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CO₂-Fußabdruck beim Heizen – Einsparpotenziale nutzen

  • von Philipp Hermann
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Wie groß ist der jährliche CO2-Fußabdruck eines durchschnittlichen Einfamilienhauses beim Heizen? Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Denn dafür sind mehrere Parameter zu betrachten. So ist nicht nur entscheidend, welcher Wärmeerzeuger eingesetzt wird, sondern welche Spezifika das Gebäude aufweist. Ebenso ist ein Einflussfaktor die verwendete Energiequelle oder das Heizverhalten der Bewohner. Wir haben verschiedene Heizsysteme gegenübergestellt und den CO2-Fußabdruck verglichen. Wo liegt Ihr Einsparpotential?

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Basisdaten für die Ermittlung des CO2-Fußabdrucks beim Heizen

Da es hier um den CO2-Fußabdruck eines durchschnittlichen Einfamilienhauses gehen soll, bilden die Eckdaten des Hauses die Grundlage unserer Berechnung. Für die Ermittlung haben wir folgende Ausgangsparameter verwendet:

  • freistehend, Baujahr 1982 (Wärmeschutz gemäß Wärmeschutzverordnung 1982)
  • bewohnt durch eine dreiköpfige Familie
  • beheizte Wohnfläche: 150 m2
  • Jahreswärmebedarf (Heizung + Warmwasserbereitung): 25.581 kWh/a
  • spezifischer Jahreswärmebedarf (Heizung + Warmwasser): 170,54 kWh/(m2 a)
  • Strombedarf (Haushaltsstrom + Hilfsenergie für Heizung): 4.000 kWh
© Oraziopuccio / Shutterstock.com

Das hier gezeigte Einfamilienhaus ist ein Musterbeispiel (Quelle: Institut für Technische Gebäudeausrüstung, Dresden 2015). In der Praxis können die Eckdaten von den hier verwendeten abweichen. Auch die von uns ermittelten Ergebnisse dienen primär als Orientierungshilfe und stellen keine absoluten Zahlen dar. Bei den eingesetzten Wärmeerzeugern haben wir uns für die Modelle aus dem Jahr 1999 entschieden. Denn trotz hoher staatlicher Fördermittel und Effizienzsteigerung durch moderne Geräte sind die meisten Wärmeerzeuger in Deutschland technisch eher veraltet.  

Je nach Heizsystem variiert der jährliche Energieverbrauch, was wiederum einen Einfluss auf den  CO2-Fußabdruck  hat. Insbesondere bei der Wärmepumpe kann sich der CO2-Wert in der Praxis stark ändern, je nachdem, ob Ökostrom oder Mixstrom als Hilfsenergie zum Einsatz kommt. Der Wert bezieht sich zudem auf den Ausstoß und nicht auf die Bilanz. Denn die CO2-Bilanz beim Heizen ist generell immer höher als der CO2-Ausstoß. Denn sie berücksichtigt unter anderem auch den Ausstoß bei der Förderung und Verarbeitung des Rohstoffs.  

WÄRMEERZEUGERENERGIEVERBRAUCH PRO JAHRCO₂-AUSSTOSS PRO JAHR
Gas-Niedertemperaturkessel
Baujahr 1999, 13,7 kW
2.763 m³, bzw. 28.600 kWh
(Erdgas E)
5.720 kg
Öl-Niedertemperaturkessel
Baujahr 1999, 13,7 kW
2.837 Liter, bzw. 28.600 kWh
(Heizöl EL)
7.435 kg
Sole-Wärmepumpe
Baujahr 1999, JAZ = 3,8, 13,7 kW
9.374 kWh
(nur für die Heizung, ohne Haushaltsstrom)
4.940 kg
Pelletkessel
Baujahr 1999, 13,7 kW
5.839 kg, bzw. 26.860 kWh
(Holzpellets gemäß ENplus-A1)
650 kg

