In wenigen Schritten zu Ihrer individuellen Beratung!

✔ 2 Minuten Fragebogen     ✔ Kompetente Beratung vor Ort 

Heizungsvergleich: Entscheidungshilfe für Ihren Kauf!

  • von Alexander Rosenkranz
Seite teilen:

Geht es um die neue Heizung, haben Bauherren und Hausbesitzer heute eine nie da gewesene Auswahl. Entscheiden müssen sie sich dabei nicht nur zwischen verschiedenen Brennstoffen, sondern auch zwischen Technologien, die jeweils mit individuellen Vor- und Nachteilen verbunden sind. Einen Überblick aktueller Heizsysteme  sowie einen übersichtlichen Vergleich der wichtigsten Eigenschaften geben wir in unserem Heizungsvergleich.

Beratung durch Ihren Heizungsinstallateur vor Ort

Sie benötigen eine individuelle Beratung oder ein Angebot für Ihre neue Heizung?

✔ Geprüfte Fachbetriebe in Ihrer Region
✔ Unverbindliche und kostenlose Vermittlung

Kriterien für den Heizungsvergleich

Ein transparenter und übersichtlicher Heizungsvergleich ist nur möglich, wenn alle Technologien mit den gleichen Kriterien bewertet werden. Dies sind:

  • die Kosten des Heizsystems
  • die Voraussetzungen für die Installation der Heizung
  • die Umweltauswirkungen der jeweiligen Technologie
  • die Beständigkeit des Heizsystems

Hinweis:  Die angegebenen Preise für die Heizsysteme in der Übersicht stellen nur eine grobe Kosteneinschätzung dar. Sie können nach gewähltem Heizsystem, Region, Hersteller und Dienstleister mitunter stark variieren.  

Kriterium 1: Die Kosten des Heizsystems

Das erste Kriterium für viele Bauherren und Hausbesitzer ist meist der Preis. Denn die Höhe der Kosten für die Installation eines Heizsystems ist ausschlaggebend dafür, ob es überhaupt infrage kommt. In der Übersicht beinhaltet der Preis alle Kosten für die jeweiligen Heizsysteme selbst.  Förderung  sowie Brennstoff- oder Verbrauchskosten sind nicht inbegriffen.

Kriterium 2: Die Voraussetzung für die Installation der Heizung

Nahezu jede Technologie im Heizungsvergleich stellt bestimmte Voraussetzungen an das Haus, in dem sie installiert werden soll. Neben einem Gasanschluss kann das auch ausreichend Platz für Technik oder das Brennstofflager sein. Während eine Erdwärmepumpe mit Erdkollektoren zum Beispiel Platz im Garten voraussetzt, muss bei einer Ölheizung daran gedacht werden, dass neben der Heizung selbst auch ein  Heizöltank  in das Gebäude passt.

Kriterium 3: Die Umweltauswirkungen der jeweiligen Technologie

In Zeiten, in denen der Schutz von Klima und Umwelt auch politisch an der Tagesordnung steht, ist ein Kriterium der Heizung besonders wichtig: die Umweltauswirkungen. Gemeint sind damit aber nicht nur Abgase, die zum Beispiel bei der Verbrennung an die Umgebung abgegeben werden, sondern auch die eingesetzten Rohstoffe. Während fossile Brennstoffe nur begrenzt auf der Erde verfügbar sind, ist die Solarenergie zum Beispiel nahezu unerschöpflich.

Kriterium 4: Die Beständigkeit des Heizsystems

Eine  neue Heizung, die heute eingebaut wird, soll für mindestens 15 bis 20 Jahre Wärme für Heizung und Warmwasser liefern. Die Investition in neue Technik ist damit immer auch eine Investition in die Zukunft. Sie wirkt sich spürbar auf den Wert einer Immobilie aus und kann – je nachdem, wie sich Technik und gesetzliche Rahmenbedingungen verändern – auch zu einer Minderung dessen beitragen.

