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Wer seine Heizkosten genau berechnen bzw. ermitteln möchte, darf die Brennstoffpreise selbst nicht außer Acht lassen. Da es aber mehrere Energieträger mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften gibt, werden in der Praxis ebenso viele Einheiten verwendet. Das macht die Berechnung für den Normalverbraucher nicht gerade einfacher, zumal manche Brennstoffpreise wirtschaftlichen und politischen Schwankungen unterliegen. In den folgenden Abschnitten finden Sie deshalb zu jedem Energieträger nur die dazugehörige Preisentwicklung in den vergangenen vier Jahren. Zusammengefasst werden die Verläufe in einer großen Tabelle. Wie Sie von einer Einheit auf eine andere kommen, zeigen unsere Praxisbeispiele.
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Mehr als zwei Drittel des Endenergieverbrauchs eines Haushalts werden fürs Heizen der Räume verwendet, so die offiziellen Angaben des deutschen Umweltbundesamts. Aus diesem Grund ist es für alle Bürger nur sinnvoll, die Heizkosten im Allgemeinen und die Brennstoffkosten im Speziellen im Auge zu behalten. Denn wer an dieser Schraube dreht, verschafft sich zunächst einen Überblick über die Einsparpotenziale, die sich zum Beispiel bei einer Heizungsmodernisierung ergeben. Mit der richtigen Technik und der fachgerechten Umsetzung kann er dann nicht nur langfristig Geld sparen – mitunter auch, wenn die Heizkosten steigen. Er entlastet auch die Umwelt, da weniger Energie verbraucht wird.
Der hohe Anteil am Endenergieverbrauch liegt vor allem am hohen Alter aller aktuell laufenden Heizkessel. Der Durchschnitt liegt Regierungsangaben zufolge bei 17,6 Jahren. Da die Anlagen mit zunehmender Laufleistung ineffizienter werden, ist eine Heizungsmodernisierung der logische Schritt. Bei dieser Gelegenheit bietet sich oft ein Umstieg auf einen anderen Energieträger an, wenn absehbar ist, dass nicht nur die Kosten sinken, sondern sich weitere Vorteile ergeben werden. Typische Fälle sind:
Öl zu Pellets: Das Gebäude wurde bislang mit einer Ölheizung beheizt. In diesem Fall ist ein Umstieg auf eine Pelletheizung sinnvoll, da der vorhandene Lagerplatz für den Öltank weiterhin als Lagerraum für den neuen Brennstoff (Pellets) genutzt werden kann. Neben den zu erwartenden wirtschaftlichen Vorteilen (der Preis für Pellets ist seit Jahren niedriger als der für das Heizöl) gehen die Anlagenbesitzer auch ökologisch einen Schritt nach vorne: Sie wenden sich vom Zeitalter des fossilen Energieträgers ab und setzen von nun an auf das Heizen mit einem erneuerbaren Energieträger.
Strom zu Gas: Für die Erwärmung des Gebäudes ist bislang eine Nachtspeicherheizung verantwortlich. Da der Gaspreis seit Jahren auf einem überschaubaren Niveau geblieben ist, was man beim Strom nicht behaupten kann, lohnt sich oft ein Umstieg auf diesen Energieträger. Zwar ist Erdgas nur endlich vorhanden, dafür hat sich die Heiztechnik seit Jahrzehnten stetig verbessert. Erdgasheizungen sind hierzulande das beliebteste Heizsystem. Wer Ökonomie mit Ökologie verbinden möchte, kann eine neue Gasheizung zum Beispiel zusätzlich mit einer Solarthermieanlage kombinieren.
Erdgas zu Festbrennstoffe: In einigen Fällen kann es auch sinnvoll sein, vom Energieträger Erdgas auf Holz, Hackschnitzel oder Pellets umzusteigen. Etwa dann, wenn ein vorhandenes Gebäude energetisch saniert wird. Hier verlangt der Gesetzgeber, dass ein Teil des Endenergiebedarfs durch erneuerbare Energieträger gedeckt werden muss. Das ist mit einer Holzheizung oder einer Pelletheizung problemlos machbar.
