zum Temperieren der Bodenflächen. Geht es um den Einsatz als vollwertige Heizung, ist die wasserführende Fußbodenheizung mit Trockenestrich besser geeignet. In den folgenden Abschnitten beziehen wir uns daher ausschließliche auf diese Lösung.

In 5 Schritten die Trockenestrich-Fußbodenheizung verlegen
Die Verlegung einer Fußbodenheizung mit Trockenestrich ist mit etwas handwerklichem Geschick schnell möglich. Damit die Flächenheizung ihren Zweck erfüllt und effizient arbeitet, muss sie allerdings korrekt ausgelegt, angeschlossen und geprüft werden. Wir empfehlen, diese Arbeiten unbedingt mit einem erfahrenen Fachhandwerker durchzuführen. Hat dieser die Verlegung passend zur Heizlast der entsprechenden Räume geplant, erfolgt die Montage in sechs einfachen Schritten:
- Vorbereiten des bestehenden Bodens
- Randdämmstreifen all umseitig anbringen
- Systemplatten und Wärmeleitbleche auslegen
- Heizungsrohre anschließen und verlegen
- Trockenestrich über der Heizung einbringen
Schritt 1: Den bestehenden Boden vorbereiten
Bevor Sanierer die Trockenestrich-Fußbodenheizung nachrüsten, müssen sie alle Unebenheiten im bestehenden Fußboden beseitigen. Abhängige von der Größe der Unebenheiten können sie dazu Fließestrich, Ausgleichsschüttungen oder Ausgleichsmassen wählen. Entscheidend sind dabei vor allem die benötigten Mindeststärken.
Schritt 2: Umlaufend Randdämmstreifen befestigen
Ist der Untergrund eben und trocken, bringen Sanierer die Randdämmstreifen an. Diese sind an allen aufgehenden Bauteilen zu montieren, um Schallbrücken zwischen der Trockenestrich-Fußbodenheizung und dem Bauwerk auszuschließen. Sie stellen außerdem sicher, dass sich der Bodenaufbau später geringfügig bewegen kann.
Schritt 3: Systemplatten der Fußbodenheizung mit Trockenestrich verlegen
Anschließend sind spezielle Klippschienen oder Systemplatten der Fußbodenheizung zu verlegen. Letztere bestehen in der Regel aus einer Dämmplatte, die über Schlitze für die Montage von Wärmeleitblechen und Rohrleitungen verfügen. Grenzen Böden an Außenluft, Erdreich oder unbeheizte Räume, ist außerdem für eine entsprechende Mindestdämmung zu sorgen. Wie stark diese sein muss, verraten Energieberater, Planer oder Heizungsbauer. Sind die Systemplatten der Fußbodenheizung mit Trockenestrich entsprechend den Verlegehinweisen der Hersteller montiert, können Sanierer auch spezielle Wärmeleitbleche verlegen. Diese begünstigen der Wärmetransport von den Heizungsrohren an den Oberboden.
Schritt 4: Heizungsrohre Anschließen und passgenau einbringen
Liegen Systemplatten und Wärmeleitbleche im Raum, können Sanierer die Heizungsrohre einbringen. Diese lassen sich dazu einfach in die vorgefertigten Schlitze der Bleche hineindrücken. Der Größe der Heizkreise und die Verlegeabstände entnehmen Heimwerker an dieser Stelle den Planungsunterlagen eines Experten. Dieser kann die Rohre letztlich auch fachgerecht am Verteiler anschließen und das gesamte System später überprüfen.
Übrigens: Kommt die Trockenestrich Fußbodenheizung nur in einzelne Räume, ist ein eigener Heizkreis mit Heizkreisverteiler oft nicht erforderlich. Denn in solch einem Fall können Experten einzelne Heizkreise mit einem Rücklauftemperaturbegrenzer an das bestehende Heizkörpernetz anschließen. Das verringert den Aufwand und die Kosten der Montage.
Schritt 5: Trockenestrich über der Fußbodenheizung verlegen
Im letzten Schritt bringen Sanierer den Trockenestrich über der Fußbodenheizung aus. Infrage kommen dabei zum Beispiel Gipsfaser- Holzwerkstoff-, zementgebundene Holzspan- oder Naturwerkstoffplatten. Eine Folie unter den Platten entkoppelt den Trockenestrich von der Fußbodenheizung und sorgt dafür, dass sich der neue Boden bei Temperaturschwankungen bewegen kann.
Haben Sanierer die Trockenestrich-Fußbodenheizung verlegt, können sie einen Bodenbelag ihrer Wahl einbringen. Neben Fliesen und Teppich ist dabei auch Laminat, Parkett, Vinyl und Kork auf einer Fußbodenheizung möglich.
Kosten und Fördermittel einer Trockenestrich-Fußbodenheizung
Viele Hersteller bieten die Trockenestrich-Fußbodenheizung heute als Paket aus aufeinander abgestimmten Komponenten an. Die Kosten der Systeme richten sich dabei nach der Größe der Heizfläche, dem Eigenanteil bei der Montage und dem regionalen Preisgefüge. Für einen ersten Überschlag können Sanierer dabei mit etwa 30 bis 50 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Fördermittel senken die Kosten der Flächenheizung
Wer eine Flächenheizung im Bestand installieren lässt, bekommt in vielen Fällen eine Förderung vom Staat. So stehen unter anderem folgende Fördermittel zur Verfügung:
- 20 bis 45 Prozent Zuschuss über die BAFA-Förderung der Heizung, wenn Sanierer eine Hybrid- oder Umweltheizung einbauen lassen
- 20 Prozent Zuschuss über das KfW-Programm 430, wenn Sanierer die bestehende Heizungsanlage optimieren lassen (inklusive Bestandsaufnahme und hydraulischer Abgleich)
- Zinsgünstige Darlehen mit Tilgungszuschüssen in Höhe von 20 Prozent über das KfW-Programm 152, wenn Sanierer die bestehende Heizungsanlage optimieren lassen (inklusive Bestandsaufnahme und hydraulischer Abgleich)
- Steuerbonus in Höhe von 20 Prozent (Absetzbar über drei Jahre) für die Heizungsoptimierung in Verbindung mit einem hydraulischen Abgleich der Anlage
Wichtig zu wissen ist, dass die Mittel in der Regel vor dem Beginn der Maßnahme zu beantragen sind. Einzige Ausnahme ist der Steuerbonus. Dieser lässt sich nachträglich über die Einkommenssteuererklärung nutzen. Bei den KfW-Programmen 430 und 152 ist außerdem ein Energieberater zur Beantragung erforderlich.
Stehen die genannten Fördermittel für die Trockenestrich-Fußbodenheizung nicht zur Verfügung, können Sanierer die Handwerkerkosten steuerlich geltend machen. Auf diese Weise bekommen Sie 20 Prozent der Lohnkosten von Fachexperten erstattet. Wie das funktioniert, erklären wir im Beitrag Handwerkerkosten absetzen.

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