Diese Heizsysteme stehen zur Auswahl

Die richtige Wahl eines Heizsystems ist nicht immer einfach. Ein Heizungsinstallateur macht sich vor Ort ein Bild und kann Sie individuell beraten. Auch bei komplexen Sachverhalten ist er ein zuverlässiger Ansprechpartner, beispielsweise bei Förderthemen. Wir stellen gerne den Kontakt zu einem geprüften Fachbetrieb in Ihrer Nähe her. Über unser Formular können Sie eine individuelle  Beratung anfordern.

Mit unserem Heizungsvergleich können Sie sich schon vor der Beratung einen Überblick verschaffen. Ausführliche Informationen zu den erwähnten Heizsystemen sowie zu ergänzenden Technologien erhalten Sie hier:

Die Heizsysteme im Detail

Die Auswahl verschiedener Heizsysteme ist mittlerweile riesig. Bauherren sowie Hausbesitzer stehen immer wieder vor der gleichen Frage: Welche Heizung ist die richtige für mich und mein Haus? In unserer Bildergalerie finden Sie alle  gängigsten Heizsysteme auch im Schnelldurchlauf.  Im Anschluss dazu geben wir einen Überblick über alle handelsüblichen Systeme:

© Maksym Yemelyanov / Fotolia

Die Gasheizung: Allround-Lösung mit hoher Effizienz

Die Gasheizung ist in allen Leistungsgrößen erhältlich und ein echter Allrounder unter den Systemen im Heizungsvergleich. Gleichzeitig findet sie durch ihre kompakte Bauform fast überall einen Platz.  

Moderne Gasheizungen arbeiten mit der sogenannten Brennwerttechnik. Mit dieser wird Wärme aus dem Abgas zurückgewonnen, die sonst ungenutzt über den Schornstein verloren ginge. Dadurch können bis zu 98 Prozent der Energie der eingesetzten Brennstoffe genutzt werden.

Damit das funktionieren kann, muss das übrige Heizungssystem jedoch mit einem möglichst niedrigen Temperaturniveau auskommen. Ideal ist eine  Vorlauftemperatur der Heizung  von unter 60 Grad Celsius. Dies lässt sich zum Beispiel mit ausreichend groß dimensionierten Heizkörpern oder einer Flächenheizung erreichen.  

Eine  Gasbrennwertheizung  für ein Einfamilienhaus gibt es heute schon ab circa 5.500 Euro. Hinzu kommen Kosten von 1.500 bis 3.000 Euro für einen Gasanschluss oder die Aufstellung einer Flüssiggas-Anlage. Einzige Voraussetzung für die Installation der Gasheizung ist die Verfügbarkeit des Brennstoffs, der entweder über eine Leitung in der Straße oder einen Tank im Garten bezogen werden kann.  

Betrachtet man die Umweltauswirkung, verbrauchen viele Gasheizungen heute fossiles Erdgas. Mit Bio-Gas aus erneuerbaren Energien gibt es jedoch eine nachhaltige Alternative. Gas und Flüssiggas verursachen ein  CO2-Äquivalent  – Maßzahl für die relative Auswirkung auf den Treibhauseffekt – von rund 202 Gramm je Kilowattstunde. Im Vergleich zu anderen Heizsystemen liegt die Gasheizung damit im oberen Bereich. Durch die effiziente und platzsparende Technik sowie die Möglichkeit, auch regenerative Brennstoffe einzusetzen, wird die Gasheizung aber wahrscheinlich noch lange zu den meist genutzten Heizungen gehören.

Hinweis: Ab 2024 soll der Einbau neuer Gasheizungen gesetzlich untersagt werden. Informationen finden Sie in unserem Beitrag zum Verbot von Gasheizungen.  

