Was kostet eine Gasheizung? – Ein Überblick
„Was kostet eine Gasheizung?“ ist eine der meist gestellten Fragen bei einer Heizungsmodernisierung. Das liegt sicherlich auch daran, dass die Gasheizung nach wie vor das am häufigsten installierte Heizsystem ist – zumindest in Deutschland. Der folgende Beitrag erklärt, welche Kosten eine solche Heizung verursacht und ob es staatliche Fördermittel gibt.
Warum die Gasheizung so beliebt ist
Von den geschätzten 21 Millionen Wärmeerzeugern sind über die Hälfte Gasheizungen. Diese Angaben zeigen, wie präsent und beliebt diese Heizungsart ist. Zu den Vorteilen der Gasheizung zählen unter anderem der verhältnismäßig geringe Anschaffungspreis und die ebenfalls überschaubaren Betriebskosten. Die Technik wird seit Jahrzehnten verwendet und gilt als bewährt. Außerdem verbrennen Gasheizungen relativ emissionsarm und lassen sich darüber hinaus einfach mit anderen Heizsystemen kombinieren – zumindest moderne Brennwertgeräte. Wenn Sie auf eine Gasheizung umsteigen möchten, finden Sie im Beitrag zum Umrüsten auf Gas die passenden Informationen.
Was kostet eine Gasheizung – mit Heizwert bzw. Brennwert?
Um die Frage, was eine Gasheizung kostet, beantworten zu können, muss zunächst einmal die verwendete Technik präzisiert werden. Noch immer gibt es Gasheizungen, die nur die Heizwerttechnik nutzen. Dabei lassen sie die Verbrennungsgase ungenutzt durch den Schornstein oder das Abgasrohr der Gasheizung entweichen und belasten sowohl den Geldbeutel als auch die Umwelt. Im Vergleich zu Gas-Brennwertgeräten, welche die in den Abgasen enthaltene Energie zusätzlich nutzen, sind sie etwas günstiger in der Anschaffung. Die Technik gilt mittlerweile aber als veraltet und wird nicht mehr gefördert. Dieser Artikel bezieht sich daher nur auf die Kosten für eine Gasheizung mit Brennwerttechnik.

Kosten für eine Gasheizung auf einen Blick
Hinweis: Die folgenden Zahlen dienen nur als Richtwerte. Genaue Angaben kann erst ein Installateur nach einer Beratung machen.
Komponenten der Gasheizung | Kosten |
---|---|
Wandgerät (Gasheizung für Warmwasser und/oder Heizung) | 2.000 - 3.000 Euro |
bodenstehende Gasheizung | 3.000 - 6.000 Euro |
Gasanschluss | 1.500 - 2.500 Euro |
Nutzung der Brennwerttechnik | 1.500 - 2.500 Euro |
Installation inkl. hydraulischem Abgleich | 2.000 - 3.000 Euro |
300-Liter-Speicher | 1.000 - 1.500 Euro |
Gesamtkosten | 8.000 - 15.500 Euro |
Die einzelnen Kosten für eine Gasheizung im Detail
Die Kosten für eine Gasheizung im Einfamilienhaus hängen von verschiedenen Faktoren ab. Grob einteilen lassen sich die größten Posten in Anschaffung, Nutzung der Technik und Betrieb.
Geht es nur um den Anschaffungspreis, dann sind die Kosten für eine Gasheizung recht überschaubar. So kann man schon für 2.000 bis 3.000 Euro wandhängende Gasthermen kaufen, deren Wärmeleistung für ein Einfamilienhaus völlig ausreicht. Wird mehr Heizleistung benötigt, kommen bodenstehende Geräte infrage. Die Kosten für eine solche Gasbrennwertheizung liegen bei 3.000 bis 6.000 Euro.
Kosten für Gasanschluss, neue Heizkörper, Schornsteinsanierung etc.
Was eine Gasheizung kostet, hängt natürlich auch von der Ausgangssituation ab. Bei einer Heizungsmodernisierung mit einem vorhandenen alten Gaskessel entfallen die Kosten für den Gasanschluss. Sind die bereits verbauten Heizkörper noch intakt und großflächig genug, entfallen auch hier die Investitionslasten. Bei einer Neuinstallation hingegen müssen diese Kostenfaktoren natürlich berücksichtigt werden.
