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Hinter dem Gaspreis steckt mehr als nur der eigentliche Verbrauch. Denn ähnlich wie bei Strom setzt sich der Preis aus verschiedenen Komponenten zusammen. Darüber hinaus bestimmen unterschiedliche Einflussgrößen die Gaspreisentwicklung. Dies ist ein wichtiger Faktor, wenn es um den Vertrags- beziehungsweise Tarifwechsel geht oder die Entscheidung für eine neue Heizung. Schließlich stellt sich die Frage, ob eine Gasheizung noch wirtschaftlich ist oder nicht. Im Folgenden erfahren Sie, wie sich der Gaspreis grundsätzlich zusammensetzt, wie dieser sich in den vergangenen Jahren und vor allem zu einem jetzigen Hoch entwickelt hat und was die Zukunft bringen kann.
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Grundsätzlich setzt sich der Gaspreis aus dem Arbeitspreis und der Grundgebühr zusammen. Letztere dient dazu, anfallende Fixkosten zu decken, etwa für die Nutzung des Gasnetzes. Die Grundgebühr ist damit unabhängig von dem eigentlichen Verbrauch. Anders sieht es beim sogenannten Arbeits- oder Verbrauchspreis aus. Dieser ist an den Verbrauch gekoppelt und gibt die Kosten pro genutzter Kilowattstunde an.
Der Gaspreis setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Neben dem Preis für Beschaffung und Betrieb, der den größten Teil ausmacht, hängen aktuelle Konditionen auch von Netzentgelten, Steuern sowie Abgaben ab. Die folgende Übersicht zeigt das Verhältnis der Preisbestandteile (Stand Februar 2022):
Hinweis: Die Netzentgelte zahlt der Netzbetreiber an den Staat. Wie hoch dieser Posten ausfällt, ist regional sehr verschieden. Die Preise schwanken mitunter um bis zu 600 Prozent.
2021 wurde in Deutschland die CO2-Steuer eingeführt. Die Steuer auf fossile Kraft- und Heizstoffe soll dazu beitragen, den Ausstoß klimaschädigender Treibhausgase zu reduzieren. Der erhobene CO2-Preis beeinflusst auch den Gaspreis für private Verbraucher. Denn den Preis von aktuell 30 Euro pro ausgestoßener Tonne CO2, den zunächst die Rohstoffhändler zahlen, legen diese auf ihre Abnehmer um. Und bis zum Jahr 2025 steigt der CO2-Preis schrittweise auf 50 Euro pro Tonne CO2 an, was allein dadurch zu Mehrkosten von etwa elf Cent pro Kilowattstunde führt. Ein guter Grund zum Gas sparen!
Wichtig: Wer stetig steigenden Kosten entgegenwirken will, sollte sich über klimaneutrales Heizen informieren.
Prinzipiell wirken sich Angebot und Nachfrage auf den Gaspreis aus. Dabei gibt es auf beiden Seiten bestimmte Faktoren, welche die Entwicklung beeinflussen. So gibt es immer wieder Schwankungen bei der produzierten Menge des Erdgases sowie bei der Menge, die importiert oder exportiert wird. Mögliche Ursachen sind klimatische Katastrophen oder sehr schlechtes Wetter in den produzierenden Ländern. Lieferknappheiten können sich je nach Dauer maßgeblich auf die Preishöhe auswirken.
Daneben kommt es auch immer wieder zu Lieferbeschränkungen, die politischer oder wirtschaftlicher Natur sein können. Dies kann gerade in Hochzeiten der Abnahme die Gaspreise erhöhen. Ein weiterer Einflussfaktor ist die gespeicherte Gasmenge in den Erdgasspeichern. Knappe Vorräte lassen die Preise steigen. Zu den möglichen Ursachen gehören lange und harte Winter.
Aber auch seitens der Nachfrage gibt es unterschiedliche Aspekte, die den Gaspreis bestimmen. Dazu gehören die Wirtschaftslage sowie klimatische Verhältnisse. Ist der Frühling beispielsweise eher kühl und nass, wird viel länger geheizt und mehr Erdgas benötigt. Steigt der industrielle Bedarf aufgrund eines wirtschaftlichen Aufschwungs, schlägt sich dies in der Regel ebenfalls auf die Preise aus.