© Viessmann

Die Ölheizung: Hoher Wirkungsgrad mit fossilen Brennstoffen

Die Ölheizung erreicht mit dem Brennwerteffekt ebenfalls einen hohen Wirkungsgrad. Durch die Tankanlage zur Lagerung vom  Brennstoff Öl  ist der Platzbedarf für die Heizung jedoch relativ groß. Diese kann ein Volumen von 1.000 bis 4.000 Litern einnehmen – je nachdem, wie energieeffizient das entsprechende Haus ist. Zu beachten ist außerdem, dass in Wasserschutzgebieten sehr hohe Anforderungen an die Technik gestellt werden.  

Geht es um die Kosten für einen Öl-Brennwertkessel in einem typischen Einfamilienhaus, müssen Hausbesitzer mit 6.000 bis 12.000 Euro rechnen. Hinzu kommen noch einmal etwa 1.500 bis 3.000 Euro für die Installation der Heizöltanks – die einzige Voraussetzung dafür, dass eine Ölheizung installiert werden kann. Weiterer Kosten fallen im Übrigen für die regelmäßige  Öltankreinigung  an.  

Im Gegensatz zu Gas, das generell auch biologisch hergestellt werden kann, arbeiten Ölheizungen immer mit fossilen Rohstoffen. Auch dann, wenn dem Heizöl als  Bioöl  ein Anteil aus regenerativen Energien beigemischt wird, stehen sie in Bezug auf die Umweltauswirkungen schlechter da als andere Systeme im Heizungsvergleich. Mit einem CO2-Äquivalent von rund 266 Gramm je Kilowattstunde belasten sie die Umwelt am stärksten. Geht es um die Beständigkeit der Technologie, werden Ölheizungen in Zukunft wohl immer seltener. So zeigen Studien schon heute, dass immer mehr Haushalte bei einem Heizungstausch auch den Energieträger wechseln.  Ist im Altbau bereits eine Ölheizung installiert, stellt ein neues Brennwertgerät eine günstige Alternative dar, die auch die Heizkosten senkt.

Hinweis: Ab 2024 soll auch der Einbau von neuen Ölheizungen untersagt werden. Aktuelle Informationen finden Sie im Beitrag zum Verbot von Ölheizungen.    

© Jürgen Fälchle / Fotolia

Die Holzheizung: Umweltfreundlich heizen mit Brennstoffen aus der Region

Holzheizungen arbeiten mit dem ältesten Brennstoff der Menschheit; Holz. Anders als noch vor Hunderten von Jahren funktioniert das heute dank effizienter Technik aber mit hohem Wirkungsgrad und teilweise sogar vollautomatisch. Werden gepresste Holzspäne – sogenannte  Pellets, die  überwiegend aus Resten der Holz verarbeitenden Industrie stammen – eingesetzt, müssen moderne Holzheizungen nicht einmal mehr von Hand beschickt werden. Denn durch die einheitliche Größe lassen sich die Holzpresslinge vollautomatisch verbrennen. Anders als bei der Scheitholzheizung entfällt ein manuelles Nachlegen dadurch. Die bei der Verbrennung übrig gebliebene Asche muss jedoch auch bei Pelletheizungen regelmäßig von Hand entsorgt werden.  Der manuelle Aufwand ist im Vergleich zu anderen Technologien dadurch grundsätzlich etwas höher.

Mit etwa 15.000 bis 25.000 Euro sind die automatischen Holzheizungen nicht gerade günstig. Jedoch gibt es im Rahmen der BEG eine  Förderung für die Holzheizung. Ein Grund für die vergleichsweise hohen Kosten ist die aufwendige Lager- und Fördertechnik für die Pellets. Soll die Holzheizung stattdessen manuell mit Scheitholz betrieben werden, gibt es  Holzvergaserkessel  bereits für etwa 7.000 bis 15.000 Euro. Einzige Voraussetzung: Es muss entweder genug Zeit für die manuelle Beschickung des Scheitholzkessels, oder ausreichend Platz für die  Pelletlagerung  vorhanden sein. Während sich der Platzbedarf der Technik, bestehend aus Kessel, Tank und Speicher, im Neubau von Beginn an berücksichtigen lässt, ist das bei einer Sanierung nicht immer der Fall. Hier eignen sich Pelletkessel zum Beispiel zum Ersatz alter Öl-Heizungen.  Denn der Raum der Öltanks eignet sich optimal zur Pelletlagerung. Ebenfalls wichtig:  Da der Brennvorgang bei einer Holzheizung nicht einfach gestoppt werden kann, ist die Kombination mit einem Pufferspeicher Voraussetzung für eine hohe Effizienz.

