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Im Interview: Jörg Schmidt von Klimaschutz-Unternehmen e.V.

  • von André Taggeselle
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Der Klimawandel wird als die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts bezeichnet. Um ihm entgegenzuwirken, hat die Politik ein klares Ziel gesetzt: die globale Erwärmung bis zum Jahr 2100 auf weniger als zwei Grad Celsius zu begrenzen. Dafür muss der weltweite Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) verringert werden, dem größten Treiber der gegenwärtigen Erderwärmung. Wir haben mit Jörg Schmidt gesprochen, Vorstandsvorsitzender des Verbandes Klimaschutz-Unternehmen e.V.. Er erklärt im Interview mit heizung.de, welche Maßnahmen Unternehmen ergreifen können, um klimafreundlicher zu werden.

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Herr Schmidt, der Verband Klimaschutz-Unternehmen stellt sich als “Klimaschutz- und Effizienzgruppe der deutschen Wirtschaft” vor. Beschreiben Sie uns doch bitte in wenigen Sätzen, worum es geht.

Jörg Schmidt:  "Wir sind die erste Generation, die vom Klimawandel betroffen ist, und die letzte Generation, die noch in der Lage ist, ihn aufzuhalten."  So hat es Barack Obama formuliert. Für Unternehmen, die das erkannt haben und handeln wollen, wurde unsere Vorreiter-Initiative "Klimaschutz-Unternehmen e. V." gegründet. Hier versammeln sich Vorreiter unter dem Motto: "Vordenken, vorleben, vorangehen!"

Vorreiter klingt sehr ambitioniert. Mit welchen konkreten Zielen befasst sich Ihr Verband?

Jörg Schmidt:  Wir setzen uns bewusst ambitionierte Ziele und entwickeln individuelle Lösungen für die betriebliche Energieeffizienz bei Produkten, Dienstleistungen und Produktionsprozessen, die messbar und als Best-Practice-Modelle auch für andere Unternehmen umsetzbar sind. Uns verbinden eine gemeinsame Mission, ein wachsendes Know-how und ein kontinuierlicher Austausch. Weder die Unternehmensgröße noch die Branchenzugehörigkeit sind entscheidend für die Mitgliedschaft in unserer Vorreiter-Initiative. Was zählt, ist die Bereitschaft, ein echter Vorreiter zu sein, an zukunftsorientierten Lösungen zu arbeiten, im Austausch mit anderen zu sein und so den Wissenstransfer zu fördern.

Jörg Schmidt:

"Wir setzen uns bewusst ambitionierte Ziele und entwickeln individuelle Lösungen für die betriebliche Energieeffizienz bei Produkten, Dienstleistungen und Produktionsprozessen, die messbar und als Best-Practice-Modelle auch für andere Unternehmen umsetzbar sind." (Bild:© Klimaschutz-Unternehmen e.V.)

Gefühlt wirbt ja mittlerweile jedes zweite Unternehmen damit, das Thema Nachhaltigkeit zu vertreten. Was machen die Klimaschutz-Unternehmen so besonders?

Jörg Schmidt:  Als branchenübergreifender Zusammenschluss von Unternehmen aller Größen verbindet uns das Engagement für Klimaschutz und Energieeffizienz. Unsere überdurchschnittlichen Leistungen haben wir in einem anspruchsvollen Aufnahmeverfahren durch externe Gutachter geprüft. Über die Aufnahme entscheidet ein unabhängiger Beirat, in dem das Bundesumweltministerium, das Bundeswirtschaftsministerium, der Deutsche Industrie- und Handelskammertag, Fachexperten der Wissenschaft und von Fachinstitutionen sowie Mitglieder des Verbands vertreten sind. Das Besondere ist, dass wir unsere Vorbildrolle aktiv wahrnehmen, in der Region und in unserer gemeinsamen Arbeit: So haben wir Best-Practice als Erfolgsgeschichten und Erfolgsrezepte erarbeitet, um weiteren Unternehmen zu zeigen, dass sich Klimaschutz auszahlt.

Welchen Nutzen haben Unternehmen von der Mitgliedschaft im Verband?

Jörg Schmidt:  Eine Mitgliedschaft bei Klimaschutz-Unternehmen e.V. bringt eine Menge Vorteile: Der Verband zeigt Möglichkeiten für Fördermittel auf und unterstützt bei Bedarf bei der Antragstellung. Man erhält umfassende Informationen zu Fragen der Effizienz- und Klimapolitik und kann seine Fragen in direkten Gesprächen mit Vertretern der Bundespolitik klären. Wir erhalten aber auch interessante Möglichkeiten, unser Klimaschutzengagement darzustellen, so war das etwa bei den internationalen Klimakonferenzen in Paris und Bonn.

Ganz besonders hervorheben möchte ich, dass wir immer wieder voneinander lernen und uns so gegenseitig helfen ...

Jörg Schmidt

Letzten Endes bringt es den Unternehmen einen klaren Mehrwert, ihr Klimaschutzengagement im Kontext dieser bundesweiten Vorreiter-Initiative zu präsentieren. Die Vorreiterrolle wird dort objektiv festgestellt. Ganz besonders hervorheben möchte ich, dass wir immer wieder voneinander lernen und uns so gegenseitig helfen, die eigene Nachhaltigkeitsleistung dauerhaft zu steigern.

