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Laut Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks sind in Deutschland mehr als 13,5 Millionen Gasheizungen im Einsatz. Heizgas ist damit der Spitzenreiter unter den Brennstoffen für die Heizung. Dabei lassen sich verschiedene Gassorten unterscheiden. Neben dem weit verbreiteten Erdgas werden auch Flüssig- und Biogas zur Wärmegewinnung genutzt. Erfahren Sie mehr über die verschiednen Arten und den Brennstoff Gas im Allgemeinen.
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Klassisches Heizgas gehört zu den fossilen Brennstoffen. Trotzdem bietet es beim Heizen und der Warmwasserbereitung einige Vorteile – besonders im Vergleich zu anderen Brennstoffen dieser Art. Der Schadstoffausstoß von Erdgas ist beispielsweise um 25 Prozent niedriger als der von Heizöl oder Steinkohle. Auch Anschaffungskosten der Technik und Platzbedarf sprechen für Heizgas. Besonders Letzterer ist von der jeweiligen Gassorte abhängig.
Heizgas blickt auf eine lange Entstehungsgeschichte zurück. Denn es hat sich über mehrere Millionen Jahre aus organischen Substanzen gebildet. Heute lagert der Rohstoff genau wie Erdöl in unterirdischen Lagerstätten überall auf der Welt. Neben dem Mittleren Osten sind auch Vorkommen in Europa, Eurasien und in den Vereinigten Staaten von Amerika zu finden. In Deutschland kann der fossile Rohstoff heute ebenfalls noch gewonnen werden. Fördern lässt es sich hier in der Regel über tiefe Bohrungen. Die Vorkommen sind jedoch begrenzt.
Um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten, sind gewisse Vorkehrungen zu treffen. So müssen Gasheizungsanlagen nach bestimmten "technischen Regeln" aus dem Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie gesetzlichen Vorschriften installiert werden. Moderne Sicherheits- und Installationstechniken für Gasheizungen gewährleisten jedoch ein hohes Sicherheitsniveau.
Wichtige Größen bei Heizgas sind der Brennwert und Heizwert sowie die Dichte, der Wobbeindex (Qualität des Brenngases) sowie die Explosionsgrenzen. Der Brennwert ist ein Maß für die chemisch gebundene Energie eines Brennstoffes, die bei der Verbrennung freigesetzt werden kann, wenn der im Abgas enthalten Wasserdampf kondensiert. Der Heizwert definiert die maximal nutzbare Wärmemenge bei der Verbrennung des Heizgases, wenn der Wasserdampf mit dem Abgas entweicht. Er liegt immer unter dem Brennwert.
Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Gassorten, mit denen sich Wärme erzeugen lässt. Am häufigsten wird jedoch Erdgas zum Heizen genutzt. Der fossile Energieträger wird über Pipelines aus dem Erdinneren gefördert, wo er sich vor langer Zeit aus abgestorbenen Tier- und Pflanzenresten gebildet hat. Bevor Haus oder Wohnung über Gasleitungen mit dem Heizgas versorgt werden, müssen zunächst schädliche Stoffe entfernt werden, zum Beispiel Schwefelwasserstoffe. Das zum Großteil aus Methan bestehende Erdgas hat den Vorteil, dass es ohne die Hinterlassenschaft von Ruß oder Staub verbrennt. Zudem ist es in vielen Teilen Deutschlands verfügbar und hat einen höheren Brennwert als Heizöl, was Erdgas zu einem effizienten Heizstoff macht.
Die Kosten für Heizgas lassen sich auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau halten. Auch bei den Investitionskosten ist das Heizen mit Erdgas preiswert, da die entsprechenden Heizgeräte relativ günstig zu bekommen sind.
Ein Vorteil von Erdgas als Heizgas liegt im geringen Platzbedarf. Im Gegensatz zu beispielsweise einer Ölheizung wird kein Tank benötigt. Stattdessen reicht ein normaler Hausanschluss, über den die Verbindung mit dem örtlichen Erdgasnetz hergestellt wird. Hier ist jedoch auch ein Nachteil von Erdgas zu verbuchen. Denn nicht überall ist die öffentliche Gasversorgung verfügbar.
Wer Wert auf fortschrittliche Heiztechnik legt, findet diese auch im Segment der Erdgasheizungen. Gasbrennwertkessel entsprechen dem aktuellen Stand der Technik. Sie sind gegenüber den mittlerweile veralteten Niedertemperaturkesseln für Gas besonders effizient. Denn sie nutzen auch die verborgene Wärme aus dem Abgas. Bei vielen alten Heizgeräten geht diese einfach über den Schornstein verloren. Auf diese Weise entstehen deutlich höhere Wirkungsgrade.
Wer das Erdgas als Heizgas einsetzen möchte, hat heute eine große Auswahl unterschiedlicher Heizgeräte zur Verfügung. So gibt es neben den konventionellen Brennwertgeräten auch stromerzeugende Heizungen wie Brennstoffzellen oder Blockheizkraftwerke. Selbst Wärmepumpen und Ökoheizungen, die auf kostenfreie Energie aus der Umwelt setzen, lassen sich heute mit Gas betreiben. Zur Auswahl stehen dabei gasmotorische Wärmepumpen und sogenannte Sorptionsgeräte.