Betrachtet man die Umweltauswirkungen, stehen Holzheizungen gut da. Denn sie haben ein CO2-Äquivalent von 23 bis 29 Gramm je Kilowattstunde und wirken sich damit nur gering auf den Treibhauseffekt aus. Außerdem arbeiten sie mit nachwachsenden Rohstoffen. Wichtig zu wissen ist, dass Holz als Brennstoff nur dann nachhaltig ist, wenn mehr nachwächst als verbraucht wird. Auch wenn die Holzheizung auf lange Sicht einen festen Platz unter den Heizsystemen behalten wird, eignet sie sich aus diesem Grund nie als universell einsetzbare Massenlösung.  

Arten von Holzheizungen im Überblick

Grundsätzlich unterscheidet man drei Arten von Holzheizungen:  

© Viessmann

Die Wärmepumpe: Heizen mit Energie aus Erde, Wasser oder Luft

Die Wärmepumpe nutzt  erneuerbare Energien  aus Erde, Wasser oder Luft für Heizung und Warmwasserbereitung in modernen Gebäuden. Anders als bei den übrigen Systemen im Heizungsvergleich funktioniert das nicht mit einer Verbrennung, sondern durch einen komplizierten technischen Prozess.  

Die Investitionen belaufen sich auf 8.000 bis 12.000 Euro für die Wärmepumpe selbst. Hinzu kommen Kosten für die Erschließung der Umweltenergiequelle. Während Hausbesitzer bei einer Erd-Wärmepumpe dabei noch einmal mit etwa 8.000 bis 15.000 Euro rechnen müssen, kostet die Brunnen-Anlage von  Wasser-Wasser-Wärmepumpen  rund 6.000 bis 7.000 Euro. Bei den Kosten sollte jedoch auch die attraktive  Förderung der Wärmepumpe  berücksichtigt werden. Damit eine Wärmepumpe wirtschaftlich eingesetzt werden kann, sind einige Voraussetzungen zu erfüllen. So muss zum Beispiel das Gebäude selbst eine hohe energetische Qualität haben. Die Heizmitteltemperaturen sollten zudem wie bei einer Flächenheizung niedrig sein. Denn je niedriger die Temperaturdifferenz zwischen Umweltenergiequelle und Heizungssystem ist, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Sollen Erd- oder Wasser-Wärmepumpen installiert werden, muss außerdem ausreichend Platz für Sondenbohrungen, Erdkollektoren,  Erdwärmekörbe  oder Brunnen-Anlagen vorhanden sein.

Geht es um die Umweltauswirkungen, stehen Wärmepumpen generell gut da. Denn sie beziehen einen Großteil der Energie für Heizung und Warmwasserbereitung aus erneuerbaren Quellen. Insgesamt hat der von ihnen verbrauchte Strom ein CO2-Äquivalent von etwa 537 Gramm je Kilowattstunde (Ausnahme: Ökostrom). Betrachtet man die immer weiter steigenden Anforderungen an energieeffiziente Gebäude, die zum Beispiel im  Gebäudeenergiegesetz  (GEG) festgeschrieben sind, werden Wärmepumpen in Zukunft eine immer größere Rolle spielen.

Wärmepumpen nutzen verschiedene Energiequellen

© Viessmann

Das Blockheizkraftwerk: Wärme und Strom aus einer Einheit

Blockheizkraftwerke (BHKW) erzeugen gleichzeitig Wärme und Strom, wodurch sie einen besonders guten Wirkungsgrad erzielen. Sie bestehen aus einem Verbrennungsmotor, dessen Abwärme zum Heizen genutzt wird und der selbst einen Strom produzierenden Generator antreibt. Mit einem sogenannten  Stirling-Motor  funktioniert das sogar mit vielen verschiedenen Brennstoffen. So arbeiten BHKWs zum Beispiel mit Gas, Heizöl oder Holz.

