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Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung

  • von Alexander Rosenkranz
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Die Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung beeinflusst nicht nur die Oberflächentemperatur des Bodens, sondern auch die Heizleistung der Flächenheizung.  Wie Sie die Vorlauftemperatur einstellen sollten, hängt von der Nutzung des Raumes, dem Aufbau des Fußbodens und dem verlegten Bodenbelag ab. Wir zeigen, wie sich die Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung berechnen lässt, und geben Tipps für den richtigen Umgang.

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Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung – Was bedeutet das?

Als Vorlauftemperatur bezeichnet man die Temperatur des Heizwassers, das vom Kessel zu den Heizflächen strömt. Während es durch die Fußbodenheizung fließt, gibt es Wärme ab und seine Temperatur sinkt. Im Anschluss fließt es dabei  als sogenanntes Rücklaufwasser zurück zur  Heizung  und wird erneut mit Wärme beladen. Wie viel Energie das Medium an die jeweiligen Räume abgibt, hängt unter anderem von der Temperaturspreizung, also der Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf ab.

  

© detailblick-foto / Fotolia

Maximale Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung

Eine Flächenheizung nutzt Böden, Wände oder Decken zum Heizen. Während das niedrigere Heizwassertemperaturen und geringere Wärmeverluste ermöglicht, gibt es auch einige Besonderheiten. So sollte die maximale Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung nicht über 55 Grad Celsius liegen. Denn das kann sich negativ auf verwendete Baustoffe und die Behaglichkeit im Raum auswirken.

Oberflächentemperaturen des Bodens beachten

Eine weitere Größe, auf die Experten achten müssen, wenn sie die Fußbodenheizung-Vorlauftemperatur berechnen, ist die Oberflächentemperatur. Denn für ein angenehmes Gefühl an den Füßen sollte diese in Aufenthaltsräumen nicht mehr als neun Grad Celsius über der Raumtemperatur liegen. In Randzonen (schmalen Bereichen unter Fenstern oder an Außenwänden) ist dagegen eine Übertemperatur von 15 Grad Celsius zulässig. Das heißt, dass die Oberflächentemperatur der Böden in:

  • Wohnräumen maximal 29 Grad Celsius betragen darf
  • Bädern maximal 33 Grad Celsius betragen darf
  • Randzonen maximal 35 Grad Celsius betragen darf

Dabei spielen die unterschiedlichen Bodenbeläge eine Rolle. So kann die Vorlauftemperatur bei  Parkett, Vinyl und Kork auf einer Fußbodenheizung  jeweils unterschiedlich ausfallen. Die Leitfähigkeit des Materials spielt hier eine entscheidende Rolle.  

Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung berechnen

Wer die Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung berechnen möchte, kann das mit einem komplexen Verfahren erledigen. Der Wert wirkt sich auf die Energieeffizienz und die Behaglichkeit in einem Haus aus und sollte daher generell von einem  Installateur  ermittelt werden.

1. Heizlastberechnung

Wenn Experten die Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung berechnen, führen sie zunächst eine  Heizlastberechnung  durch. Dabei sind alle Wärmeverluste zu ermitteln, die über die Hüllflächen und die Lüftung eines Raumes entstehen. Daraus ergibt sich die Heizleistung, die nötig ist, um einen Raum auch bei sehr kalten Außentemperaturen angenehm warm zu heizen. Von dieser ist nun der Wärmeverlust, der über den Boden selbst entsteht, abzuziehen.  Dividiert man das Ergebnis durch die verfügbare Bodenfläche, erhält man mit der spezifischen Heizleistung die Basis für die Auslegung der Flächenheizung.  

Ein Beispiel:  Beträgt die Heizlast in einem 20 Quadratmeter großen Raum 1.500 Watt, muss die Heizfläche 75 Watt je Quadratmeter leisten.