Die Liste ließe sich noch weiter erweitern. Die wichtigste Botschaft aber lautet schlicht und einfach: Mit einem Vergleich der Brennstoffpreise verschaffen Sie sich einen Überblick und erkennen schnell, wie groß das Einsparpotenzial bei einem Systemwechsel ist.
Als Energieträger bezeichnen Experten Stoffe, deren verborgener Energiegehalt für uns Menschen nutzbar gemacht werden kann. Dabei unterscheiden sie Primär- und Sekundärenergieträger, wobei Letzterer einen oder mehrere Umwandlungsprozesse durchlaufen müssen, bevor sie ihre „Energie“ freigeben. Zu den Primärenergieträgern gehören demnach Erdgas, Erdöl, Kernbrennstoffe sowie Biomasse. Zu den Sekundärenergieträgern zählen Kraftstoffe (Treibstoffe), Wasserstoff sowie Gase aus der Vergärung von Biomasse.
Die folgenden Brennstoffpreise pro Kilowattstunde (kWh) sind Richtwerte. Je nach Informationsquelle können sie marginal vom exakten Wert abweichen.
Zu den bekanntesten Primärenergieträgern gehört das Erdgas. Abgesehen von 2008, als der Gaspreis ein wenig in die Höhe geschossen war, bewegt er sich konstant auf einem überschaubaren Niveau von 6,50 bis 5,60 Cent.
DURCHSCHNITTSKOSTEN IN CENT / KWH | DURCHSCHNITTSKOSTEN IN EURO / JAHR | |
---|---|---|
2015 | 6,48 | 1.296 |
2016 | 6,09 | 1.218 |
2017 | 5,79 | 1.158 |
2018 | 5,63 | 1.126 |
2019 | 6,06 | 1.212 |
Neben Erdgas setzen viele Menschen nach wie vor auf den Brennstoff Erdöl in Form von Heizöl, dessen Preis ebenfalls vielen Schwankungen unterliegt. So war es auch 2015, als der Preis zwischenzeitlich fast 6,6 Cent pro kWh kostete. Ein Jahr später sah es ganz anders aus.
DURCHSCHNITTSKOSTEN IN CENT / KWH | DURCHSCHNITTSKOSTEN IN EURO / JAHR | |
---|---|---|
2015 | 5,88 | 1.176 |
2016 | 4,89 | 978 |
2017 | 5,66 | 1.132 |
2018 | 6,11 | 1.222 |
2019 | 6,74 | 1.348 |
Unter den Begriff Festbrennstoffe fallen nicht nur die klassischen Holzscheite, sondern auch Pellets und Holzhackschnitzel. Die haben unterschiedliche Einheiten und lassen sich nur schlecht in eine einzige Tabelle fassen. Bei Scheitholz kommt es vor allem auf die Holzart (Hartholz und Weichholz) sowie auf den Trocknungsgrad an. Frischgeschlagenes Scheitholz ist zwar günstiger als getrocknetes. Dafür ist sein Heizwert, also der Energiegehalt, geringer als beim bereits getrocknetem Scheitholz. Der Preis hängt ferner von der Region und nicht zuletzt von der Bestellmenge ab. Die folgenden Zahlen geben nur einen groben Überblick wider und sind nicht uneingeschränkt repräsentativ.
DURCHSCHNITTSKOSTEN IN CENT / KWH | DURCHSCHNITTSKOSTEN IN EURO / JAHR | |
---|---|---|
2015 | 5,90 | 1.180 |
2016 | 6,05 | 1.210 |
2017 | 5,89 | 1.178 |
2018 | 6,00 | 1.200 |
2019 | 6,21 | 1.242 |
Holzhackschnitzel gehören zu den günstigsten Brennstoffen. Allerdings ist der Brennstoff nicht überall erhältlich – zumindest nicht zu wirtschaftlichen Konditionen.
DURCHSCHNITTSKOSTEN IN CENT / KWH | DURCHSCHNITTSKOSTEN IN EURO / JAHR | |
---|---|---|
2015 | 3,11 | 622 |
2016 | 2,97 | 594 |
2017 | 2,87 | 574 |
2018 | 2,76 | 552 |
2019 | 2,69 | 538 |
Pellets werden entweder in handelsüblichen Säcken oder pro Tonne verkauft. Grundsätzlich gilt: Je größer die Bestellmenge, desto günstiger der Preis pro kWh.