Betrachtet man die Kosten, liegen BHKW-Anlagen mit etwa 14.000 bis 25.000 Euro im oberen Bereich des Heizungsvergleichs. Wirtschaftlich sind sie vor allem dann, wenn ganzjährig ein hoher Wärmebedarf besteht. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass die Geräte lange unter Volllast arbeiten und die hohen Anschaffungskosten durch die Einsparungen über die  KWK-Vergütung  aufgewogen werden. Der Leistungsbereich muss dabei optimal auf das Gebäude abgestimmt werden. Für Ein- und Mehrfamilienhäuser eignen sich sogenannte  Mikro- oder  Nano-BHKWs.    

Die Umweltauswirkungen von Blockheizkraftwerken hängen stark von dem Brennstoff ab. Gas betriebene BHKWs haben mit rund 202 Gramm je Kilowattstunde ein hohes CO2-Äquivalent. Werden sie hingegen mit nachwachsendem Holz betrieben (Holzgas-BHKW), sinkt das CO2-Äquivalent auf unter 29 Gramm je Kilowattstunde für die Erzeugung von Strom und Wärme. BHKWs sind moderne Heizgeräte, die auch langfristig einen festen Platz im Heizungsvergleich einnehmen werden.

© Jonas Glaubitz / Fotolia

Die Solarthermie: Kostenfreie Wärme aus der Sonne

Solarthermieanlagen fangen die Energie der Sonne auf und wandeln sie in Wärme um, die dann zum Beispiel für die Heizung oder die Warmwasserbereitung genutzt werden kann. Im Vergleich zu anderen Systemen im Heizungsvergleich wird eine Solarthermieanlage in Deutschland in der Regel durch einen zweiten Wärmeerzeuger ergänzt, um trotz des schwankenden Solarangebots immer ausreichend Wärme bereitstellen zu können. Grundsätzlich lässt sich die Technologie gut in bestehende und neue Gebäude integrieren. Wichtig für eine hohe Wirtschaftlichkeit ist jedoch ein Wärmespeicher. Denn dieser nimmt die Energie der Sonne auf, wenn sie scheint und hält sie so lange bereit, bis sie im Haus benötigt wird.

Soll die Solaranlage allein zur Warmwasserbereitung eingesetzt werden, entstehen dabei Kosten für die Solarthermie von rund 3.500 bis 5.500 Euro. Soll die Solaranlage auch die Heizung unterstützen, steigt die Anfangsinvestition je nach  solarer Deckungsrate  auf über 10.000 Euro. Die solare Deckungsrate gibt dabei den Anteil der Solarenergie an der Wärmeerzeugung an. Die Förderung der Solarthermie im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude  wurde dabei noch nicht berücksichtigt.

Bei einem Blick auf die Umweltauswirkungen wird schnell klar, das kein Heizsystem ökologischer als die Solarthermie. Sie verursacht selbst keine CO2-Emissionen und arbeitet ausschließlich mit Solarenergie, einer nahezu unerschöpflichen Energiequelle. Während politisch eine Steigerung des erneuerbaren Anteils an der Wärmeerzeugung gefordert wird, rücken Solarthermie-Anlagen in Zukunft immer weiter in den Mittelpunkt.

Solarenergie optimal nutzen

Infrage kommt eine Solaranlage immer dann, wenn ausreichend Platz auf dem Dach verfügbar ist. Für einen optimalen Ertrag sollte dieses eine Ausrichtung nach Süden und einen Winkel von etwa 35 Grad haben. Mit Ertragseinbußen von rund 40 Prozent kann die Anlage aber auch auf Ost- oder Westdächer mit geringeren Winkeln installiert werden.  