Bis vor einigen Jahren gab es die sogenannte Ölpreisbindung, welche den Rohölpreis an den Preis für Gas gekoppelt hat. Dabei handelt es sich eher um eine brancheninterne Absprache zwischen den Produzenten, Importeuren und Gasversorgern. Damit wollte man eine Konkurrenzsituation zwischen Öl und Gas eher vermeiden. Im Zuge zunehmender Kritik erklärte der Bundesgerichtshof 2010 dies jedoch als unzulässig. Seitdem kann die Gaspreisentwicklung vergleichsweise unabhängig betrachtet werden.
Betrachtet man die Entwicklung der Gaspreise der vergangenen Jahre, traten immer wieder größere Schwankungen auf. Während Verbraucher im Jahr 2005 durchschnittlich noch 5,39 Cent pro Kilowattstunde zahlten, stiegen die Preise bis zum Jahr 2008 kontinuierlich an. Hier erreichten sie ein Allzeithoch von 7,17 Cent je Kilowattstunde.
Seit dem Jahr 2006 ist der deutsche Gasmarkt offiziell dem freien Markt unterworfen. Während viele Anbieter den Rohstoff verkaufen können, haben Hausbesitzer dabei die Freiheit zu wählen. So können sie sich nach Ablauf der vertraglich festgelegten Zeit für einen neuen Gasanbieter entscheiden oder doch beim alten bleiben. Während es etwas dauerte, bis die deutschen Gasverbraucher von der Möglichkeit Gebrauch machten, sanken die Preise ab dem Jahr 2008 sehr stark. Auch die damalige Finanzkrise wirkte sich spürbar auf die Talfahrt aus. Ihr vorzeitiges Tief erreichte die Entwicklung der Gaspreise im Jahr 2010 mit durchschnittlich 6,07 Cent je Kilowattstunde. Ein weiterer Tiefstand folgte 2020 im Zuge eines milden Winters sowie der Corona-Pandemie. Die damit einhergehende wirtschaftliche Lage hat den Gaspreis stürzen lassen.
Um die Entwicklung der Gaspreise besser verstehen zu können, ist es wichtig zu wissen, warum die Preise immer wieder schwanken.
Verbraucher bekommen dabei jedoch nicht jede Preisschwankung zu spüren. Denn auch die Verkaufspreise unterliegen dem Wettbewerb und sind meist für längere Zeiten festgeschrieben. Um sich etwas unabhängiger von diesen Schwankungen zu machen, ist es ratsam, den eigenen Gasverbrauch im Blick zu haben. Wir geben Ihnen im Beitrag Gasverbrauch senken nützliche Tipps, worauf Sie achten sollten.
Effiziente Heizsysteme, die kein Gas verbrennen – oder die Abhängigkeit von den fossilen Brennstoffen erheblich reduzieren – gibt es mittlerweile viele. Und das ist gut so, stellen die Klimakrise sowie die stark steigenden Gaspreise doch die Wärmeversorgung vor neue Herausforderungen. Hausbesitzer profitieren von der Umstellung auf moderne Technik insbesondere hinsichtlich Energieautarkie und Heizkosten. Von Solarthermie, die das Heizen und die Warmwassererzeugung übernimmt, über die Wärmepumpen, die gespeicherte Sonnenenergie aus der Luft, der Erde oder dem Wasser nutzbar machen, bis hin zur Brennstoffzellenheizung oder den Festbrennstoffkesseln: Die Möglichkeiten zum Verzicht auf Gas oder zumindest zu einer starken Reduzierung des Verbrauchs, sind vielfältig. Informieren Sie sich am besten gleich jetzt in unseren Beiträgen zu regenerativen Wärmeerzeugern:
Auch 2021 war ein deutlicher Anstieg der Gaspreise zu verzeichnen. So mussten private Haushalte nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes im ersten Halbjahr 2021 rund 4,7 Prozent mehr für Erdgas bezahlen als im zweiten Halbjahr des Vorjahres. 2022 stiegen die Preise explosionsartig bis auf etwa 22 Cent pro Kilowattstunde an. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor lag der Gaspreis im Durchschnitt bei 6,41 Cent pro Kilowattstunde. Im August 2023 liegt er nun mit rund 12,5 Cent pro Kilowattstunde dazwischen.
