Der Niedertemperaturkessel für Gas als Kompromiss

  • von Philipp Hermann
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Bei der Gasheizung wird zwischen insgesamt drei Varianten unterschieden. Dem sogenannten Konstanttemperaturkessel, dem hier besprochenen Niedertemperaturkessel für Gas und dem Gasbrennwertkessel. Nun ist es kein Geheimnis, dass die Brennwerttechnik die effizienteste Lösung ist. Der Niedertemperaturkessel für Gas ist dennoch ein guter Kompromiss, der vor allem gegenüber dem Konstanttemperaturkessel die Nase weit vorn hat.

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Funktionsweise eines Niedertemperaturkessels für Gas

Gasheizungen wurden in der jüngeren Vergangenheit immer häufiger durch alternative Energieträger ersetzt, um sich von dem oftmals teuren Erdgas als fossilen Brennstoff zu lösen. Wer dennoch eine Gasheizung besitzt und diese modernisieren möchte oder aus anderen Gründen einen Niedertemperaturkessel für Gas bevorzugt, sollte sich im Vorfeld informieren.

Es lohnt sich, sich unter anderem mit den Anschaffungskosten, laufenden Kosten, gesetzlichen Regelungen und der Funktionsweise der Gasheizung auseinandersetzen. Ein klarer Unterschied wird im direkten Vergleich zum mittlerweile veralteten Konstanttemperaturkessel deutlich. Der Niedertemperaturkessel für Gas kann auch mit einer Betriebstemperatur von unter 70 Grad Celsius arbeiten. Somit muss weniger des teuren Rohstoffes verbraucht werden, um die gewünschte Wärme weiterzuleiten. Die Energieersparnis bewegt sich zwischen zehn und 20 Prozent.

Funktionsweise eines Gas-Niedertemperaturkessels (© heizung.de)

Weiterhin kann der Niedertemperaturkessel für Gas die Außentemperatur mithilfe eines sogenannten "Temperaturfühlers" erfassen. Indem die Außentemperatur als weitere Variable in die Erwärmung einbezogen wird, kann sich der Niedertemperaturkessel für Gas selbst entsprechend justieren. Im Sommer läuft die Heizung damit bestenfalls auf Sparflamme, während sie im Winter bei frostigen Außentemperaturen Höchstleistungen abruft.

Anders als beim Konstanttemperaturkessel, dessen Betriebstemperatur getreu des Namens immer konstant ist, kann sich der Niedertemperaturkessel für Gas variabler und flexibler an die Bedürfnisse seiner Besitzer anpassen. Er nutzt  somit vorhandene Energiesparpotentiale effizienter aus. Kondensation des Wassers in den Abgasen ist ein wesentlich kleineres Problem als bei älteren Modellen. Warum das so ist, wird im Folgenden erklärt.

Gegenüber Korrosion weitestgehend geschützt

Der klassische Konstanttemperaturkessel muss sich durch seine hohe Temperatur gegenüber Korrosion schützen, die vom in den Abgasen befindlichen Wasser ausgeht. Der Niedertemperaturkessel für Gas vertraut auf bessere Materialien und einige sinnvolle Erweiterungen, die dieses Problem angehen, bevor es überhaupt tatsächlich zustande kommen kann. 

Hochwertige Materialien zum Schutz vor Kondensation

Unter anderem ist hier die trocken angelegte Brennkammer zu nennen. Diese wird räumlich vom genutzten Heizwasser getrennt verbaut. Folglich reduziert sich die Temperatur hier nicht so weit, wie das bei älteren Modellen noch der Fall gewesen ist. Eine sinnvolle Zusammensetzung der genutzten Materialien, die allesamt korrosionsbeständig sind, gibt weitere Sicherheit. Sie reduziert ferner das Auftreten von Verschleiß oder kaputter Feinmechanik. Das immer existente Abgaskondensat, welches sich durch das Verbrennen bei niedrigen Systemtemperaturen nicht verhindern lässt, fügt diesen Materialien und Bauteilen so immerhin keinen direkten Schaden zu.

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Rippenkonstruktion für wirksamere Wärmeübertragung

Ergänzt werden diese beiden cleveren Erweiterungen durch die sogenannte Rippenkonstruktion.  Diese kommt  für die Heizfläche der eigentlichen Brennkammer zum Einsatz. Durch diese lässt sich die realistisch nutzbare Oberfläche ausdehnen, was wiederum dazu führt, dass höhere Temperaturen in kürzerer Zeit erreicht werden können.  

Thermostream-Technik für hohe Bettiebstemperaturen

Temporäres, schnelles Abkühlen von der Oberfläche des Kessels beim Niedertemperaturkessel für Gas wird unterbunden, indem ein im Fachjargon als "Thermostream" bezeichneter Mechanismus zum Einsatz kommt. Durch diesen tritt eine automatisierte Vermischung vom kalten mit dem warmen Wasser auf, was wiederum die Zeit verlängert, bis das Gerät seine Temperatur verliert. Im Gegenzug muss es so häufig nicht wieder komplett aufgeheizt werden, da noch eine nutzbare Restwärme vorhanden ist. Das reduziert erneut den Rohstoffverbrauch beim Heizen.

Gesetzliche Regelungen: Niedertemperaturkessel für Gas

Durch hohe gesetzliche Anforderungen an die Wärmeerzeuger dürfen Niedertemperatur-Kessel in Deutschland nur unter bestimmten Voraussetzungen hergestellt werden. Erlaubt sind demnach Etagenheizungen, die in Mehrfamilienhäusern zum Einsatz kommen, wenn beispielsweise in der Eigentümergemeinschaft eine Heizung defekt ist. Der Kauf und der Einbau von Altbeständen ist beim Heizung modernisieren zwar nicht verboten. Er schöpft aber auch nur einen kleinen Teil der möglichen Einsparungen aus. Besser beraten sind Hausbesitzer hier mit einem neuen Gasbrennwertkessel. Gleiches gilt natürlich auch für den Neubau. Hier muss die Gasheiztechnik in vielen Fällen jedoch mit erneuerbaren Energien kombiniert werden. Eine Möglichkeit bietet zum Beispiel die Solarthermie. 

Fazit von Philipp Hermann

Ein akzeptables Mittelmaß, aber weit weg vom Optimum. Die Vorschriften vom Gesetzgeber zum Niedertemperaturkessel für Gas geben bereits einen guten Ausblick, warum diese Form der Gasheizung keinesfalls als ideal gilt. Dennoch ist diese Lösung zumindest weit effizienter als eine Gasheizung mit Konstanttemperaturkessel. Zuletzt sind Sie auch mit dem Niedertemperaturkessel für Gas weiterhin an fossile Brennstoffe und die teils erheblichen Preisschwankungen für den Rohstoff gebunden.

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