DURCHSCHNITTSKOSTEN IN CENT / KWH | DURCHSCHNITTSKOSTEN IN EURO / JAHR | |
---|---|---|
2015 | 4,96 | 992 |
2016 | 4,84 | 968 |
2017 | 4,77 | 954 |
2018 | 4,78 | 956 |
2019 | 5,21 | 1.042 |
Wie eingangs erwähnt, gibt es eine Unterscheidung zwischen Primär- und Sekundärenergieträger. Strom ist, wenn überhaupt, ein Sekundärenergieträger und wird zu einem Großteil noch in konventionellen Kraftwerken erzeugt. Wer nur mit Strom heizt, zum Beispiel mit einer Nachtspeicherheizung, zahlt im Schnitt ein Vielfaches mehr als jemand, der mit einem anderen Primärenergieträger heizt.
DURCHSCHNITTSKOSTEN IN CENT / KWH | DURCHSCHNITTSKOSTEN IN EURO / JAHR | |
---|---|---|
2015 | 27,54 | 5.508 |
2016 | 27,43 | 5.486 |
2017 | 28,20 | 5.640 |
2018 | 27,95 | 5.590 |
2019 | 29,51 | 5.902 |
Auch Fernwärme wird auf unterschiedliche Weise erzeugt und kann nur bedingt als Primärenergieträger bezeichnet werden. Im Vergleich zu Strom ist der Preis pro kWh deutlich günstiger. Im Vergleich zu anderen Energieträgern liegt der Durchschnitt aber etwas höher, wobei auch hier gilt: Je größer die Bestellmenge, desto günstiger der Preis pro kWh. Einfluss auf den Preis haben ferner die Region und der Anbieter.
DURCHSCHNITTSKOSTEN IN CENT / KWH | DURCHSCHNITTSKOSTEN IN EURO / JAHR | |
---|---|---|
2015 | 10,40 | 2.280 |
2016 | 9,10 | 1.820 |
2017 | 8,90 | 1.780 |
2018 | 8,95 | 1.790 |
2019 | 9,79 | 1.958 |
Um die folgende Tabelle möglichst übersichtlich zu halten, werden nur folgende Brennstoffe aufgenommen:
KOSTEN IN CENT / KWH 2015 | KOSTEN IN CENT / KWH 2016 | KOSTEN IN CENT / KWH 2017 | KOSTEN IN CENT 2018 | KOSTEN IN CENT / KWH 2019 | |
---|---|---|---|---|---|
Erdgas | 6,48 | 6,09 | 5,79 | 5,63 | 6,60 |
Heizöl | 5,88 | 4,89 | 5,66 | 6,11 | 6,74 |
Pellets | 4,96 | 4,84 | 4,77 | 4,78 | 5,21 |
Wie bereits erwähnt, gibt es für fast jeden Brennstoff eine eigene Messeinheit. Die gängigsten sind:
Für die meisten Menschen ist es kaum möglich, einen gemeinsamen Nenner für die vielen Einheiten zu finden. Anhand unserer Rechenbeispiele lässt es sich aber schnell feststellen, wie viel Liter Erdöl 2.000 Kubikmeter Erdgas entsprechen bzw. wie viel Pellets Sie für dieselbe Heizleistung kaufen müssten.
2.000 Kubikmeter Erdgas entsprechen:
2.000 Liter Heizöl entsprechen:
20 Raummeter Stückholz (Buche mit 30 Prozent Wassergehalt) entsprechen
2.000 Kilogramm Hackschnitzel (Mit 30 Prozent Wassergehalt) entsprechen
2.000 Kilogramm Pellets entsprechen
Die hier abgebildeten Rechenbeispiele dienen in erster Linie als Orientierungshilfe. Im Internet gibt es zahlreiche Websites, auf denen ein sogenannter Brennstoffrechner installiert ist. Mit seiner Hilfe finden Sie schnell und unkompliziert Ihre gesuchten Ergebnisse – in der Regel kostenlos.
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