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Liegt die Temperatur eines Körpers über dem Nullpunkt, strahlt er Wärme ab. Wärmewellen- oder Strahlungsheizungen machen sich dieses Prinzip zunutze, um einzelne Bereiche oder ganze Räume effizient zu beheizen. Geht es um die Funktionsweise, lassen sich direkt beheizte, elektrische und wasserführende Systeme unterscheiden. Wir erklären, was diese auszeichnet und zeigen, wann welche Strahlungsheizung zum Einsatz kommt.
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Geben Heizsysteme Wärme an den umliegenden Raum ab, geschieht das in Form von Konvektion und Wärmestrahlung. Während die thermische Energie bei einer Konvektionsheizung überwiegend an die Luft im Raum übergeht, senden Strahlungsheizungen elektromagnetische Wellen aus. Diese transportieren Energie unabhängig von der Luft und erwärmen Oberflächen im beschienenen Bereich. Vergleichbar ist diese Form der Wärmeabgabe mit der Strahlung der Sonne: Trifft diese auf unsere Haut, fühlt sich das auch an kalten Tagen angenehm warm an.
Ja, denn Strahlungs- oder Infrarotheizungen erreichen den gleichen Wohnkomfort bei niedrigeren Raumlufttemperaturen. Die Wärmeverluste über die Hüllflächen eines Gebäudes sinken dadurch und die Heizkosten fallen niedriger aus.
Weitere Vorteile im Überblick:
Geht es um die Effizienz, spielt auch die Art der Wärmeerzeugung eine große Rolle. So arbeiten Wärmepumpen oder Photovoltaikanlagen deutlich sparsamer als alte Heizungen oder große Kraftwerke.
Eine Strahlungsheizung arbeitet wasserführend, elektrisch oder direkt beheizt. Im ersten Fall leiten Rohre warmes Wasser durch Heizflächen, um diese zu erwärmen. Elektroheizungen sind hingegen mit einem Heizleiter (auch Heizelement) verbunden. Dieser wandelt Strom wie ein Tauchsieder in Wärme um, die er dann an die Heizflächen überträgt. Bei direkt beheizten Geräten versorgt ein Brenner die Strahlungsflächen mit Energie. Die folgende Tabelle zeigt verschiedene Bauarten und deren Einsatzbereiche.
STRAHLUNGSHEIZUNG | WASSERFÜHREND | ELEKTRISCH | DIREKT BEHEIZT |
---|---|---|---|
Bauart |
Wandheizung, Deckenheizung, Deckenstrahlplatten, |
Marmorheizung, Bildheizung, Heizmatten, Heizfolien, Heizfarbe, Quarzstrahler | Hellstrahler, |
Einsatzgebiete | Allein- und Zusatzheizung in neuen und bestehenden Gebäuden (Flächenheizung und Flächenkühlung), Hallenheizung, Werkstattheizung | Zusatzheizung in Aufenthaltsbereichen, Alleinheizung in Effizienzhäusern |
Heizung für Außenbereiche |
Abhängig von der Betriebs- oder Oberflächentemperatur lassen sich Infrarot- oder Wärmewellenheizungen zudem in Hoch- und Niedertemperaturstrahler unterscheiden.
Geht es um den Montage- und Wartungsaufwand, sind elektrische Heizstrahler im Vorteil. Denn hier genügt oft eine konventionelle Schuko-Steckdose, um die mobilen Elemente in Betrieb zu nehmen. Hinzu kommt die Tatsache, dass elektrische Strahlungsheizungen weitestgehend wartungsfrei sind. Es gibt keine beweglichen Bauteile und die Lebenszeit ist entsprechend hoch.
Gasheizstrahler sind ebenfalls in mobiler Ausführung erhältlich und einfach aufzustellen. Sie beziehen Energie über eine Gassteckdose oder eine Gasflasche und leiten die Abgase der Verbrennung meist in die Umgebung ab. Vor allem für den geplanten Inneneinsatz ist das nur bedingt zulässig. In puncto Wartung ist der Aufwand bei Gasstrahlern wie dem Terrassenheizer höher. So sind Brenner, Gehäuse und Anschlüsse in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren.
Arbeitet die Strahlungsheizung wasserführend, verursacht ihre Montage den größten Aufwand. Denn dann sind Leitungen meist in Decken, Wänden oder Böden zu integrieren. Kommt es zu einem Schaden, lässt sich dieser oft nicht zerstörungsfrei beheben. Nachteilig ist außerdem die erforderliche Peripherie, bestehend aus Wärmeerzeuger, Pumpen, Armaturen und Regelung.
Wie viel kann eine Strahlungsheizung kosten und wie teuer ist ihr Betrieb? Eine Antwort auf diese Frage lässt sich nur differenziert geben. Denn keine der vorgestellten Infrarotheizungen ist in allen Bereichen günstig oder teuer. Während einige Systeme mit niedrigen Anschaffungskosten punkten, liegen andere bei den Heizkosten vorn. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick.
STRAHLUNGSHEIZUNG | WASSERFÜHREND | ELEKTRISCH | DIREKT BEHEIZT |
---|---|---|---|
Anschaffungskosten der Heizflächen | 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter | 20 bis 60 Euro pro Quadratmeter 100 bis 150 Euro pro Heizplatte | 100 bis 300 Euro für Terrassenheizer Hallenheizer ab 1.500 Euro |
Anschaffungskosten für einen 25 m² Raum | 1.250 bis 2.000 Euro | 500 bis 1.500 Euro für eine Flächenheizung 200 bis 500 Euro Infrarot-Heizplatten | meist nicht für Innenbereiche in Wohngebäuden geeignet |
Anschaffungskosten der Wärmeerzeugung | ca. 5.000 bis 30.000 Euro | integriert | integriert |
Preise der Energieträger | Gaspreis 5,84 Ct/kWh | Strompreis 29,28 Ct/kWh | Gaspreis 5,84 Ct/kWh Flüssiggaspreis: 8,5 bis 12 Ct/kWh (Füllung Gasflasche) |
Heizkosten pro 1.000 Kilowattstunden (ohne Verluste) | 58 Euro | 293 Euro | 58 bis 120 Euro |
(Stand: April 2021)
Der Vergleich zeigt, dass die wasserführende Strahlungsheizung in der Anschaffung mit Abstand am teuersten ist. Im laufenden Betrieb punktet sie jedoch mit niedrigen laufenden Kosten. Arbeitet die Strahlungsheizung elektrisch, dreht sich das Verhältnis um. Dann ist die Anschaffung günstig, wohingegen im Betrieb hohe Kosten anfallen. Anders ist das mit einer Photovoltaikanlage, die Strom größtenteils gratis zur Verfügung stellt – in diesem Fall sind allerdings auch zusätzliche Anschaffungskosten zu berücksichtigen. Die Gasstrahlungsheizung zeigt sich ausgewogen, kommt im privaten Bereich aber allenfalls auf Terrassen oder in Werkstätten zum Einsatz. Geeignet ist sie vor allem in großen Hallen, in denen Wärme punktgenau benötigt wird.
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