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KfW-Effizienzhaus: Effizient sanieren und klimafreundlich bauen

  • von Alexander Rosenkranz
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Das KfW-Effizienzhaus ist ein besonders energieeffizient gebautes oder saniertes Gebäude. Es erfüllt höchste technische Anforderungen und verbraucht selbst nur sehr wenig Heizenergie. Da die Häuser damit auch das Klima schützen, unterstützt der Staat Bauherren sowie Sanierer mit attraktiven Fördermitteln. Welche Anforderungen ein KfW-Effizienzhaus erfüllen muss, wie hoch die Fördermittel sind und welche Vorteile die Gebäude außerdem haben, erklären wir in den folgenden Abschnitten. 

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KfW-Effizienzhaus: Standards bei Neubau und Sanierung  

KfW-Effizienzhäuser sind Gebäude, die einen sehr hohen energetischen Standard erreichen. Dieser wurde von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) definiert und ist Voraussetzung für die Beantragung attraktiver Fördermittel. Letztere gibt es in Form von Darlehen, die im Falle einer Sanierung mit Tilgungszuschüssen ausgestattet sind.  Wie hoch die Förderung ausfällt, hängt vom erreichten Effizienzhausstandard ab. Erkennen lässt sich dieser an einer Kennzahl (zum Beispiel  KfW-Effizienzhaus 70). Je kleiner diese ist, umso weniger verbraucht das Haus und die Fördermittel sind attraktiver.

Diese Kennwerte gelten für KfW-Energieeffizienzhäuser  

Grundsätzlich hängen die Energieeffizienzklassen der KfW davon ab, wie sparsam ein Gebäude im Vergleich zu einem typischen Neubau (Referenzhaus nach den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes – GEG) ist. Die wichtigsten Kennwerte sind dabei der  Primärenergiebedarf  und der spezifische Transmissionswärmeverlust.

  • Jahres-Primärenergiebedarf (Qp in kWh/a):  Die Kenngröße beschreibt, wie viel Energie ein Haus tatsächlich benötigt. Sie berücksichtigt dabei nicht nur den Wärmebedarf zur Deckung der Wärmeverluste, sondern auch den Aufwand für die Förderung, Aufbereitung und den Transport der Energie. Ermitteln lässt sich der Primärenergiebedarf aus dem Produkt des Endenergiebedarfes (zum Beispiel am Gaszähler ablesbar) und einem sogenannten Primärenergiefaktor. Letzterer ist vom Brennstoff abhängig und vor allem bei regenerativen Energieträgern sehr klein.
  • spezifischer Transmissionswärmeverlust (h‘T in W/m²):  Die Kennzahl beschreibt, wie viel Wärme ein Haus über seine Hüllflächen verliert. Sie ist auf die wärmeumschließende Gebäudehüllfläche bezogen und wird anhand des Wärmedurchgangskoeffizienten, auch U-Wert, eines jeden Bauteils ermittelt. Je besser die U-Werte von Wänden, Dächern, Böden sowie Fenstern sind, desto kleiner der Transmissionswärmeverlust. Außerdem sind  Wärmebrücken  bei der Bauplanung zu vermeiden.

Während der spezifische Transmissionswärmeverlust allein von der Bauphysik eines Gebäudes abhängt, lassen sich die Anforderungen an den Primärenergiebedarf auch mit dem Einsatz erneuerbarer Energien erreichen. Insgesamt setzen die hohen Energieeffizienzstandards jedoch ein ganzheitliches Vorgehen voraus. Dabei muss das Gebäude besonders energiesparend und die Anlagentechnik hocheffizient bzw. regenerativ sein.

© bildlove – stock.adobe.com

KfW-Haus bauen: Hohe Effizienzhausklassen im Neubau

Wer ein neues Haus baut, erhält   Fördermittel für das KfW-Effizienzhaus 40, wobei zusätzlich hohe Anforderungen an den CO2-Ausstoß zu erfüllen sind. Was in Bezug auf den Primärenergiebedarf und den Transmissionswärmeverlust gilt, zeigt die folgende Tabelle.

KFW-EFFIZIENZHAUS

PRIMÄRENERGIEBEDARF (% VOM REFERENZGEBÄUDE NACH GEG)

SPEZIFISCHER TRANSMISSIONSWÄRMEVERLUST (% VOM REFERENZGEBÄUDE NACH GEG)

40  40  55

Bis Ende 2022 gab es zudem das  KfW-Effizienzhaus 40  Plus, für das ein sogenanntes Plus-Paket erforderlich war. Dieses bestand aus einem Stromerzeuger (Photovoltaik, Windkraft, BHKW oder Kombinationen) samt  Stromspeicher  sowie einer Lüftungsanlage zur kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung.  

