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Gas-Brennwertkessel sind eine sehr effiziente Möglichkeit, um Heizkosten zu sparen und zugleich die Umwelt zu schonen. Doch wann lohnt es sich, das eigene Heizungssystem umzurüsten? Erfahren Sie hier, wie moderne Brennwertgeräte aus technischer Sicht funktionieren und mit welchen Investitionskosten Sie rechnen müssen.
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Verbrennt man Heizmittel wie Erdöl oder Erdgas in herkömmlichen Heizkesseln, so geht ein Teil der enthaltenen Energie stets durch den Schornstein verloren. Denn beim Verbrennungsvorgang wird neben Abgasen wie Kohlendioxid und Stickstoff auch heißer Wasserdampf frei, in dem wertvolle Wärmeenergie enthalten ist. Mit alten Heizgeräten war es nicht möglich, diese Abwärme zu nutzen.
Brennwertgeräte sind hingegen in der Lage, die sogenannte Kondensationswärme wieder in das Heizungssystem zurückzuführen, wodurch ein wesentlich höherer Wirkungsgrad erzielt wird - man spricht auch vom Brennwerteffekt. Ermöglicht wird dieser Effekt durch einen Hochleistungs-Wärmetauscher, in dem die heißen Abgase an dem kälteren Heizungswasser aus dem Rücklauf vorbeiströmen. Der heiße Wasserdampf kondensiert dabei wieder zu Wasser und gibt seine Kondensationswärme an das Heizungswasser ab, das auf diese Weise vorgewärmt wird. Damit können Anlagenbesitzer ganz einfach Gas sparen.
Häufig liest man, dass Gas-Brennwertkessel Wirkungsgrade von bis zu 108 Prozent erzielen. Ist das nicht physikalisch unmöglich? Des Rätsels Lösung ist, dass sich diese Angaben auf den sogenannten Heizwert von Gas beziehen. Dieser berücksichtigt die Abwärme nicht und fällt daher geringer als der Brennwert aus. Bezogen auf den Brennwert - also dem tatsächlichen Energiehalt des Heizmittels - liegt der Wirkungsgrad eines Gas-Brennwertkessels bei etwa 94 bis 96 Prozent.
Standardkessel (Konstanttemperaturkessel) erzielen hingegen nur einen Wirkungsgrad von durchschnittlich 70 Prozent, bei Niedertemperaturkesseln sind es immerhin 85 Prozent. Dieser Vergleich verdeutlicht, wie hoch das Einsparpotential beim Austausch eines Standardgeräts gegen einen Gas-Brennwertkessel sein kann. Denn nicht nur der Einsatz des Energieträgers kann so reduziert werden, sondern auch die damit einhergehenden Heizkosten.
Ein Gas-Brennwertgerät verursacht in der Anschaffung zunächst etwas höhere Kosten als herkömmliche Standardkessel. Im Schnitt kostet allein der Gas-Brennwertkessel etwa 3.000 bis 4.000 Euro - und damit ca. 500 bis 800 Euro mehr als ein herkömmliches Heizgerät. Hinzu kommen Nebenkosten, die im Einzelfall stark variieren können, etwa für die notwendige Anpassung des Schornsteins, für den Warmwasserspeicher (siehe Brennwertkessel für Gas mit einem Warmwasserspeicher), die Verrohrung und die Montage-Arbeiten.
Denn es ist zu berücksichtigen, dass ein alter Schornstein, der in einer Anlage mit Konstanttemperaturkessel verbaut ist, meist nicht für den Einsatz eines Gas-Brennwertkessels geeignet ist. Denn das Kondensat ist eher sauer und würde zur Korrosion des Schornsteins führen. In der Regel kann dieser jedoch durch einen Fachmann leicht an die neuen Bedingungen angepasst werden.
Als Richtwert kann man davon ausgehen, dass die anfänglichen Investitionskosten für ein Einfamilienhaus zwischen 6.000 und 8.000 Euro betragen. Diesen Kosten stehen jährliche Heizkosten-Einsparungen von ca. 10 bis 30 Prozent gegenüber. Auch wenn sich einige Variablen wie die Gaspreise nicht exakt vorausberechnen lassen. Realistisch ist anzunehmen, dass sich ein Gas-Brennwertkessel verglichen mit einem Standardkessel nach etwa sieben bis zehn Jahren finanziell amortisiert. Vielfach kann man für die Erneuerung der Heizanlage auch staatliche Förderungen in Anspruch nehmen. Das bedeutet dann, dass sich dieser Zeitraum wesentlich verkürzen kann.
Während der Staat Gas Brennwertkessel lange Zeit mit attraktiven Zuschüssen förderte, gibt es inzwischen kaum noch finanzielle Unterstützung für die Anschaffung der Technik. Verfügbar sind lediglich Zuschüsse für wasserstofffähige Gasheizungen sowie steuerliche Vergünstigungen für die Handwerkerkosten des Heizungstauschs. Die steuerliche Förderung beträgt 20 Prozent der anfallenden Lohnkosten und ist nachträglich über die Einkommenssteuererklärung zu beantragen. Im Beitrag Handwerkerkosten absetzen erklären wir, wie das funktioniert. Mehr zum Thema lesen Sie im Beitrag Förderung der Gasheizung.
Bei der Nutzung der Kondensationswärme durch den Gas-Brennwertkessel fällt Kondenswasser an, das in das Abwassersystem abgeführt werden muss. Man benötigt daher einen Abwasseranschluss, was in der Praxis kaum Probleme bereitet. Da sich durch die Wärmerückgewinnung die Temperatur der Abgase erniedrigt, bildet sich im Schornstein mehr Feuchtigkeit und der Rauchabzug kann gehemmt werden. Häufig ist es daher nötig, ein spezielles, feuchtigkeitsbeständiges Kunststoff-Rohr in den Schornstein einzuziehen.
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