CO2-Fußabdruck durch Kesseltausch verbessern

Gas- und Ölheizungen dominieren nach wie vor den Wärmemarkt. Das liegt vor allem an den zahlreichen Vorteilen wie den vergleichsweise niedrigen Energiekosten und der hohen Betriebssicherheit. Allerdings sind die Bestandsanlagen alles andere als effizient. Sie sind technisch veraltet, stoßen mehr CO2 aus als ihre modernen Nachfolger und tragen dazu bei das der  Erdüberlastungstag  schon früh im Jahr stattfindet. Hinzu kommt der finanzielle Aspekt. Je ineffizienter der Heizkessel arbeitet, desto mehr Heizkosten verursacht er. Wenn Sie Ihre Heizung modernisieren, profitieren Sie doppelt. Sie verbessern dadurch Ihren CO2-Fußabdruck und reduzieren zudem die Heizkosten. Wie viel Sie tatsächlich einsparen, lässt sich nur überschlägig berechnen. Im Folgenden finden Sie das Einsparpotenzial für einen Kesseltausch, wenn Sie sich von Ihrem alten Öl- oder Gasheizkessel trennen und in eine neue Heizung investieren. Dabei zeigen wir nicht nur die CO2-Einsparungen, sondern was Sie auch in Bezug auf Energie und Heizkosten einsparen. Übrigens: Tauschen Sie Ihren alten  Niedertemperaturkessel  aus, können Sie im Rahmen der BEG-Förderung den sogenannten  Heizungs-Tausch-Bonus beantragen.  

Welche Maßnahmen außerdem beim Einsparen der Treibhausgasemissionen helfen, zeigen unsere  Tipps zur CO2-Senkung.

Einsparpotenzial beim Austausch eines Ölkessels

Wenn Sie Ihren vorhandenen Ölkessel gegen einen neuen Öl-Brennwertkessel tauschen, sparen Sie jährlich bis zu 15 Prozent Heizkosten. Die Reduzierung des CO2-Ausstoßes beträgt dabei ebenfalls 15 Prozent. Eine höhere CO2-Reduzierung erzielen Sie, wenn Sie mit Gas, Erdwärme oder mit Pellets statt mit Öl heizen. Im Fall des Pelletkessels sind es sage und schreibe 98 Prozent weniger CO2-Emission.

Die hier ermittelten Einsparpotenziale dienen in erster Linie als Orientierungshilfe. Denn ein Technologiewechsel ist nicht immer möglich. Wenn Sie beispielsweise in einer Gegend ohne Anbindung an das Gas- oder Fernwärmenetz wohnen, kommt für Sie in der Regel nur der Austausch eines alten Ölkessels gegen einen neuen infrage.  

Auch der wirtschaftliche Aspekt spielt eine Rolle. Das ist vor allem dann der Fall, wenn Sie Ihren alten Ölkessel gegen einen Pelletkessel tauschen. Lassen Sie sich daher immer von einem Fachmann zu den Themen Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit beraten, bevor Sie eine  Heizungsmodernisierung  vornehmen.  

Austausch vorhandener Öl-Niedertemperaturkessel (Wärmekosten jährlich ursprünglich 1.731 Euro) gegen neue(n) ...

WÄRMEERZEUGERENERGIEVERBRAUCH PRO JAHRHEIZKOSTENERSPARNIS PRO JAHRCO₂-ERSPARNIS PRO JAHR
Öl-Brennwertkessel
(18,7 kW)
24.437 kWh
(-15%)
252 €
(-15%)
1.082 kg
(-15%)
Gas-Brennwertkessel
(17 kW)
23.283 kWh
(-19%)
194 €
(-11%)
2.778 kg
(-37%)
Sole-Wärmepumpe
(13 kW)
5.610 kWh (Strom)
(-80%)
553 €
(-32%)
4.293 kg
(-58%)
Pelletkessel
(12 kW)
26.079 kWh
(- 9%)
382 €
(-21%)
7.341 kg
(-98%)
Brennstoffzellen-Heizung27.579 kWh für Wärme (+4%);
1.370 kWh für Strom (-66%)
711 €
(-25%) bezogen auf
Wärme & Strom
3,897 kg
(-52%)

Einsparpotenzial beim Austausch eines Gaskessels

Ersparnisse erzielen Sie auch, wenn Sie Ihren bestehenden veralteten Gas-Niedertemperaturkessel gegen einen neuen Gas-Brennwertkessel tauschen. In Zahlen ausgedrückt sind es etwa 20 Prozent weniger Heizkosten und 20 Prozent weniger CO2-Emissionen. Auch der Umstieg auf andere Technologie lohnt sich. Interessant ist vor allem der Umstieg von einem Gaskessel auf ein Brennstoffzellen-Heizgerät wie das PT2 oder das PA2. Als Gas-Anlagenbesitzer haben Sie ohnehin einen Gasanschluss und können das PT2 technisch problemlos betreiben. Dabei profitieren Sie nicht nur von der effizienten Wärmeerzeugung, sondern auch vom eigenen Strom. Denn das Brennstoffzellen-Heizgerät produziert neben Wärme auch Strom, den Sie direkt im Haus verwenden können.