Änderungen und Anpassungen zum KfW-Haus 40

Mit der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes im Jahr 2022 änderten sich die Anforderungen vor allem im Neubaubereich. So erklärte die neue Bundesregierung, den vorherigen KfW 55 Standard kurzfristig zum Neubaustandard. Das bezog sich jedoch nur auf den Primärenergiebedarf. Höhere Dämmstandards gab es nicht.  Die entsprechende Förderung, die ohnehin Ende Januar 2022 auslaufen sollte, wurde bereits vorzeitig gestrichen.  

Die Effizienzhaus-40-Förderung im Neubau ist seit 2023 unter dem Namen "Klimafreundlicher Neubau" verfügbar. Gab es vorher noch Zuschüsse sowie Darlehen mit Tilgungszuschpssen, stehen heute nur noch Darlehen für neue Gebäude zur Verfügung. Diese gibt es dafür mit besseren Konditionen über das KfW-Programm 297/298.

Zum KfW-Effizienzhaus sanieren: Effizienzklassen im Bestand

Wer ein bestehendes Haus saniert, erhält Fördermittel für Denkmale sowie die KfW-Effizienzhäuser 85, 70, 55 und 40. Welche Anforderungen dabei zu erreichen sind, zeigt die folgende Tabelle.

KFW-
EFFIZIENZHAUS

PRIMÄRENERGIEBEDARF (% VOM REFERENZGEBÄUDE NACH GEG)

SPEZIFISCHER TRANSMISSIONSWÄRMEVERLUST (% VOM REFERENZGEBÄUDE NACH GEG)

Denkmal160  -
85
85100
707085
55
5570
404055

An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass es aktuell keine Förderung mehr für ein KfW-Effizienzhaus 115 oder ein EH 100 gibt. Bis Juli 2021 war dies noch möglich und galt für alle Bestandsgebäude, welche die Neubauanforderungen nicht oder genau erfüllten.

Neue Klassen für eine höhere Förderung

Mit Umsetzung der  Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)  auch bei der KfW (seit Juli 2021) gibt es im Bereich des Effizienzhaus-Standards zusätzliche Klassen – die Erneuerbare-Energien-Klasse und die Nachhaltigkeits-Klasse. Damit bietet sich im Segment "Wohngebäude" Bauherrn sowie Sanierern ein zusätzlicher Förderbonus.

  • Erneuerbare-Energien-Klasse  (EE-Klasse): gilt für die Effizienzhäuser 40, 55, 70, 85 und Denkmal im Bestand und sorgt für einen um 30.000 Euro höheren Kreditrahmen (pro Wohnung) sowie für einen um 5 Prozent höheren Tilgungszuschuss. Die EE-Klasse ist nicht kombinierbar mit der Nachhaltigkeits-Klasse. Grundsätzliche Voraussetzung ist die Abdeckung von 65 Prozent des Wärmebedarfs mit erneuerbaren Energien.  
  • Nachhaltigkeits-Klasse  (NH-Klasse): gilt für die Effizienzhäuser 40, 55, 70, 85 und Denkmal im Bestand und sorgt ebenfalls für einen um 30.000 Euro höheren Kreditrahmen (pro Wohnung) sowie für einen um 5 Prozent höheren Tilgungszuschuss. Sie ist mit einer  DGNB-Zertifizierung  zu erreichen und nicht mit der EE-Klasse kombinierbar. Grundsätzliche Voraussetzung ist die überwiegende Verwendung von nachhaltigen Materialien sowie ein Nachhaltigkeitszertifikat.  

WPB- und SerSan-Bonus für die Sanierung

Neben den Boni für das Erreichen der EE- oder NH-Klasse gibt es mit der BEG-WG-Förderung für Sanierungsvorhaben zwei weitere Bonus-Programme. Die folgende Übersicht zeigt, welche das sind und worauf es dabei ankommt:

  • WPB-Bonus: Den WPB-Bonus gibt es für die Sanierung von Worst Performing Buildings zum KfW-Effizienzhaus. Dabei handelt es sich um besonders ineffiziente Gebäude der Klasse H im Energieausweis. Das entspricht einem Energiebedarf /-verbrauch von etwa 250 kWh/m²a. Trifft das auf ein Gebäude zu, steigt der Tilgungszuschuss im KfW-Programm 261 um zehn Prozent an.
  • SerSan-Bonus: Den SerSan-Bonus gibt es für serielles Sanieren. Dabei geht es um standardisierte Lösungen, einen hohen Grad an Vorfertigung und den Einsatz von vorgefertigten Bauelementen. Erfüllen Sanierer diese Vorgaben und erreichen mindestens die Effizienzhausklasse 70 EE, 55 oder 40, bekommen sie ein Förderplus von 15 Prozent.