Was muss ich tun, um mit meinem Unternehmen Mitglied bei Ihrem Verband zu werden?

Jörg Schmidt:  Jedes Unternehmen in Deutschland kann sich bewerben, unabhängig von Größe oder Branche. Was zählt sind besondere Leistungen beim Klimaschutz und der Energieeffizienz in den eigenen Unternehmensprozessen. Wenn Unternehmer oder die Nachhaltigkeitsexperten eines Unternehmens ein schnelles Feedback zu ihren Bewerbungschancen erhalten wollen, dann finden sie das mit dem Quick-Check in 10 Minuten schnell und unkompliziert raus. Deshalb rufe ich allen künftigen Klimaschützern zu: Machen Sie den Quick-Check und erhalten Sie ein schnelles Feedback zu Ihren Bewerbungschancen! Den Quick-Check findet man online auf unserer Verbandsseite unter der Rubrik "Mitglied werden".

Aktuell hat die Initiative Klimaschutz-Unternehmen 39 Mitglieder. Wenn wir in die nahe Zukunft schauen: Wie viele sollen es werden?

Jörg Schmidt:  Bei uns steht seit der Gründung vor 11 Jahren der Qualitätsgedanke im Vordergrund. Das heißt, wir freuen uns auf jedes neue Mitglied. Aber, für alle gelten dieselben strengen Aufnahmeregeln. Natürlich wollen wir wachsen und streben kurz- bis mittelfristig die Zahl von 50 Unternehmen an, damit unsere Lösungskompetenz um weitere Branchen ergänzt wird.  

Herr Schmidt, Sie sind der Vorstandsvorsitzende des Verbands. Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?

Jörg Schmidt:  Es gibt für mich keinen typischen Arbeitsalltag im Verband, weil ich als Vorstandsvorsitzender ehrenamtlich tätig bin. Das Amt kann ich nur ausführen und ausfüllen, weil mich mein Arbeitgeber Viessmann freistellt. Dafür bin ich sehr dankbar. So kann ich an der Woche der Umwelt des Bundespräsidenten im Garten von Schloss Bellevue teilnehmen, oder an unseren zweitägigen Frühjahrs- und Herbstkonferenzen. Ich kann an unserem Klimaschutztag bei einem der Mitgliedsunternehmen oder anderen Veranstaltungen teilnehmen und einen Beitrag leisten. Abgestimmt werden diese Highlights des Verbandes in regelmäßigen Telefonkonferenzen mit meinen Vorstandskollegen Annika Trappmann (Blechwarenfabrik Limburg) und Markus Mettler (ebm-papst Mulfingen) und vorbereitet vom Verbandsgeschäftsführer Wolfgang Saam mit seinem Team in der Potsdamer Geschäftsstelle.

Welche Erfolgsgeschichte eines Mitglieds-Unternehmens ist Ihnen persönlich besonders gut in Erinnerung, und warum?  

Jörg Schmidt:  Als Vorstandsvorsitzender des Verbands möchte ich kein einzelnes Unternehmen hervorheben. Aber meinen besonderen Respekt verdienen die Kollegen, die für ein kleines Unternehmen arbeiten, denn dort ist das Engagement in der Regel beim Firmeninhaber angesiedelt, der sich ohnehin nicht über Langeweile beklagt. Ich möchte mich aber ausdrücklich für das Engagement aller Unternehmen und Ihrer Vertreter bedanken, denn es sind immer die Menschen, die die Themen mit Herzblut vorantreiben.

Hand aufs Herz: Müssen Unternehmen aus Ihrer Sicht mehr in den Umweltschutz investieren als Privatpersonen?      

Jörg Schmidt:  Das ist keine Frage von Unternehmen oder Privatpersonen. Wenn wir lebenswerte Räume für künftige Generationen erhalten und schaffen wollen, dann sind wir alle gefordert. Als Vater von drei Kindern ist mir meine Verantwortung seit langem bewusst. Deshalb versuche ich sowohl im privaten Leben wie auch im Beruf, meinen CO2-Fußabdruck so klein wie möglich zu halten. Und deshalb erfüllt es mich mit Stolz, dass wir als Klimaschutzunternehmen seit der Gründung des Verbandes mehr als 1,5 Millionen Tonnen  CO2  eingespart haben und das nur in unseren Prozessen.  

Wenn wir lebenswerte Räume für künftige Generationen erhalten und schaffen wollen, dann sind wir alle gefordert.

Jörg Schmidt

Einen weiteren Beitrag leisten auch die Produkte der einzelnen Mitglieder. Nehmen wir Viessmann als Beispiel: Dadurch, dass alte Heizkessel gegen neue effizientere ausgetauscht werden, sparen wir 500.000 Tonnen CO2 ein - Jahr für Jahr. Klimaschutz ist keine Frage der Technologie, sondern eine Frage des Willens.

Ausführliche Informationen zum Verband, seinen Projekten und Initiativen finden Sie auf der Website unter:  https://www.klimaschutz-unternehmen.de

Wir bedanken uns ganz herzlich für das Gespräch!

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