Unterschiede zwischen Mini und Mikro BHKW
Mini und Mikro BHKWs gehören zur Kategorie der stromerzeugenden Heizungen. Sie nutzen die Kraft-Wärme-Kopplung, um Strom und Wärme zu erzeugen und gewinnen so einen großen Teil der Energie der eingesetzten Brennstoffe. Worin sich Mini und Mikro BHKW unterscheiden, welche Technologien sie nutzen und wann sie sich lohnen, erklären wir in diesem Beitrag.
Mini und Mikro BHKW gewinnen Strom und Wärme
Kennzeichen für Mini und Mikro BHKWs ist, dass sie nicht nur Wärme für die Heizung, sondern auch Strom erzeugen. Dieser kann im eigenen Haus verbraucht werden und jeden Monat die Energiekosten senken. Wie effizient die Geräte arbeiten, hängt unter anderem vom technischen Prozess ab. Unterscheiden kann man dabei:
- Kraft-Wärme-Kopplung mit Verbrennungsmotor
- Mini und Mikro BHKW mit Stirlingmotor
- Sonderform Brennstoffzelle

Kraft-Wärme-Kopplung mit Verbrennungsmotor
Die bekannteste Technik für Mini und Mikro BHKWs sind Geräte mit Verbrennungsmotor. Dieser lässt sich mit Heizöl, Gas oder Flüssiggas betreiben und wandelt die chemische Energie in mechanische um. Das funktioniert genau wie bei dem Motor in einem Auto. Einziger Unterschied: Die mechanische Energie wird hier nicht auf den Antrieb, sondern einen stromerzeugenden Generator übertragen. Die entstehende Abwärme lässt sich dabei auffangen und in das Heizsystem einspeisen.
Mini und Mikro BHKW mit Stirlingmotor
Werden Mini und Mikro BHKWs mit einem Stirlingmotor betrieben, kommen neben den konventionellen Brennstoffen auch regenerative Energieträger wie Scheitholz oder Pellets zum Einsatz. Möglich wird das durch die besondere Bauform des Motors. Denn dieser besteht einfach beschrieben aus einer geschlossenen Kammer, in der sich ein Gas befindet. Dieses wird in Betrieb abwechselnd erhitzt und gekühlt. Das Wachsen und Schrumpfen des Volumens versetzt dabei einen oder mehrere Kolben in eine Bewegung, die wiederum einen stromerzeugenden Generator antreiben. Auch hier wird die Abwärme gewonnen, um das Heizsystem mit zusätzlicher Energie zu versorgen.
Die Brennstoffzelle zur Strom- und Wärmeerzeugung
Eine Sonderform der Mikro und Mini-Kraftwerks-Technik ist die noch recht junge Brennstoffzellenheizung. Die Technologie gewinnt zwar auch Strom und Wärme, funktioniert aber nicht mit einer Verbrennung im herkömmlichen Sinne. Basis der Brennstoffzelle ist die chemische Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff. Diese ähnelt der Knallgasreaktion, die man vielleicht noch aus der Schule kennt, kommt aber durch einen kontrollierten Ablauf ohne einen Knall aus. Wie das im Detail funktioniert, erklären wir im Beitrag „Funktionsweise der Brennstoffzelle“.
Mini und Mikro BHKW unterscheiden sich nach der Leistung
Ein Blockheizkraftwerk lässt sich heute mit elektrischen Leistungen von wenigen 100 Watt bis zu mehreren Megawatt herstellen. Um den Markt dabei etwas übersichtlicher zu gestalten, unterteilt man die KWK-Geräte häufig nach ihrer elektrischen Leistung in Nano, Mini und Mikro BHKWs.
Mini-BHKW leistet 10 bis 50 Kilowatt
Die Bezeichnung Mini-BHKW steht für alle stromerzeugenden Heizgeräte mit einer elektrischen Leistung von 10 bis 50 Kilowatt. Sie eignen sich zum Beispiel für Mehrfamilienhäuser, Hotels, Schwimmbäder oder Industriebetriebe.
Mikro-BHKW leistet 2,5 bis 10 Kilowatt
Mit dem Mikro BHKW werden alle KWK-Anlagen mit einer elektrischen Leistung von 2,5 bis 10 Kilowatt bezeichnet. Diese lassen sich unter anderem in Reihenhäusern oder kleineren Mehrfamilienhäusern einsetzen.
Nano BHKW leistet weniger als 2,5 Kilowatt
Die kleinste Art der Blockheizkraftwerke sind die sogenannten Nano-BHKWs. Diese wurden für den Betrieb mit einer elektrischen Leitung von wenigen 100 Watt bis zu 2,5 Kilowatt optimiert. Sie versorgen zum Beispiel größere Einfamilienhäuser oder kleinere Mehrfamilienhäuser mit Strom und Wärme.
Blockheizkraftwerke lohnen sich bei hohem Wärmebedarf
Mini und Mikro BHKWs arbeiten als stromerzeugende Heizung in der Regel wärmegeführt. Das heißt, sie laufen, wenn das Heizsystem Wärme benötigt, und stehen still, wenn sich diese nicht verbrauchen lässt. Wird jedoch keine Wärme verbraucht, lässt sich demnach auch kein Strom erzeugen und die nötigen Einsparungen durch Eigenverbrauch oder Einspeisung der elektrischen Energie bleiben aus.
In energiesparenden Einfamilienhäusern kaum lohnenswert
Ein Blockheizkraftwerk lohnt sich daher immer nur dann, wenn über das Jahr verteilt ein ausreichend hoher Wärmebedarf vorhanden ist. Denn so erreicht es hohe Laufzeiten und der Stromertrag steigt. Erfüllt wird diese Voraussetzung vor allem in größeren Wohngebäuden oder Hotels. Denn hier bildet der Wärmebedarf für die Warmwasserbereitung mehrere Wohneinheiten eine konstante Grundlast. Das BHKW arbeitet lange und erzeugt viel Strom. In energiesparenden Einfamilienhäusern lohnen sich die KWK-Geräte dagegen eher selten. Eine Ausnahme ist die Brennstoffzelle. Denn diese erreicht eine hohe Stromkennzahl und erzeugt bei der gleichen Laufzeit oft doppelt so viel Strom wie ein herkömmliches BHKW.
Förderung für die Installation eines BHKW
Da auch der Staat die Technologie als besonders effizient erachtet, fördert er die Installation eines BHKW über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (kurz BAFA). Hausbesitzer bekommen dabei einmalige Zuschüsse, deren Höhe sich nach der elektrischen Leistung der Geräte richtet. Aktuell gibt es dabei:
1.900 Euro je kW el. bei Geräten mit maximal 1 kW elektrischer Leistung
300 Euro je kW el. bei Geräten mit 1 bis 4 kW elektrischer Leistung
100 Euro je kW el. bei Geräten mit 4 bis 10 kW elektrischer Leistung
10 Euro je kW el. bei Geräten mit 10 bis 20 kW elektrischer Leistung
Für ein Mikro BHKW mit einer elektrischen Leistung von 5 kW gibt es dabei zum Beispiel 2.900 Euro. Noch mehr gibt es für Geräte, die mit einem (zweiten) Abgaswärmeübertrager ausgestattet sind oder einen besonders hohen elektrischen Wirkungsgrad erreichen.
Wichtig zu wissen ist, dass die Förderanträge noch vor dem Beginn der Maßnahme gestellt werden müssen.

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