Effiziente Heizungen sorgen für niedrigere Kosten und entlasten die Umwelt. Damit möglichst viele Hausbesitzer von diesen Vorteilen profitieren können, halten staatliche Einrichtungen wie KfW oder BAFA zahlreiche Möglichkeiten zur Förderung der Heizung bereit. Welche Heizung dabei gefördert wird, wie hoch die Mittel sind und wie Bauherren und Hausbesitzer die Förderung beantragen müssen, erklären wir in den folgenden Abschnitten.
- Fördermittel gibt es für den Austausch und die Optimierung einer Heizungsanlage.
- Die staatliche Förderung erfolgt über die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle).
- Die Förderung erfolgt über Zuschüsse oder Kredite, deren Höhe sich nach Gebäudetyp und Umfang der Maßnahme richtet.
- Grob gesagt: handelt es sich um fossile Energieträger ist die KFW Hauptansprechpartner, bei erneuerbaren Energien das BAFA.
- Wichtig: Stellen Sie die Antrag auf Förderung immer vor Durchführung der Maßnahmen.
In einem kurzen Video erfahren Sie die wichtigsten Informationen rund um die Heizungsförderung, wie Sie diese beantragen und an wen Sie sich wenden können.
Eine Gasheizung oder Ölheizung mit Brennwerttechnik nutzt die im Abgas gespeicherte Wärme und kann die eingesetzten Brennstoffe besonders gut ausnutzen. Während die kompakten Geräte, die sogar in Küchen oder Bädern installiert werden können, im Altbau für bis zu zehn Prozent niedrigere Heizkosten sorgen, eignen sie sich im Neubau zum Beispiel in Kombination mit Solarthermie auch als Hybridheizung. Von der KfW gibt es Förderung für diese Heizung.
Die KfW fördert den Einbau einer neuen Gas- oder Ölheizung als Einzelmaßnahme zur energetischen Sanierung mit günstigen Krediten (KfW-Programm 152) oder einmaligen Zuschüssen (KfW-Programm 430). Wünschen Hausbesitzer die Förderung der Heizung über einen Ölheizung-Zuschuss, zahlt die KfW zehn Prozent der Kosten, die durch den Heizungstausch entstehen. Als Obergrenze gilt hier ein Wert von 5.000 Euro je Wohneinheit. Bei der Kreditvariante bekommen Hausbesitzer hingegen ein Darlehen mit einem Zinssatz von 0,75 Prozent mit zehn Jahren Zinsbindung. Hinzu kommt ein Tilgungszuschuss von 7,5 Prozent (maximal 3.750 Euro je Wohneinheit), der den zurückzuzahlenden Betrag reduziert. Bessere Konditionen gibt es, wenn neben dem Tausch der Heizung auch die übrige Anlage optimiert wird. Während der Tilgungszuschuss in der Kreditvariante dabei auf 12,5 Prozent steigt, erhöht sich der Zuschuss der Förderung für die neue Heizung auf 15 Prozent.
Was viele nicht wissen: Fördern lassen sich hier nicht bloß die Heizgeräte. Auch sämtliche Nebenarbeiten, wie der Einbau einer neuen Flächenheizung oder der Austausch alter Thermostate sind Bestandteil der Heizungsförderung.
Handelt es sich um einen Finanzierungszuschuss, sieht es wie folgt aus:
- KfW-Effizienzhaus 430: 15 bis 30 Prozent, maximal 30.000 Euro
- Einzelmaßnahme 430: zehn Prozent, maximal 5.000 Euro
- Heizungspaket 430: 15 Prozent, maximal 7.500 Euro
- Brennstoffzellen 430: 40 Prozent der Kosten
Damit Sanierer auf die KfW-Förderung der Heizung zurückgreifen können, sind einige Voraussetzungen zu erfüllen. So muss die bestehende Heizungsanlage für den dauerhaften Brennwertbetrieb geeignet sein. Das heißt, auch bei einer Vorlauftemperatur von maximal 60 Grad Celsius muss es im Haus ausreichend warm werden. In diesem Rahmen ist auch der hydraulische Abgleich Pflicht. Dieser sorgt dafür, dass jeder Heizkörper den nötigen Wasserdruck erhält. Weitere Bedingung für die Förderung der Heizung ist die Prüfung der Maßnahme durch einen Energieberater.
Anträge für die Zuschuss-Förderung der Heizung können einfach online auf dem Portal der KfW gestellt werden. Zinsgünstige Darlehen über das Programm 152 gibt es hingegen über die Hausbank. Wichtig ist, dass ein Energieberater die geplante Maßnahme bereits geprüft hat und der Antrag vor dem Beginn der Arbeiten ausgestellt wird.
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Ökoheizungen, wie eine Wärmepumpe, Holzheizung oder Anlage für Solarthermie, gewinnen die Wärme für Heizung und Warmwasser aus natürlichen Quellen. Sie entlasten fossile Ressourcen und kommen dank effizienter Technik mit geringen Verbräuchen aus.
Über eine Förderung der Heizung vom BAFA können Hausbesitzer die Investitionskosten senken und von den Vorteilen der nachhaltigen Technik profitieren.