Der leichte Anstieg der Netzentgelte hatte dabei nur einen geringen Einfluss auf den Gaspreis. Einen größeren Effekt zeigte die Anhebung des CO2-Preises. Zudem sind aufgrund des wirtschaftlichen Wiederaufschwungs nach Abklingen der Corona-Krise und durch geringe Lagerbestände die Beschaffungskosten gestiegen. Die Gründe für die niedrigen Speicherstände sind verschieden. Zum einen sind diese auf den eher langen und kalten Winter 2020/2021 in vielen Regionen der Welt zurückzuführen. Aber auch Ausfälle und Wartungsarbeiten an der europäischen Gas-Infrastruktur, das Auslaufen der Erdgasproduktion in den Niederlanden und die Ukraine-Krise spiegeln sich im aktuellen Gaspreis wider.
Hinweis: Der CO2-Preis lässt auch für Öl die Heizkosten steigen. Da dieses mit einem höheren Emissionsfaktor belegt ist, ist der Einfluss hier noch größer.
Die Entwicklung der Gaspreise auf den Märkten spüren private Verbraucher in der Regel erst später. Denn viele Versorger kaufen Gas auf dem sogenannten Terminmarkt. Dort werden langfristige Abnahmeverträge gehandelt, die Preissicherheit bieten. Bis sich Preissteigerungen auf die Heizkosten auswirken, kann es deshalb einige Monate dauern. Die kurzfristige Nachfrage wird am Spotmarkt bedient. Darauf greifen Versorger etwa zurück, wenn sich der Bedarf aufgrund von Kälteeinbrüchen schnell erhöht.
Wichtig zu wissen: Während Grundversorger große Gasmengen am Terminmarkt sichern, kaufen viele kleine Energieversorger kurzfristig am Spotmarkt ein, wenn die tagesaktuellen Konditionen günstig sind. Die Preissteigerungen 2021/2022 haben dazu geführt, dass auch am Spotmarkt kein günstiges Gas mehr zu bekommen war. Versorger mussten teilweise zuzahlen, um Kunden mit den vertraglich festgelegten Konditionen zu beliefern und gingen Konkurs. Im Beitrag Insolvenz des Energieversorgers erklären wir, was in solch einer Situation zu tun ist.
Ein weitreichender Preisausblick gleicht immer einem Blick in die Glaskugel. Denn viele technische und politische Entwicklungen lassen sich nicht zuverlässig abschätzen. Gleichzeitig können sie sich aber besonders deutlich auf die Entwicklung der Gaspreise auswirken. Ein Beispiel dafür ist die anhaltende Verknappung der fossilen Ressource. Sinken die weltweiten Fördermengen des Rohstoffs, wird sein Wert sukzessive zunehmen. Lässt sich Erdgas in Zukunft zu günstigen Konditionen regenerativ herstellen, wäre der Energieträger nicht mehr endlich. Das Angebot bliebe gleich und die Kosten auf lange Sicht stabil. Bei der Entwicklung der Gaspreise sind jedoch auch politische Einflüsse zu berücksichtigen. So wird die Besteuerung von CO2 langfristig das Preisniveau beeinflussen.
Aktuell stellen Experten fest, dass viele Hausbesitzer von einer Ölheizung auf eine Gasheizung umsteigen. Während das zu einem Anstieg der Nachfrage führt, könnte die Entwicklung der Gaspreise daher zumindest in naher Zukunft nach oben gehen. Im Gegenzug steigt die Bedeutung regenerativer Energien beim Heizen. Das ist auch auf die attraktiven Konditionen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zurückzuführen. Setzen zukünftig mehr Menschen auf Umweltenergie, sinkt der Bedarf an Erdgas.
Langfristig gesehen gehen Studien davon aus, dass der gasförmige Brennstoff seinen hohen Stellenwert beibehalten und sich in Zukunft regenerativ herstellen lassen wird. So sieht die Studie „Klimaschutz im Wohngebäudebereich“ voraus, dass Erdgas im Jahr 2050 zu 30 Prozent aus synthetischen und zu fünf Prozent aus biologischen Anteilen bestehen wird. Nur 65 Prozent des Gases seien dann noch fossil. In Bezug auf die Entwicklung der Gaspreise rechnen die Autoren dabei mit einer stetigen Preissteigerung wie in den vergangenen Jahren.
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