© Viessmann

Die Hybridheizung: Erneuerbare Energien und hohe Sicherheit

Die Hybridheizung ist ein besonderes System im Heizungsvergleich. Denn es besteht nicht nur aus einer, sondern meist zwei Technologien, die miteinander kombiniert werden. Ein Beispiel dafür ist die Verbindung einer Luft-Wärmepumpe mit einer  Gasbrennwerttherme. Während die Luft-Wasser-Wärmepumpe dabei so lange wie möglich die erneuerbare Energiequelle Luft anzapft, übernimmt die Gasheizung die Beheizung, wenn die Kosten der Wärmepumpe zu hoch werden oder die Wärme für Heizung und Warmwasser einmal nicht ausreichen sollte.  

Hybridheizungen gibt es heute bereits für etwa 9.000 bis 11.000 Euro. Hinzu kommen noch einmal 1.500 bis 3.000 Euro für einen Gasanschluss, eine Flüssiggas-Anlage oder einen Heizöltank. Die Preise für eine Hybridheizung variieren stark nach den gewählten Heizsystemen.

Hybridheizungen – effizienter Kompromiss aus Wärmepumpe und Gasheizung

Voraussetzung für die Installation ist ein öffentlicher Gasanschluss oder ausreichend Platz für die Aufstellung eines Flüssiggas- oder Heizöltanks. Da Wärmepumpen immer dann besonders effizient arbeiten, wenn der Temperaturunterschied zwischen Umweltenergiequelle und Heizsystem niedrig ist, eignen sich Hybridheizungen vor allem in energieeffizienten Gebäuden mit Flächenheizung.

Geht es um die Umweltauswirkungen, sind Hybridheizungen ein effizienter Kompromiss aus Wärmepumpe und Gasheizung, bei dem CO2-Emissionen und Brennstoffverbrauch auf ein Minimum reduziert werden können.  

© dechevm / Fotolia

Die Elektroheizung: Dezentrale Wärme ohne aufwendige Verteilung

Eine Elektroheizung erzeugt die Wärme zur Beheizung – mit Kleinspeichern oder Durchlauferhitzern auch zur  Warmwasserbereitung  – immer an dem Ort, an dem die Wärme auch benötigt wird. Während dabei oft schon der Anschluss an eine Steckdose genügt, kann auf eine zentrale Heizungsanlage inklusive aufwendiger Wärmeverteilung verzichtet werden.

Betrachtet man die Kosten einer Elektroheizung, entsteht für die elektrische Beheizung eines Einfamilienhauses eine Investition von rund 4.000 bis 7.000 Euro. Da die Wärmeerzeuger gleichzeitig auch Wärmeübertrager sind, entstehen für die Heiztechnik keine weiteren Kosten. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass  E-Heizungen  in Anhängigkeit von den aktuellen Strompreisen im Verbrauch sehr teuer sind. Im Vergleich zu älteren Durchlauferhitzern können modernere Modelle bis zu 20 Prozent der Energie einsparen. Wer die Geräte im Zuge einer geförderten Heizungssanierung (Austausch oder Optimierung) austauscht, erhält daher finanzielle Unterstützung vom Staat. Mehr dazu erfahren Sie unter  Förderung für Durchlauferhitzer.

Besondere Voraussetzungen gibt es keine. Allein das Stromnetz im Haus muss auf die höhere Anschlussleistung der dezentralen Heizgeräte angepasst werden, um einen Brand ausschließen zu können. Möglich ist das mit passenden Sicherungen oder einem sogenannten  Lastabwurfrelais. Betrachtet man die Umweltauswirkungen, verursachen Elektroheizungen den höchsten Verbrauch fossiler Brennstoffe. So kamen mehr als 53 Prozent des Stroms im Jahr 2022 aus konventionellen Energiequellen wie Kohle-, Atom- oder Gaskraftwerken. Werden Elektroheizungen weiter mit fossilem Strom betrieben, werden sie den hohen Energieeffizienz-Anforderungen an dauerhaft bewohnte Gebäude nicht lange standhalten können.  