Grundsätzlich besteht Gas für die Heizung aus zahlreichen verschiedenen Stoffen. Wie viel Energie es enthält, richtet sich dabei nach dem Methan-Gehalt. Unterscheiden lässt sich hier unter anderem das niederkalorische L-Gas und das hochkalorische H-Gas. H-Gas enthält mehr Methan und somit auch mehr nutzbare Energie. Da die L-Gas-Vorkommen in Deutschland und den Niederlanden allmählich zurückgehen, stellt die Bundesregierung aktuell weite Teile Nord- und Westdeutschlands von der Versorgung mit L- auf die Versorgung mit H-Gas um. Dazu sind unter anderem Anpassungen an Verbrauchsgeräten wie Heizkesseln notwendig. Was das für betroffene Hausbesitzer bedeutet, erklären wir im Beitrag Gasumstellung.
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Wer mit Gas heizen möchte, aber vor Ort nicht auf eine öffentliche Versorgungsleitung zurückgreifen kann, dem steht als Alternative Flüssiggas zur Verfügung. Der Rohstoff besteht überwiegend aus Butan und Propan, die bei der Förderung von Erdöl- und Erdgas sowie bei der Aufbereitung von Heizöl gewonnen werden. Anders als Erdgas lässt sich Flüssiggas bereits bei einem Druck von 8 bis 10 bar in die flüssige Phase überführen. Es lässt sich dadurch gut transportieren und lagern. Voraussetzung ist allerdings, dass Hausbesitzer einen Gastank kaufen oder mieten. Genügend Platz zum Aufstellen des Tanks wird ebenfalls vorausgesetzt.
Im Vergleich zum konventionellen Erdgas sind die Kosten für den Brennstoff meist höher. Zudem ist es wichtig, sich zuvor umfassend über die baulichen Voraussetzungen, die Funktion und die einmaligen sowie die laufenden Kosten zu informieren.
Im Gegensatz zu anderen Arten von Gas für die Heizung wird bei Flüssiggas ein Tank benötigt. Grundsätzlich funktioniert eine Heizung auf Basis von flüssigem Heizungsgas aber wie eine herkömmliche Erdgasheizung. Der größte Unterschied liegt hier im Zustand des Brennstoffs. Damit das Heizgas bis zu seiner Nutzung im flüssigen Zustand verbleibt, ist ein entsprechender Druck im Tank erforderlich. In Bezug auf die Effizienz und den Wirkungsgrad der Heizgeräte ist flüssiges Heizgas mit anderen Gasarten vergleichbar. Auch hier gilt bei den Heizgeräten, dass moderne Brennwerttechnik den aktuellen Stand der Technik darstellt und daher besonders effizient ist.
Biogas nimmt eine Sonderstellung unter den hier vorgestellten Gassorten ein. Denn nur mit diesem ist es möglich, klimaneutral zu heizen. Biologisches Heizgas wird in Biogasanlagen durch die Fermentation (Nass- oder Trockenfermentation) organischer Stoffe (z. B. Maissilage, Grasschnitt oder Dung) hergestellt und im Anschluss daran meist noch veredelt. Das Biogas weist im Vergleich zu Erdgas höhere Anteile an Kohlendioxid und Wasserdampf auf. Durch spezielle Reinigungsverfahren lässt es sich jedoch auf Erdgasqualität aufbereiten, um dann auf ähnliche Heiz- bzw. Brennwerte zu kommen. Biogas wird sehr häufig lokal produziert und auf der gleichen Ebene an die Abnehmer verkauft. Günstiger ist es jedoch, den Rohstoff bereits in der Biogasanlage über ein BHKW zu "verstromen".
Als Gas zum Heizen ist es besonders in Baden-Württemberg verbreitet. Denn hier fordert das EWärmeG BW einen regenerativen Anteil an der Wärmeerzeugung. Mit Biogas lässt sich dieser zu zwei Dritteln decken.
Das erneuerbare Heizgas lässt sich allerdings nicht nur in Biogasanlagen herstellen. So sehen viele Experten die Zukunft der Gaserzeugung in sogenannten Power-to-Gas-Anlagen. Diese nutzen überschüssigen Strom aus Solar- oder Windkraftwerken, um Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu trennen. Der gewonnene Wasserstoff lässt sich anschließend auf Erdgasqualität aufbereiten und in die öffentlichen Versorgungsnetze einspeisen. Neben der nachhaltigen Gasherstellung hat die Technik einen weiteren Vorteil: Sie macht das Gasnetz als Langzeitspeicher für überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energieanlagen (Windkraft, Photovoltaik, etc.) nutzbar. Die volatilen (schwankenden) Energiemengen lassen sich so unabhängig von aktuellen Netzlasten verbrauchen.
Heizgase wie Erdgas, Flüssiggas und Biogas haben unterschiedliche Brennwerte. Den höchsten Energieinhalt erreicht dabei Flüssiggas, gefolgt von Erdgas und Biogas mit dem niedrigsten Brennwert. Dennoch spielen für den Verbraucher auch die Kosten eine wesentliche Rolle. Erdgas hat zwar einen niedrigeren Brennwert als Flüssiggas, ist allerdings mit einem Preis von rund 6,20 Cent pro Kilowattstunde (Stand: Oktober 2021) die kostengünstigste Variante aller drei Heizgase. Erdgas ist in den vergangenen Jahren zudem günstiger als Erdöl. Die Preise schwanken aber häufig und hängen jeweils von der aktuellen Marktlage ab.
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