Im Schnitt verursachen der Gasanschluss und die dazugehörige Installation Kosten in Höhe von 1.500 bis 2.500 Euro. Auch die Nutzung der Brennwerttechnik selbst schlägt mit 1.500 bis 2.500 Euro zu Buche. Darin enthalten sind die Kosten für das Abgassystem und die Kondensatableitung. Bei der Installation einer neuen Gasheizung ist es ratsam, einen hydraulischen Abgleich durchführen zu lassen. Die Kosten für den Abgleich und die Installation der kompletten Anlage liegen bei 2.000 und 3.000 Euro. In Kombination mit einem Speicher arbeitet die Gasheizung sehr effizient. Ist keiner vorhanden, sind weitere Kosten von 1.000 bis 1.500 Euro für einen neuen Speicher mit circa 300 Liter Fassungsvermögen einzuplanen.
Betriebskosten für eine Gasheizung
Die Nutzung einer Gasheizung ist natürlich nicht kostenlos. Die Betriebskosten halten sich aber auf einem relativ niedrigen Niveau. Aktuell zahlen Verbraucher circa 5,05 Cent pro kW/h (Stand: Dezember 2020). Die Tendenz der Gaspreise ist aktuell steigend. Bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kW/h sind dies umgerechnet 1.010 Euro. Würden sie für dieselben Kilowattstunden mit Strom heizen, der aktuell 20,36 Cent pro kW/h kostet (Stand: Dezember 2020), wären es am Ende des Jahres satte 4.072 Euro.
Die Kosten zusammengefasst
An dieser Stelle lässt sich die Frage, Was kostet eine Gasheizung mit Brennwerttechnik?, bereits teilweise beantworten. Je nach Ausgangssituation bewegen sich die Kosten zwischen 8.000 und 15.500 Euro. Auch wenn die Preisspanne sehr groß ist, dienen die hier genannten Zahlen nur als Richtwerte. Genaue Angaben kann erst ein Installateur nach einer Beratung machen.
Kombinationsmöglichkeiten und staatliche Fördermittel
Doch was kostet eine neue Gasheizung, wenn Sie diese mit einer anderen Anlage kombinieren? Wie eingangs bereits erwähnt, lassen sich moderne Gas-Brennwertkessel schnell mit anderen umweltfreundlichen Heizsystemen wie einer Wärmepumpe, einer Holzheizung oder einer Solarthermieanlage kombinieren. In diesem sogenannten bivalenten Betrieb arbeitet der Kessel sehr wirtschaftlich und sauber. Und weil weniger Brennstoff, in dem Fall Gas, verbrannt werden muss, wirkt sich der Betrieb auch positiv auf die Umwelt aus.
Die seit Jahren beliebteste Kombination besteht aus einem Gas-Brennwertgerät und einer Solarthermieanlage. Sie kostet je nach Anwendung zwischen 3.000 und 12.000 Euro. Ein notwendiger (Solar-)Speicher ist nicht immer automatisch im Preis enthalten. Ein solcher Speicher verursacht weitere Kosten zwischen 800 und 3.000 Euro.
Variable Kosten für | Solarthermie Warmwasser | Solarthermie Heizungsunterstützung | Speicher für Warmwasser | Speicher für Solarheizung |
---|---|---|---|---|
3.000 - 5000 Euro | 5.000 - 12.000 Euro | 1.000 - 1.500 Euro | 1.000 - 2.000 Euro |
Staatliche Fördermittel senken die Kosten einer Gasheizung
Die moderne Gasheizung entlastet die Umwelt und wird daher staatlich gefördert. Die wichtigste Institution ist dabei das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Dieses fördert eine Gas-Hybridheizung mit einem Anteil von bis zu 30 Prozent der förderfähigen Kosten. Voraussetzung dabei ist, dass die Gas-Brennwertheizung mit einem regenerativen Wärmeerzeuger kombiniert wird. Eine andere Möglichkeit ist die BAFA-Förderung für eine sogenannte "Renewable Ready" Gasheizung. Hier muss spätestens zwei Jahre nach Inbetriebnahme die zusätzliche Wärme aus erneuerbaren Energien stammen. Für diese Option können Sie eine Förderung von bis zu 20 Prozent beantragen (Stand: Januar 2020).
Ausführliche Informationen zu diesem Thema haben wir im Beitrag Heizungsförderung für Sie zusammengefasst. Wer die einzelnen Schritte beim Kauf durchlesen möchte, findet sie in unserer kostenlosen Checkliste Gasheizung kaufen. (PDF, 106 KB)

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