Tipp: Kombination mit Photovoltaik

Um die vergleichsweise hohen Betriebskosten zu reduzieren, stellt die Kombination mit Photovoltaik eine Option dar. Denn dann kann der Heizstrom selbst und regenerativ produziert werden. Ohne Photovoltaikanlage eignet sich eine Elektroheizung meist nur für Gebäude, die nicht das ganze Jahr beheizt werden.  

© malp / Fotolia

Die Brennstoffzelle: Stromerzeugende Heizung mit modernster Technik

Die Brennstoffzelle produziert nicht nur Wärme für Heizung und Warmwasser, sie kann auch Strom für den eigenen Verbrauch erzeugen. Sie gehört zu den effizientesten Heizungsarten. Durch die kombinierte Produktion von Strom und Wärme erreicht sie einen recht hohen Wirkungsgrad. Wie das BHKW erzeugt die Brennstoffzelle Strom und Wärme mit einem einzigen Gerät.

Während BHKWs mit einem Verbrennungsmotor zur Strom- und Wärmeerzeugung arbeiten, entsteht die Energie bei einer Brennstoffzelle durch einen chemischen Prozess,  bei dem Wasserstoff aufgespalten wird. Die dabei frei werdenden Elektronen wandern über einen Leiter von einer negativen zu einer positiven Elektrode, wobei Strom entsteht. Am Ende der Reaktion verbinden sich die Teilchen mit Sauerstoff aus der Luft zu Wasser. Dabei entsteht auch Wärme. Der Prozess wird auch als kalte Verbrennung bezeichnet. Für die Herstellung des Wasserstoffs kann ein Reformer verwendet werden, dessen Ausgangsstoff Gas ist. Aus diesem Grund muss für den Einsatz einer Brennstoffzelle entweder ein Gasanschluss oder ein Flüssiggastank vorhanden sein.

Die Kosten für eine Brennstoffzelle setzen sich aus vielen Faktoren zusammen. Dazu gehören die Kosten für die Erschließung des Brennstoffs, für die Anschaffung der Technik sowie für die Kosten im Verbrauch der Brennstoffzelle. Die Brennstoffzelle ist eine komplexe und vor allem recht neue Technologie, weshalb die Investitionskosten für ein Einfamilienhaus mit 20.000 bis 35.000 Euro im Vergleich der Heizsysteme relativ hoch sind. Da die Technologie aber sehr effizient arbeitet, unterstützt der Staat diese unter gewissen Voraussetzungen mit einer  Förderung für die Brennstoffzellenheizung.

Aktuelle Heizsysteme im Überblick

Unsere  Tabelle fasst die wichtigsten Punkte im Heizungsvergleich zusammen.