Unabhängig davon, ob Sie sich für einen neuen Gas-Brennwertkessel oder ein Brennstoffzellen-Heizgerät entscheiden. Lassen Sie sich im Vorfeld von einem Heizungsfachmann beraten, um das individuelle Einsparpotenzial bestmöglich auszuschöpfen.  

Austausch vorhandener Gas-Niedertemperaturkessel  (Wärmekosten jährlich ursprüglich 1.888 Euro)  gegen neue(n) ...

WÄRMEERZEUGERENERGIEVERBRAUCH PRO JAHRHEIZKOSTENERSPARNIS PRO JAHRCO₂-ERSPARNIS  PRO JAHR
Gas-Brennwertkessel
(17,0 kW)
22.864 kWh
(-20%)
379 €
(-20%)
1.147 kg
(-20%)
Sole-Wärmepumpe
(13 kW)
5.512 kWh
(-81%)
731 €
(-39%)
2.633 kg
(-46%)
Pelletkessel
(12 kW)
29.703 kWh
(+4%)
225 €
(-12%)
5.126 kg
(-90%)
Brennstoffzellen-Heizung29.385 kWh für Wärme (+3%)
1.370 kWh für Strom (-66%)
711 €
(-24%) bezogen auf Wärme & Strom
1.820 kg
(-32%)

CO2-Kompensation als Ergänzung zu eigenen Sparmaßnahmen

Global gesehen kommt es nicht darauf an, wo CO2 eingespart wird – wichtig ist nur, dass weniger Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen. Diesem Grundprinzip folgen freiwillige CO2-Kompensationen. Dabei kaufen Verbraucher beispielsweise Zertifikate, die einer bestimmten Menge an Kohlendioxid entsprechen. Die Einnahmen aus diesen gehen in Klimaschutzprojekte auf der ganzen Welt, um Einsparungen in der veräußerten Höhe zu erreichen. Möglich ist das beispielsweise durch Energieprojekte oder Aufforstungsaktionen.  

Einsparen ist immer wichtiger als CO2-Ausgleich

Wer freiwillig für CO2-Kompensationen zahlt, bekommt damit aber nicht die Lizenz zur Umweltverschmutzung. Wichtig ist es immer, zunächst alle möglichen Einsparpotenziale vor Ort auszuschöpfen. Erst dann sollten Firmen oder Privatleute Emissionszertifikate kaufen, um kein Greenwashing zu betreiben. Dabei handelt es sich um den Versuch, durch CO2-Ausgleich ein besonders umweltfreundliches Image zu erhalten.

Praktisches Beispiel: Mit Flugzeug oder Bahn reisen

Ein bekanntes Beispiel aus dem privaten Bereich ist die Entscheidung für das Reisen mit Flugzeug oder Bahn. Auf der Strecke von Berlin nach München stößt ein ICE weniger als 20 kg CO2 pro Person aus. Ein Flug ist hingegen mit Emissionen von über 150 kg CO2 pro Person verbunden. Wer fliegt und Emissionszertifikate für 150 kg CO2 kauft, reist dank CO2-Kompensation theoretisch klimaneutral, verursacht untern Strich aber dennoch einen deutlich höheren Treibhausgasausstoß.  

Fazit von Philipp Hermann

Entscheiden Sie sich jetzt für einen Austausch Ihres alten Öl- oder Gaskessels, haben Sie verschiedene Möglichkeiten, sich diesen Wechsel fördern zu lassen. So bietet die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) attraktive Angebote sowie zusätzliche Zuschüsse, wenn Sie auf einen regenerativen Wärmeerzeuger umsteigen.

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