Gut zu wissen ist, dass Sanierer den WPB- sowie den SerSan-Bonus mit dem EE- oder NH-Bonus kombinieren können. Wer WPB- und SerSan-Bonus gemeinsam nutzt, erhält dafür einen extra Tilgungszuschuss in Höhe von 20 Prozent. Wer alle Boni in Anspruch nimmt und sein Haus zum KfW-Effizienzhaus 40 saniert, erhält insgesamt einen Tilgungszuschuss von 45 Prozent.  

Günstige Kredite für KfW-Effizienzhäuser

Wie attraktiv die Fördermittel der KfW tatsächlich sind, hängt vom erreichten Effizienzhausstandard ab. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick.  

KFW-EFFIZIENZHAUS  FÖRDERART  KONDITIONEN
Denkmal  
(Sanierung)

Darlehen
(KfW-Programm 261/262)
120.000 Euro Kreditbetrag  mit
Tilgungszuschuss von 5 Prozent
(bis zu 6.000 Euro pro Wohneinheit)
85
(Sanierung)

Darlehen
(KfW-Programm 261/262)
120.000 Euro Kreditbetrag mit
Tilgungszuschuss von 5 Prozent
(bis zu 6.000 Euro pro Wohneinheit)
70
(Sanierung)

Darlehen
(KfW-Programm 261/262)
120.000 Euro Kreditbetrag mit
Tilgungszuschuss von 10 Prozent
(bis zu 12.000 Euro pro Wohneinheit)
55
(Sanierung)

Darlehen
(KfW-Programm 261/262)
120.000 Euro Kreditbetrag mit
Tilgungszuschuss von 15 Prozent
(bis zu 18.000 Euro pro Wohneinheit)
40
(Sanierung)
Darlehen
(KfW-Programm 261/262)
120.000 Euro Kreditbetrag mit
Tilgungszuschuss von 20 Prozent  
(bis zu 24.000 Euro pro Wohneinheit)
EE-/NH-Klasse
(Sanierung)
Darlehen
(KfW-Programm 261/262)
150.000 Euro Kreditbetrag mit
Extra-Tilgungszuschuss von 5 Prozent    
(bis zu 37.500 Euro pro Wohneinheit)
WPB-Bonus
(Sanierung)
Darlehen
(KfW-Programm 261/262)
Extra-Tilgungszuschuss von 10 Prozent  
WPB-Bonus
(Sanierung)
Darlehen
(KfW-Programm 261/262)
Extra-Tilgungszuschuss von 15 Prozent  
WPB- und SerSan-Bonus
(Sanierung)
Darlehen
(KfW-Programm 261/262)
Extra-Tilgungszuschuss von 20 Prozent  
40
(Neubau)
Darlehen
(KfW-Programm 297/298)
150.000 Euro Kreditbetrag
ohne Tilgungszuschuss

Fördermittel für ein KfW-Haus beantragen

Wer beispielsweise ein  Nullenergiehaus  bauen oder ein bestehendes Gebäude zum Energieeffizienzhaus sanieren möchte, muss die Fördermittel unbedingt vor dem Beginn der Maßnahme beantragen. Während dabei immer auch ein Energieberater zu beauftragen ist, wenden sich Antragsteller für Zuschüsse an das Zuschussportal der Förderbank. Darlehensanträge stellen sie hingegen bei ihrer Hausbank.

KfW-Energieeffizienzhaus: Vorteile im Überblick 

Wer sich für den Bau eines KfW-Effizienzhauses entscheidet oder ein bestehendes Gebäude zu einem solchen umbaut, profitiert von mehr als attraktiven Fördermitteln. Denn die Energiesparhäuser verbrauchen nur sehr wenig Energie. Sie schonen das Klima und entlasten das eigene Portemonnaie. Darüber hinaus ermöglichen hohe Effizienzhausstandards auch eine hohe thermische Behaglichkeit. So sind Böden und Wände durch schützende Dämmstoffe immer warm, während es durch dichte Fenster nicht mehr zieht.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Das KfW-Effizienzhaus ist ein Gebäude, das sehr hohe Anforderungen an die Energieeffizienz erfüllt. Es verbraucht wenig Energie und schont somit das Klima und den eigenen Geldbeutel. Wer die hohen Anforderungen erfüllt, profitiert von stattlichen Fördermitteln.

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