HEIZUNGSARTPREISBEDINGUNGVORTEILENACHTEILE
GasheizungGasanschluss oder Flüssiggas-Tank
  • hohe Effizienz und niedrige Heizkosten durch Brennwert-nutzung
  • kompakte Bauart
  • geringe Investitionskosten durch ausgereifte Technik
  • verbraucht fossile Energieträger
  • Gas-Anschluss muss vorhanden oder möglich sein
  • Gaspreisentwicklung nicht absehbar
Ölheizung€€Ausreichend Platz für Heizöltanks
  • hoher Wirkungsgrad
  • sicherer Betrieb durch ausgereifte Technik
  • überwiegend mit fossilen Energieträgern
  • Platz für Tank
  • Ölpreisentwicklung nicht absehbar
Holzheizung€€Entweder Handbeschickung mit Scheitholz oder Pellet-Lager
  • Betrieb mit nachwachsendem Rohstoff Holz
  • automatischer Betrieb bei genormten Pellets
  • Lager für Pellets
  • regelmäßiges Asche-Austragen
Wärmepumpe€€€Effizientes Haus und Platz für Einbindung der Umweltenergiequelle
  • Nutzung erneuerbarer Energien
  • Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern
  • höhere Anschaffungskosten
  • aufwendige Planung und zum Teil Erschließung
BHKW€€€Hoher Wärmebedarf, Gasanschluss, Holzlager oder Flüssiggas-Tank
  • Erzeugung von Strom und Wärme mit hohem Wirkungsgrad
  • Eigenversorgung mit Strom
  • höhere Anschaffungskosten
  • genaue und aufwendige Planung
  • Gas- und Ölpreisentwicklung nicht absehbar
Solarthermie€€€Freie Dachfläche, optimal nach Süden mit 45 Grad Winkel
  • Betrieb mit 100 Prozent erneuerbaren Energien
  • Wärme und Strom ohne Betriebskosten
  • wirtschaftlich durch stetig sinkenden Preisen
  • Platz für Kollektoren
  • von der Sonneneinstrahlung abhängig
Hybridheizung€€€Je nach Kombination: Flüssiggas-oder Heizöltank
  • niedrige Kosten durch Kombination mit erneuerbaren Energien
  • reduziert den Einsatz von fossilen Energien
  • höhere Anschaffungskosten
  • hoher Planungsaufwand
ElektroheizungAnpassung des Stromnetzes auf höhere Leistungen
  • geringe Investition
  • einfache Montage für Neubau und bei Sanierung
  • hohe Kosten bei Primärnutzung
  • Strompreisentwicklung nicht absehbar
  • Betrieb mit Strom aus fossilen Energien (meist)
Brennstoffzelle€€€€Gasanschluss oder Flüssiggas-Tank
  • Strom- und Wärmeerzeugung mit hohem Wirkungsgrad
  • kompakte Anlagetechnik ohne Lärm
  • Gas-Anschluss
  • hohe Anschaffungskosten
  • regelmäßige Wartungsarbeiten

Kombinationsmöglichkeiten und direkter Vergleich

Bestehende Heizungsanlagen setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen, die nicht unbedingt aufeinander abgestimmt sind. Die Folge: Die maximale Effizienz wird nicht erreicht. Anders sieht es aus, wenn sogenannte "Heizsysteme" als solche installiert werden. Denn hierbei ist jedes Bauteil auf das andere abgestimmt, wodurch stets die bestmögliche Wirkung erzielt wird. Welche Heizungsarten miteinander kombinierbar sind, wurde bereits erwähnt. In der Praxis besteht ein solches System aus:

  • Wärmeerzeuger
  • Solaranlage
  • Wärme(Strom)speicher
  • passender Regelungstechnik
  • richtig dimensionierten Heizkörpern bzw. Heizflächen

Namhafte Hersteller bieten diese Pakete in der Regel zu guten Konditionen an. Interessenten sollten sich am besten aktiv bei ihrem Heizungsfachbetrieb erkundigen, vor allem, wenn sie gerade nach  Heizsystemen für den Neubau  suchen.

Heizsysteme in der Gegenüberstellung

Nachstehend finden Sie direkte Vergleiche ausgewählter Heizsysteme. Anhand derer werden die Vor- und Nachteile sowie die individuellen Eigenschaften besonders deutlich. Möchten Sie eine  Heizung kaufen, bekommen Sie so einen guten Überblick.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Noch nie war die Auswahl effizienter Heizsysteme so groß wie heute. Während diese Auswahl technisch optimale Lösungen ermöglicht, schafft sie bei Verbrauchern mitunter auch Verwirrung. Denn diese sind sich oft nicht bewusst, welche Heizung die Richtige ist. Der Heizungsvergleich gibt schnell wichtige Informationen. Er sollte jedoch nur eine Ergänzung der Beratung beim Heizungsfachmann darstellen.

Beratung durch Ihren Heizungsinstallateur vor Ort

Sie benötigen eine individuelle Beratung oder ein Angebot für Ihre neue Heizung?

✔ Geprüfte Fachbetriebe in Ihrer Region
✔ Unverbindliche und kostenlose Vermittlung

Unsicher, welches Heizsystem das richtige für Sie ist?

Hier geht es zur individuellen Fachberatung.