2. Ermittlung der Heizwasser-Übertemperatur

Im nächsten Schritt ist die sogenannte Heizwasser-Übertemperatur zu bestimmen. Diese beschreibt die Differenz zwischen dem Mittel aus Vor- und Rücklauftemperatur und der Raumtemperatur. Am einfachsten funktioniert das mit den Auslegungstabellen, die Hersteller zur Planung einer Flächenheizung bereitstellen. Die Temperatur hängt dabei von verschiedenen Einflussgrößen ab. Diese sind:

  • die benötigte Leistung der Flächenheizung
  • die geplante Temperaturspreizung, also die Differenz aus Vor- und Rücklauftemperatur
  • der Verlegeabstand der Rohrleitungen im Boden
  • der Aufbau des Fußbodens und der geplante Bodenbelag

Die folgende Abbildung zeigt, wie das einfach funktioniert:

© heizung.de

Nachdem die sogenannte Heizwasser-Übertemperatur feststeht, lässt sich die Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung berechnen. Dazu wird die Spreizung halbiert und von der Summe aus Raum- und Übertemperatur abgezogen.  

Ein Beispiel:  Beträgt die abgelesene Übertemperatur 24 Grad Celsius, ist diese mit der geplanten Raumtemperatur von 20 Grad Celsius zu addieren. Von diesem Ergebnis wird dann die Hälfte der Spreizung abgezogen. Daraus ergibt sich im Vorlauf eine Temperatur von 41,5 Grad Celsius (24 °C + 20 °C – 5/2 °C = 41,5 °C).

Wenn Sie Ihre witterungs- oder außentemperaturgeführte Fußbodenheizung per Heizkennlinie bzw. Heizkurve einstellen möchten, lesen Sie hierzu unseren Beitrag "Die Fußbodenheizung optimal einstellen".

Vorlauftemperatur richtig eingestellt – Tipps und Hinweise

Eine solche Berechnung sorgt nicht nur für optimale Ergebnisse, sondern spart auch bares Geld. Schließlich läuft das Heizungssystem danach stets unter den optimalen Bedingungen und sorgt so für mehr Komfort in den eigenen vier Wänden.

Tipp: Temperatur senken spart Heizkosten

Die empfundene Temperatur hängt neben der Luft im Raum auch von dessen Umschließungsflächen ab. Sind diese wie bei einer Bodenheizung besonders warm, können Hausbesitzer die Raumtemperatur absenken, ohne an Komfort zu verlieren. Das entlastet den Kessel und sorgt wiederum für sinkende Heizkosten. Mit jedem Grad Celsius können Besitzer eines Altbaus dabei rund sechs Prozent sparen. Eine andere Möglichkeit, die Betriebskosten zu minimieren, ist das temporäre Ausschalten der Anlage. Ob und wann sich dieser Schritt lohnt, lesen Sie im Beitrag "Nachtabsenkung der Fußbodenheizung".  

Abkühl- und Aufwärmphasen

Häufig ist von der Trägheit der Fußbodenheizung die Rede. Dabei reagiert das Heizsystem selbst sehr schnell auf Temperaturschwankungen. Der Aufbau selbst, zum Beispiel im Nasssystem mit  Fließestrich, bedingt die Verzögerungen. Um die individuelle und optimale Temperatur an der Fußbodenheizung einstellen zu können, sollten die Besonderheiten der sogenannten Aufwärm- und Abkühlphase berücksichtigt werden. In der Regel bedeutet dies, dass eine Fußbodenheizung etwa drei Stunden benötigt, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Das Abkühlen benötigt in etwa zwei bis drei Stunden. Dementsprechend sollte die Flächenheizung eingestellt werden.  

Großflächige Teppiche vermeiden

Im Übrigen können zusätzlich ausgelegte Teppiche oder sehr große Möbelstücke das Aufheizen verlängern. Deshalb sollte hier im Vorfeld eine genaue Planung erfolgen. Wenn Möbelstücke oder andere Gegenstände dann einmal umgestellt werden sollen, ist die Fußbodenheizung zu berücksichtigen.

Ähnlich problematisch kann es mit großen Zimmerpflanzen sein. Diese sollte im besten Fall nicht direkt auf dem Fußboden platziert werden, da sonst der Wurzelballen zu schnell austrocknet.  

Fazit von Alexander Rosenkranz

Die Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung sollte weder zu hoch noch zu niedrig sein. Von zahlreichen Faktoren beeinflusst, erfolgt die exakte Berechnung auf Basis einer Heizlastberechnung. Auslegungsdiagramme der Hersteller helfen bei der Ermittlung.

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