Über das Programm "Heizen mit erneuerbaren Energien" fördert das BAFA Solarthermie-Anlagen, Wärmepumpen und Biomasseheizungen. Bei allen Technologien gibt es dabei eine Basis-Förderung, die die grundsätzlichen Investitionen in die neue Heizung fördert. Unter bestimmten Voraussetzungen kann diese über verschiedene Zusatzfördermittel erweitert werden.
Für Solarthermieanlagen zur Warmwasserbereitung, die auf einem Bestandsgebäude errichtet werden, gibt es eine Förderung von 50 Euro je Quadratmeter Kollektorfläche, maximal jedoch 2.000 Euro. Noch mehr Geld wird ausgezahlt, wenn die Solarwärme auch die Heizung unterstützt. Denn dann erhöht sich die Basis-Förderung auf 140 Euro je Quadratmeter Kollektorfläche und maximal 5.600 Euro. Noch mehr Geld gibt es, wenn:
- auch eine neue Brennwert- oder Ökoheizung installiert wird (Bonus: 500 Euro)
- die alte Heizungsanlage optimiert wird (Bonus: zehn Prozent der Kosten, maximal 50 Prozent der Basisförderung)
- die Solaranlage in ein zum KfW-Effizienzhaus 55 saniertes Gebäude eingebaut wird (Bonus: 50 Prozent der Basisförderung)
Voraussetzung für die Förderungen ist, dass die Anlagen bestimmte technische Anforderungen erfüllen. So werden Anlagen mit Röhrenkollektoren bzw. Vakuumkollektoren nur dann gefördert, wenn sie eine Fläche von sieben bis 40 Quadratmeter haben und mit einem Speicher von mindestens 50 Liter je Quadratmeter verbunden sind. Für herkömmliche Flachkollektoren genügt ein Speicher mit einem Volumen von 40 Liter je Quadratmeter.
Wie bei Solarthermie-Anlagen zahlt das BAFA eine Förderung auch für Wärmepumpen-Heizungen. Die Mittel gibt es dabei aber nicht nur bei einer Sanierung, sondern auch im Neubau – zumindest dann, wenn besonders hohe technische Anforderungen eingehalten werden können. Im Altbau gibt es:
Eine Zusatzförderung gibt es auch hier. Und zwar immer dann, wenn:
- die Wärmepumpe mit einem speziellen Lastmanagement ausgestattet ist (Bonus 500 Euro)
- auch eine neue Solaranlage installiert wird (Bonus: 500 Euro)
- die alte Heizungsanlage optimiert wird (Bonus: zehn Prozent der Kosten, maximal 50 Prozent der Basisförderung)
- die Wärmepumpe in ein zum KfW-Effizienzhaus 55 saniertes Gebäude eingebaut wird (Bonus: 50 Prozent der Basisförderung)
Im Neubau ist die Förderung der Heizung höher. Gezahlt werden hier 60 Euro je Kilowatt Nennwärmeleistung bei Luft-Wasser-Wärmepumpen und sogar 150 Euro je Kilowatt bei Sole- oder Wasser-Wasser- sowie gasmotorisch betriebenen Wärmepumpen. Gezahlt wird die Förderung für die Wärmepumpen-Heizung allerdings nur dann, wenn die Anlagen die technischen Anforderungen des BAFA einhalten. Eine Liste der förderfähigen Geräte finden Bauherren und Hausbesitzer dazu hier: bafa.de. Weiterführende Informationen zum Thema gibt der Beitrag Förderung für eine Wärmepumpe.
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Da auch Holzheizungen wie der Holzvergaserkessel oder die Pelletheizung erneuerbare Energien zum Heizen nutzen, bekommen Hausbesitzer Unterstützung für den Einbau in bestehende Gebäude. Pelletöfen und Pelletkessel mit einer Leistung von fünf bis 100 Kilowatt Wärmeleistung werden dabei mit 80 Euro je Kilowatt gefördert. Für Hackschnitzelanlagen gibt es dagegen pauschal 3.500 Euro. Eine neue Scheitholz-Heizung wird mit 2.000 Euro bezuschusst. Auch bei Holzheizungen können zusätzliche Fördermittel genutzt werden, wenn:
- auch eine neue Solaranlage installiert wird oder die Holzheizung in ein Nahwärmenetz eingebunden wird (Bonus: 500 Euro)
- die alte Heizungsanlage optimiert wird (Bonus: zehn Prozent der Kosten, maximal 50 Prozent der Basisförderung
- die Wärmepumpe in ein zum KfW-Effizienzhaus 55 saniertes Gebäude eingebaut wird (Bonus: 50 Prozent der Basisförderung)
Auch bei Biomasseanlagen wird die Förderung für die neue Heizung nur dann gezahlt, wenn die Geräte die technischen Anforderungen des BAFA einhalten. Weiterführende Informationen zum Thema gibt der Beitrag Förderung für eine Holzheizung.
Fazit von Alexander Rosenkranz
Eine effiziente Heizung kann die monatlichen Kosten senken und gleichzeitig auch die Umwelt schützen. Mit einer Förderung der Heizung werden die Anlagen für viele Hausbesitzer erschwinglicher und wirtschaftlich. Über die KfW und das BAFA gibt es heute eine große Auswahl, die für nahezu jede Heizung die passende Förderung bietet.
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